Fax - Dokumenten-Express in Sekundenschnelle
Fax, auch als Telefax bezeichnet, ist eine Abkürzung für Faksimile per Telefon.
Ein Faksimile ist eine Bildkopie. Beim Telefax werden also Dokumente unabhängig von ihrem Inhalt als Folge
von Farbwerten beziehungsweise Graustufen erfasst und komprimiert über eine Telefonleitung versendet.
An einer Faxverbindung sind immer genau zwei Faxgeräte beteiligt, das sendende und das empfangende Gerät.
Neben den komprimierten Bilddaten werden auch Kennungen und Statusinformationen übermittelt, so dass eine
gegenseitige Identifikation und Ablaufkontrolle möglich ist. Je nach Gerätetyp und Vorlage dauert die
Übertragung einer Faxseite bis zu 60 Sekunden. In der klassischen Anwendung erfolgt keine Zwischenspeicherung,
so dass der Ausdruck beim empfangenden Gerät annähernd gleichzeitig mit dem Einlesen beim sendenden Gerät erfolgt.
Komponenten eines Faxgerätes
In einem Faxgerät sind drei wesentliche Komponenten integriert - Scanner, Drucker und Faxmodem. Je nach
Gerätetyp sind diese Komponenten in den unterschiedlichsten Ausführungen vorhanden. Durch die Bedieneinheit
wird die Interaktion des Benutzers mit diesen Komponenten möglich.
Scaneinheit
Die Scaneinheit sorgt für die Umwandlung der optischen Bildinformationen in elektrische Daten, die Erfassung
erfolgt zeilenweise. Die Feinheit der Erfassung wird als Auflösung bezeichnet und beträgt beim Faxbetrieb
bis zu 600 dpi (dots per inch, Punkte pro Zoll). Bei Faxgeräten kommen Einzugscanner und Flachbettscanner
zum Einsatz.
Einzugscanner
Einzugscanner ziehen über eine Gummiwalze das eingelegte Blatt durch die Scaneinheit. Sie sind mit einem
Mehrfachblatteinzug ausgestattet, mit dem eine Stapelverarbeitung von 10 oder mehr Blättern möglich ist.
Mit Einzugscannern können nur lose Blätter bis A4-Format verarbeitet werden.
Flachbettscanner
Beim Flachbettscanner wird das Original auf eine ebene Durchleuchtfläche gelegt. Die Scaneinheit bewegt
sich nun zeilenweise über das gesamte Dokument und erfasst die Bilddaten. Die Größe dieser Fläche und
die Breite des Scanners bestimmen die maximale Dokumentengröße. Flachbettscanner haben keinen Mehrfacheinzug,
sind aber sehr gut für das Einscannen von Buchseiten oder gebundenen Seiten geeignet.
Druckeinheit
Der Drucker gibt die empfangenen Faxdokumente, Statusberichte und lokale Kopien aus. Es werden verschiedene
Drucktechnologien angeboten, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Allen gemeinsam ist, dass sie auf
normalem A4-Druckerpapier ausgeben. Alte Faxgeräte mit speziellen Thermopapierrollen sind nur noch selten im Einsatz.
Thermotransferdrucker
Dieses robuste Druckverfahren wird hauptsächlich bei einfachen, preiswerten Faxgeräten eingesetzt. Entsprechend
den Bilddaten werden die Farbpigmente eines Farbbandes auf das Normalpapier gebracht. Das Farbband wird während
des Drucks von einer Rolle mit über 100 Meter Kapazität automatisch abgewickelt. Ein Farbband reicht je nach
Ausführung für 100 bis 500 A4-Seiten. Das verbrauchte Farbband ist eine Negativkopie aller gedruckten Seiten
und sollte daher bei der Entsorgung als Datenträger behandelt werden. Aufgrund des meist monochromen Bandes
sind nur S/W-Ausdrucke möglich. Die Druckqualität und Seitenleistung liegt im unteren bis mittleren Bereich.
Vorteil dieses Systems sind der günstige Preis, geringer Stromverbrauch, kein Eintrocknen und sofortige Funktionsfähigkeit.
Tintenstrahldrucker
Beim Tintenstrahldruck werden die Farbpigmente aus
Farbpatronen mit hohem Druck über einen Druckkopf auf das Normalpapier aufgebracht. Dieses Verfahren
ermöglicht sowohl S/W-Ausdrucke als auch Farbausdrucke
von guter bis sehr guter Qualität.
Nachteil dieses Verfahrens ist die Gefahr des Verstopfens der Düsen am Druckkopf durch Eintrocknen der
Farbpigmente. Die Seitenleistung liegt im mittleren Bereich.
Laserdrucker
Laserdrucker sind bei Druckqualität und Seitenleistung
Spitzenreiter. Die Verbrauchskosten sind meist geringer als bei den anderen Verfahren, dafür ist der
Anschaffungspreis und der Stromverbrauch insbesondere von Farbgeräten deutlich höher.
Modemeinheit
Analoges Fax Gruppe 3
In den meisten Faxgeräten ist ein analoges Modem mit 9,6 bis 33,6 kBit/s
Übertragungsgeschwindigkeit eingebaut, dass über einen genormten TAE-N-Stecker an eine a/b-Telefonleitung
angeschaltet werden kann. Bei einer Verbindung werden zu Beginn das Übertragungsverfahren entsprechend den
Fähigkeiten der verbundenen Geräte festgelegt und die Kennungen ausgetauscht. Die Faxgeräte der Gruppe 3
sind abwärtskompatibel, so dass die Verbindung auch mit älteren Geräten möglich ist.
Faxweiche
Ein Faxgerät der Gruppe 3 kann mit Telefon und Anrufbeantworter an der gleichen Telefonleitung und mit
einer gemeinsamen Rufnummer genutzt werden. Um die Zuordnung Sprachanruf zu Telefon oder Anrufbeantworter
und Faxanruf zum Faxgerät zu realisieren, ist eine Faxweiche erforderlich.
Diese Faxweiche ist oft im Faxgerät integriert, aber auch als Zusatzgerät erhältlich.
Digitales Fax Gruppe 4 (ISDN)
Die Faxübertragung nach dem G4-Standard ist nicht abwärtskompatibel, so dass eine Verbindung zwischen
G4-Fax und G3-Fax unmöglich ist. Daher sind die meisten G4-Faxgeräte zusätzlich mit einer G3-Faxfunktion
ausgestattet. Da der Übergang von G4-Faxübertragung zu G3-Faxübertragung nicht innerhalb einer Verbindung
möglich ist, muss die G4-Faxverbindung erst abgebrochen werden, um danach eine G3-Faxverbindung zu starten.
Die meisten Geräte unterstützen den G4-Standard nicht, somit wird die höhere Übertragungsgeschwindigkeit
eines G4-Faxgerätes von 64 kBit/s selten ausgenutzt und oft eine zweite Verbindung nach G3-Standard notwendig.
Daher konnte sich der G4-Standard nicht durchsetzen und wird auch in ISDN-Systemen nur selten verwendet.
Fax over IP - Faxen in und aus Computernetzwerken
Da sich Voice over IP (VoIP) mehr und mehr etabliert und die konventionelle Technik ablöst, der Bedarf
an Faxmöglichkeiten aber weiterhin besteht, wurde für die sichere Faxübertragung in IP-Netzen der
Standard T.38 geschaffen. Damit ist die Faxübertragung zwischen zwei IP-Geräten aber auch zwischen IP-Gerät
und konventionellem Faxgerät über ein sogenanntes Gateway möglich. Grundsätzlich kann ein normales G3-Faxgeräte
aber auch über einen a/b-Adapter an ein VoIP-System angeschaltet werden. Eine sichere Faxübertragung ist jedoch
nur möglich, wenn keine verlustbehaftete Komprimierung durch Codecs und Laufzeitschwankungen im IP-Netz auftreten.
Für den gewerblichen Bereich bietet sich alternativ der Einsatz eines
Faxservers im Netzwerk an.
Typische Geräteausstattungen
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einfaches Faxgerät für A4-Format mit Einzugscanner (Mehrfacheinzug),
Thermotransferdrucker, Wähltastatur,
Rufnummernspeicher und Menüführung über ein eingebautes Display
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Kombi-Faxgerät - Kombination aus Fax und Telefon, häufig auch Anrufbeantworter
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All-In-One-Geräte - Kombination aus
Flachbettscanner, Drucker (Tintenstrahl oder Laser) und Faxmodem, Verbindung zum PC
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Arbeitgruppengeräte - Kopierer, Drucker, Fax mit Nutzergruppen und erweiterten Leistungsmerkmalen wie z.B. A3-Format
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PC-Faxsoftware - Software-Fax in Verbindung mit analogem Modem (G3) oder
ISDN-Karte (G3/G4)
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Faxserver - Kommunikationsserver im Netzwerk
mit mehreren Übertragungskanälen (G3/G4), Nutzerverwaltung und Fax-zu-Mail-Umwandlung