IR-Überwachungskameras sorgen für Sicherheit bei jedem Licht
IR-Überwachungskameras können rund um die Uhr eingesetzt werden, ohne dass es bei Dunkelheit aufgrund fehlenden Lichts zu einem Blackout auf den
Überwachungsmonitoren kommt. Die Kameras sind in unterschiedlichsten Ausführungen und Ausstattungen erhältlich.
IR-Kameras für die herkömmliche TV-Videoüberwachung
Für TV-
Videoüberwachungssysteme sind herkömmliche Überwachungskameras erhältlich, die kabelgebunden arbeiten und eine Auflösung von bis zu 540 TV-Zeilen ermöglichen. Damit bilden sie ein scharfes Bild ab. Die Kameras sind meist für den Innen- und Außeneinsatz konzipiert und verfügen über ein Objektiv in einem massiven Metallgehäuse. Für den Außeneinsatz sind die Geräte zudem meist schutzartzertifiziert nach der IP54-Klasse. Somit können sie unbedenklich auch in schmutz- und feuchtigkeitsbelasteten Umgebungen betrieben werden. Die Kameras verfügen meist über ein Zoom-Objektiv mit vergüteter Optik, um das herum mehrere Infrarot-Leuchtdioden angeordnet sind. Sinkt die Lichtausbeute unter einen Wert von in der Regel ein Lux, so schaltet die Kamera automatisch in den Schwarz-/Weiß-Modus und schaltet die IR-Leuchtdioden ein. Dadurch sind auch bei völliger Dunkelheit scharfe Aufnahmen des Geschehens im überwachten Bereich möglich. Diese IR-Kameras können sowohl Standbilder als auch Videosequenzen aufnehmen.
TV-
Überwachungskameras werden mithilfe eines entsprechenden Montagekits und einer fest angebrachten Halterung für einen Schwenkarm an einem Ort fest montiert. Hochwertige Modelle können sodann mithilfe einer Motorsteuerung auch gedreht und geschwenkt werden, so dass sie nicht auf einen festen Beobachtungswinkel festgelegt sind. Die Energieversorgung der Kameras sowie deren Motorsteuerung werden durch einen externen Netzanschluss sichergestellt.
Die ebenfalls im Kameragehäuse untergebrachte Elektronik erlaubt es, die gesendeten Bilder zu optimieren. So verfügen IR-Kameras für TV-Überwachungssysteme meist über einen automatischen Weißabgleich zur Kontrast- und Farbeinstellung und über Bewegungssensoren, die die Aufzeichnung erst bei Bewegungen vor dem Objektiv aktivieren.
IP-Kameras
IP-Kameras werden in ein handelsübliches Ethernet-Netzwerk integriert. Sofern in dem Intranet ein von außen zugänglicher Web-Server betrieben wird, können die Bilder und Videosequenzen auch weltweit über das Internet übertragen werden. Diese Kameras verfügen über ein mehrlinsiges Objektiv, wie es auch ähnlich in Digitalkameras eingesetzt wird. Sie arbeiten also volldigital. Wie ihre Geschwister zur TV-Übertragung werden die Kameras in massiven Metallgehäusen vertrieben, die Objektiv und Elektronik beinhalten. Hochwertige Modelle können jedoch zusätzlich über einen SD-Kartenslot auch selbstständig Videosequenzen und Standbilder speichern, falls das Netzwerk ausfällt. Die Geräte sind in einigen Fällen ebenfalls Schutzart-zertifiziert und daher für den Innen- wie Außeneinsatz geeignet. Sie unterstützen alle gängigen Ethernet-Standards und werden voll computergesteuert betrieben. Die Kameras besitzen in einigen Fällen auch eine CS-Mount-Funktion, die den Einsatz von Wechselobjektiven gestattet. Die Energieversorgung wird entweder über ein externes Netzteil oder über Power over Ethernet (PoE) sichergestellt, in Ausnahmefällen zusätzlich über einen eingebauten Lithium-Ionen-Akku.
IP-Kameras können in vielen Fällen auch kabellos betrieben werden. Diese Modelle müssen nicht per Kabelverbindung an den Hostcomputer angeschlossen werden, sondern ermöglichen die Datenübertragung im 2,4 Ghz-Band. Dabei werden die Bilder komprimiert übertragen. Hierzu werden Mechanismen nach dem H.264-, MPEG-4- oder MJPEG-Standard verwendet. Zusätzlich werden alle Daten verschlüsselt übertragen, so dass unerwünschte Lauscher keinen Zugriff haben. Dazu wird das sichere SSL-Verfahren verwendet. Die Geräte verfügen wie ihre analogen Pendants über einen automatischen Weißabgleich sowie Bewegungssensoren, die die Kameras erst bei Feststellen von Bewegungen vor dem Objektiv aktivieren. Zudem ist meist eine Gegenlichtkompensation eingebaut, so dass die Kamera auch bei Blendeffekten ein detailgetreues und scharfes Bild liefert. Diese IP-Kameras verfügen ebenfalls über einen Ring von Infrarot-Leuchtdioden rund um das Objektiv, die eingeschaltet werden, sobald die einfallende Lichtstärke eine defnierte Grenze unterschreitet. Gleichzeitig schalten die Kameras sodann in die Schwarz-/Weiß-Aufnahme und liefern auch bei völliger Dunkelheit ein scharfes Bild. Die Reichweite der IR-Leuchtdioden beträgt je nach Modell bis zu etwa 15 Meter, so dass auch weiter entfernte Bewegungen sicher erkannt und aufgezeichnet werden.
Während die meisten IP-Kameras mit Leuchtdioden für die Wandmontage mit einer entsprechenden Halterung ausgestattet sind und damit meist einen festen Winkel überwachen, sind einige Modelle auch als
Dome-Kameras für die Deckenmontage erhältlich. Diese haben die Leuchtdioden ebenfalls um das Objektiv in der Dome-Kugel gruppiert, können jedoch motorgetrieben geschwenkt werden. Somit ist von außen nicht sichtbar, welchen Bereich die Kamera gerade überwacht. Hochwertige Modelle koppeln die Motorsteuerung selbstständig mit den integrierten Bewegungssensoren und schwenken automatisch in jene Bereiche, die überwacht werden müssen.Die Auflösung der Modelle reicht dabei von 160 x 120 Punkten für eine grobe Übersicht des Geschehens bis hin zur HD-Qualität (1920 x 1080 Punkte). Damit sind auch bei Nutzung des in aller Regel eingebauten digitalen Zooms gestochen scharfe Aufnahmen möglich. Einige Modelle verfügen darüber hinaus über einen optischen Zoom. Vor allem jene Modelle, die sehr hochauflösende Bilder und Videosequenzen anfertigen, sind jedoch zu einer ausreichend schnellen Datenübertragung für eine Gigabit-Anbindung konzipiert. Das Gewicht der Kameras beträgt üblicherweise nicht mehr als zwei Kilogramm, so dass sie überall montiert werden können.
Sonderfall Minikameras
Für den Einsatz unter schwierigen örtlichen Bedingungen oder dort, wo die Kameraüberwachung nicht auffallen soll, sind sehr kompakte
Minikameras erhältlich. Diese verfügen technisch über die gleichen Merkmale wie herkömmliche IP-Kameras, besitzen jedoch ein sehr kleines Gehäuse und wiegen unter 100 Gramm. Auch ihr Energiebedarf ist sehr gering, so dass sie mit einem Akku betrieben werden können. Sie eignen sich vor allem zur Überwachung aus einem Bilderrahmen oder anderen Gegenständen hinaus, wo eine Kamera nicht vermutet wird. Die Minikameras liefern ebenfalls sehr hoch auflösende Bilder und verfügen in einigen Fällen auch über eine digitale Zoom-Funktion. Durch einige integrierte IR-Leuchtdioden bieten sie ebenfalls Überwachungsmöglichkeiten bei völliger Dunkelheit, die allerdings nicht die gleiche Reichweite erreicht wie bei großen Modellen.
Shutter-Kameras
Diese Kameras werden in Kraftfahrzeugen eingesetzt und dienen als Einparkhilfe. Sie sind hinten am Fahrzeug hinter einen Klappe angebracht, die sich bei Bedarf öffnet. Die Kameras verfügen über mehrere IR-Leuchtdioden, die ein problemloses Einparken auch bei Dunkelheit ermöglichen. Sie werden bei Einlegen des Rückwärtsganges eingeschaltet und arbeiten in einem sehr weiten Temperaturbereich (etwa -15°C bis +60°C). Die Energieversorgung der Shutter-Kameras wird über das Kfz-Bordnetz sichergestellt. Die Gehäuse sind wasser- und schmutzfest, so dass die Kameras nicht beschädigt werden können durch äußere Einwirkung. Infrarot-Überwachungskameras können also unter schlechten Lichtverhältnissen oder bei völliger Dunkelheit überall eingesetzt werden, wo herkömmliche Kameras keine Bilder mehr liefern.