Für moderne Massenspeicher unentbehrlich: der SATA-Controller
Die SATA-Schnittstelle hat sich inzwischen als Standard bei den
Massenspeichern durchgesetzt. Aufgrund ihrer technischen Eigenschaften beschleunigt sie nicht nur den Datentransfer, sondern ermöglicht auch den Aufbau von RAID-Systemen und
Festplatten-Arrays, so dass sie sich trotz günstiger Einstiegskosten für den Einsatz in professionellen Umgebungen eignet.
Doch nicht nur Rechnersysteme der neuesten Generation profitieren von den Fähigkeiten der SATA-Technologie - auch ältere Computer können mit einem SATA-Controller nachgerüstet werden, so dass auch in ihnen ohne Geschwindigkeitsverlust die Vorteile der seriellen Datenübertragung genutzt werden können.
Interne SATA-Controller für Hochleistungssysteme
SATA-Controller werden für den Einbau in den Rechner mit Kontaktleisten für alle gängigen Bussysteme geliefert. Für RAID-Systeme und Arrays, bei denen es auf hohe Transfergeschwindigkeiten ankommt, eignen sich jedoch ältere Controller mit einer PCI-Schnittstelle nur bedingt, da hier das Bussystem des Rechners die Möglichkeiten der angeschlossenen Massenspeicher limitiert.
Für Hochleistungssysteme besser geeignet sind SATA-Controller mit PCI Express x4- oder x8-Anschluss. Diese extrem schnellen Controller verfügen meist auch über eine im Gigahertz-Bereich arbeitende eigene CPU zur Controllersteuerung und einige hundert Megabyte Zwischenspeicher, der sich ebenfalls spürbar positiv auf die Gesamtperformance des Controllers auswirkt.
Auch SATA-Controller für PCI-X-Systeme bieten im gehobenen Marktsegment oft eine eigene „Intelligenz“ mit CPU und Cachespeicher. Diese Hochleistungscontroller bieten nicht nur – wie die Erweiterungskarten im Einstiegssegment – Unterstützung für zwei Geräte, sondern für vier, acht oder gar zwölf Festplatten. Dabei sind sie oft als Kombicontroller ausgelegt, die auch den Anschluss einiger
SAS-Laufwerke gestatten. Über entsprechende, optional erhältliche SAS-Expander können nochmals deutlich mehr Laufwerke mit einem einzigen Controller betrieben werden. In aller Regel werden die SATA- wie auch Kombicontroller in RAID-Systemen verwendet, wobei sie verschiedene RAID-Level unterstützen.
Die Integration verschiedener Schnittstellen ebenso wie die Vielzahl von implementierten RAID-Leveln machen diese SATA-Controller sehr flexibel im Einsatz. Durch die sowohl bei SATA als auch bei SAS standardseitig integrierte Hot-Plug-Fähigkeit können defekte Massenspeicher sogar während des laufenden Betriebs gewechselt werden, so dass SATA-Controller auch eine gute Möglichkeiten bieten, in größeren IT-Umgebungen Festplatten-Arrays aufzubauen.
Externe SATA-Controller zur Integration von SATA-Komponenten
Da die SATA-Spezifikationen eine maximale Kabellänge des Busses von lediglich einem Meter vorschreiben, eignen sich die professionellen SATA-Controller in der Regel nicht zum Betrieb externer Komponenten. Demzufolge verfügen sie auch über keine nach außen geführten Anschlüsse über das Slotblech, wie man es von SCSI-Hostadaptern gewöhnt ist. Um auch externe SATA-Geräte an einen Rechner anschließen zu können, sind spezielle eSATA-Controller verfügbar. Diese ebenfalls für alle gängigen Bussysteme erhältlichen Controller stellen am Slotblech einen bis mehrere eSATA-Anschlüsse bereit.
Da die eSATA-Norm auf dem herkömmlichen SATA-Standard beruht, bietet eSATA die gleichen technischen Vorteile wie die interne Spezifikation und somit auch die gleiche Übertragungsgeschwindigkeit. Lediglich die Steckverbindungen sind bei eSATA dem raueren Betrieb im externen Umfeld angepasst.
Für mobile Systeme sind ebenfalls eSATA-Adapter erhältlich, die als
PCMCIA- (CardBus) oder
ExpressCard-Erweiterung ausgeführt sind. Auch mit Hilfe von eSATA-Komponenten ist in der Regel der Aufbau eines RAID-Systems möglich.
Tipps zur Beschaffung und Nutzung von SATA-Controllern
- Sofern Sie einen älteren Rechner mit einem SATA-Controller nachrüsten möchten, um größere Festplatten nutzen zu können, bietet eine Schnittstellenkarte mit zwei SATA-Anschlüssen oft eine ausreichende Leistung. An einer solchen Karte können auch die größten derzeit erhältlichen Speichermedien betrieben werden, und da ältere Rechnersysteme meist noch keine PCI Express- oder PCI-X-Steckleisten für Erweiterungen bieten, sind herkömmliche PCI-Erweiterungskarten in diesem Fall oft die einzige Möglichkeit, die moderne SATA-Schnittstellentechnologie nachzurüsten.
- Wenn Sie ein RAID-System mit mehreren Festplatten aufbauen möchten, ist Geschwindigkeit neben Sicherheit ein sehr wichtiges Kriterium. In diesem Fall muss der SATA-Controller nicht nur zwingend über eine Hochleistungsschnittstelle in das System eingebunden werden (PCI Express oder PCI-X), sondern er sollte auch über die nötige eigene „Intelligenz“ verfügen, um höchsten Datendurchsatz und größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Dazu gehören neben einer eigenen CPU, Cachespeicher und fest implementierten RAID-Leveln auch die Möglichkeit, nicht genutzte Festplatten in ihrer Drehzahl zu reduzieren oder ganz abzuschalten, um so Energie zu sparen und die Wärmeverlustleistung zu reduzieren.
- Steht die größtmögliche Flexibilität und Erweiterbarkeit im Vordergrund, empfiehlt sich die Anschaffung eines Kombicontrollers, der auch den Anschluss von SAS-Speichermedien erlaubt. Sie können damit für die verschiedenen Einsatzzwecke Ihre Festplatten sehr flexibel auswählen und dadurch auch Beschaffungskosten einsparen.
- Achten Sie bei der Einrichtung eines RAID-Systems unbedingt auf standardkonforme Levelintegration. Manche Hersteller implementieren in ihren Systemen eigene, herstellerabhängige RAID-Level, die von anderen Komponenten nicht unterstützt werden. Im Falle eines Hardware-Defekts am Controller können dann Daten unwiderruflich verloren sein.