Automatische Backups ohne Ende mit dem Autoloader
Autoloader kommen überall dort zum Einsatz, wo wichtige Daten möglichst automatisch gesichert
werden müssen. Sie beinhalten eines oder mehrere Bandlaufwerke sowie ein Bandmagazin und einen
Wechselmechanismus (so genannter „Picker“). Dieser Picker transportiert die Bänder automatisch
vom Magazin in die Laufwerke und nach vollendeter Sicherung wieder
zurück in die Ausgangsposition.
Die verschiedenen Ausführungen der Autolader
Autolader werden in verschiedenen Bauformen für jede Betriebsgröße angeboten: Vom kleinen,
kompakt gebauten 48 cm (19'')-Rack-Autoloader mit nur einem oder zwei Laufwerken bis hin zu
ganzen Schrankeinheiten, die unbegrenzte Kapazitäten zur Verfügung stellen. Auch die Bandmagazine
sind in verschiedensten Ausführungen erhältlich und können in ihren kleineren Varianten nur wenige
Bänder aufnehmen, während Magazine für große IT-Umgebungen für bis zu 50 Bandkassetten konzipiert
sind.
Selbstverständlich lassen sich Autoloader bei wachsenden Ansprüchen durch entsprechende Erweiterungen
kaskadieren. Damit die Speichermedien nicht wahllos verwendet werden und somit die Gefahr des versehentlichen
Überschreibens von Daten eliminiert wird, werden die Bänder mit eindeutigen Barcodes versehen, die
jeweils in einer Datenbank der Steuersoftware hinterlegt sind und es dem Picker ermöglichen,
stets das korrekte Medium aus dem Magazin zu nutzen.
Hardware
Hochleistungs-Schnittstellen
Die aktuellen Autoloader sind ausnahmslos über Hochleistungs-Schnittstellen mit den steuernden
Servern verbunden. Zum Einsatz kommen Ultra160
SCSI-, Ultra320 SCSI-, SAS- und Fibre Channel-Interfaces. Neben den zur Ansteuerung der
Bandlaufwerke und zur Datenübertragung nötigen Schnittstellen bieten Autoloader in der
Regel noch einen RJ45-Port, der als Standard- oder Fast Ethernet-Schnittstelle ausgelegt ist
und der Verwaltung der Loader dient.
Bandformate
Autoloader sind für verschiedenste Bandformate, meist Data Tape
genannt, erhältlich. Am weitesten verbreitet sind
Ultrium-Laufwerke nach den unterschiedlichen LTO-Standards, die von einem Konsortium führender
IT-Unternehmen angeboten und weiterentwickelt werden. Die Speichermedien
sind dabei überwiegend abwärtskompatibel, so dass in neuen Laufwerken auch
Data Tapes einer älteren Spezifikation verwendet werden können.
Weniger verbreitet sind Laufwerke und Medien nach dem DLT-Standard („Digital Linear Tape“).
Die vom Hersteller Quantum entwickelten und angebotenen DLT-Laufwerke beherrschen ab Werk
bereits die hardwareseitige Datenkomprimierung, was je nach Datenbestand zu deutlich erhöhten
Kapazitäten führt. Die Gesamtspeicherkapazität der Autoloader liegt durchgängig im Terabyte-Bereich,
so dass auch umfangreiche Datenbestände problemlos gesichert werden können.
Software
Um Autoloader sinnvoll einsetzen zu können, bedarf es einer Software,
die diese Geräte vollständig unterstützt. Die gängigen Backup-Programme für aktuelle
Betriebssysteme sind dazu größtenteils in der Lage und bieten
auch besondere Optionen wie die Kompression der zu sichernden Daten oder deren Verschlüsselung.
Die softwareseitige Verwaltung der Autoloader wird nicht direkt am Gerät oder Rack, sondern
über einen RJ45-Port wahrgenommen.
Besonderheiten von Autoloadern
- Wie bei allen Bandlaufwerken mit mechanischen Teilen, an denen das Medium vorbeigeführt wird,
sind auch die Bandwege der Autoloader von Verschmutzung bedroht. Daher sind von Zeit zu Zeit
spezielle Reinigungsdurchgänge der Laufwerke erforderlich. Hierzu werden unabhängig vom verwendeten
Formattyp spezielle Reinigungskassetten angeboten, die jedoch nicht unbegrenzt genutzt werden können.
Diese Kassetten sind ebenfalls im automatischen Betrieb einsetzbar und werden wie die Datenbänder auch
mit einem Barcode versehen und in der Software-Datenbank zur Steuerung des Autoloaders verwaltet.
- Wird der Autoloader mit nur einem Bandlaufwerk betrieben, so ist zu beachten, dass beim Medienwechsel
stets der Backup-Vorgang unterbrochen wird. Daher sollten Sie, wenn Sie auf einen kontinuierlichen
Backup-Prozess angewiesen sind, mindestens zwei Bandlaufwerke im Autoloader betreiben.
- Mit eingeschalteter Datenkompression lassen sich unter Umständen kleinere Bandkassetten
verwenden. Die übliche Herstellerangabe von einem Kompressionsverhältnis von 2:1 ist jedoch
nur unter idealen Bedingungen, also bei sehr stark textlastigen Daten, zu erreichen.
- Bei der Speicherung von sensiblen Daten sollte eine Verschlüsselung mit sicheren
Algorithmen möglich sein. Teilweise kann eine hardwareseitige Verschlüsselung genutzt werden, bei
manchen Laufwerken ist die Datenverschlüsselung jedoch nur über eine entsprechende
Backup-Software zu nutzen.