Weitwinkelobjektiv, damit beim Fotografieren mehr aufs Bild kommt
Weitwinkelobjektive stellen im Vergleich zu herkömmlichen
Objektiven einen deutlich größeren Bildwinkel dar. Ihre kurze Brennweite ermöglicht daher einen wesentlich größeren Abbildungsraum und eine große Schärfentiefe, wobei die einzelnen Bildobjekte kleiner dargestellt werden.
Aufbau und Ausführungen eines Weitwinkelobjektivs
Mit einer Brennweite von etwa 10 bis 35 mm können Weitwinkelobjektive Sichtwinkel von teils bis mehr als 100° darstellen. Sie sind sowohl für
Spiegelreflexkameras erhältlich als auch für spiegellose Systemkameras. Dabei werden alle Sensorformate unterstützt. Spezielle Weitwinkelobjektive werden zudem für hochwertige kleine Digitalkameras angeboten, die über kein Bajonett verfügen. Sie sind als Vorsatzadapter für das bestehende Objektiv erhältlich. In der Regel weisen die Objektive eine sehr hochwertige Optik auf, die aus mehreren Linsengruppen besteht. Die Linsen werden dabei vielfach vergütet und somit durch spezielle Mehrfachbeschichtungen gegen Verzerrungen wie auch gegen unerwünschte Effekte wie Streulicht möglichst umfassend geschützt. Ausnahme sind sogenannte
Fischaugen-Weitwinkelobjektive, die zum Bildrand hin das Bild rund verzerren.
Gängige Weitwinkelobjektive für Spiegelreflexkameras weisen zudem Filtergewinde auf, mit denen zusätzliche Effektfilter genutzt werden können. Auch für Gegenlichtblenden ist meist ein entsprechender Vorsatzverschluss vorhanden. Die Gehäuse der Objektive sind durchgängig aus massivem Metall gefertigt, ebenso die Bajonettanschlüsse. Um das Handling zu vereinfachen, sind die Objektive mit einer Gummibeschichtung versehen, die die Griffigkeit verbessert.
Teilweise sind hochwertige Weitwinkelobjektive je nach Kamerasystem mit einem zusätzlichen optischen Bildstabilisator ausgerüstet, der Verwacklungen verhindern soll.
Sonderform Zoomobjektiv
Während viele Weitwinkelobjektive mit einer festen Brennweite aufwarten, bieten einige Hersteller zusätzlich Zoomobjektive an, die eine variable Brennweite vorweisen können. Diese sind flexibler einsetzbar, da ihre Brennweite meistens den Weitwinkelbereich (ca. 15 -35mm) bis hin zum kleinen Telebereich (ca. 70 -110 mm) abdeckt. Durch den großen Abbildungsbereich wird bei diesen Objektiven meist eine noch aufwendigere Optik benötigt, um bei jeder Brennweite Verzerrungen wie beispielsweise optische Aberrationen zu vermeiden.
Gewicht
Einfache Weitwinkel-Vosatzadapter für kleine Digitalkameras ohne Wechselobjektivbajonett wiegen in aller Regel deutlich weniger als 100 Gramm. Herkömmliche Weitwinkelobjektive mit fester Brennweite für die DSLR-Technologie erreichen bei sehr kompakten Abmaßen ein Gewicht von maximal etwa 200 Gramm und sind daher transportabel. Große Zoomobjektive dagegen verfügen nicht nur über einen deutlich größeren Tubus, sondern können auch ein Gewicht von bis zu einem Kilogramm erreichen.
Hersteller
Weitwinkelobjektive werden bei Spiegelreflexkameras ebenso wie bei spiegellosen Systemkameras jeweils von den Kameraherstellern angeboten. Dabei ist gewährleistet, dass das Objektiv optimal mit der Kamera harmoniert. Dritthersteller bieten jedoch insbesondere im Bereich der digitalen Spiegelreflex-Fotografie ebenfalls sehr gut auf die einzelnen Kameramodelle abgestimmte Weitwinkelobjektive an. Zu beachten ist, dass nicht jedes Weitwinkelobjektiv an jede Kamera passt: Da die einzelnen Kamerasysteme unterschiedliche Bajonettsockel für ihre Objektive verwenden, muss das Objektiv jeweils für den entsprechenden Sockel vorgesehen sein. Ein Auswahlkriterium bei der Beschaffung von Weitwinkelobjektiven ist auch der optische Bildstabilisator: In vielen preisgünstigen Objektiven ist ein solcher nicht verbaut. Einige Kameramodelle weisen zudem einen bereits in das Kameragehäuse integrierten Bildstabilisator auf, so dass das Objektiv keinen zusätzlichen Stabilisator enthalten sollte.