Zum automatischen Erfassen von Bildern und Texten unentbehrlich: der Flachbettscanner
Scanner gehören heute auch im privaten Bereich zur Standard-Ausstattung der meisten Arbeitsplätze. In professionell genutzten EDV-Umgebungen sind sie unentbehrlich geworden, da sie unter anderem zur Erfüllung gesetzlicher Archivierungsvorschriften benötigt werden.
Die voluminösen Flachbettscanner dienen in erster Linie dazu, papierne Vorlagen zu digitalisieren. Dazu wird die Vorlage auf eine Glasplatte gelegt, unter der sich ein beweglicher Schlitten mit einer Leuchtquelle befindet. Der Schlitten fährt nach Aktivierung des Scanvorgangs unter der Glasplatte hindurch und tastet dabei die Vorlage ab. Mithilfe einer aufwändigen Optik und eines Analog-/Digital-Wandlers werden die gewonnenen Daten aufbereitet.
Die so erhaltenen Daten werden dann im Computer weiterverarbeitet. Um ein möglichst authentisches Scanergebnis zu erzielen, ist es nötig, Kontraste der Vorlage prägnant und scharf zu erfassen. Daher spielt nicht nur die optische Auflösung des Gerätes eine Rolle, um eine hohe Qualität beim Scannen zu erzielen, sondern auch die mechanischen Komponenten. So wird die Scanvorlage mit einer Klappe von oben abgedeckt, um zu verhindern, dass einfallendes Streulicht die Qualität des Scans herabsetzt. Schließt diese Abdeckung nicht bündig mit der Vorlage ab, wie es beispielsweise bei Büchern oder Heften der Fall sein kann, so können sich an den Rändern oder mittig weiße Flächen ergeben, die unter Umständen die Scanergebnisse unbrauchbar machen. Auch die Konstruktion und Belastbarkeit des Schlittenantriebs spielt eine Rolle, um gute Scanergebnisse zu erzielen. Dieser sollte an beiden Seiten auf massiven Schienen geführt werden, um Toleranzen beim Abfahren der Vorlage zu vermeiden.
Durchleuchtung
Da die optische Auflösung der Scanner heutzutage bei hochwertigen Geräten auch dazu geeignet ist, Dias und Negative zu digitalisieren, ist für manche Flachbettscanner optional eine so genannte
Durchlichteinheit erhältlich. Diese besteht in der Regel aus einer von oben beleuchteten Abdeckung, die anstelle der Abdeckklappe auf dem Scanner angebracht wird. Unter der Lichtquelle der Durchlichteinheit finden oft bis zu neun Dias Platz, die beim Scannen sowohl von unten als auch von oben ausgeleuchtet werden. Dadurch ist es möglich, verschieden starke Reflexionen auf im Grundzustand nicht-reflektierenden Medien wie Film korrekt zu erkennen.
Auflösung und Farbtiefe
Die heute üblichen Flachbettscanner verfügen in aller Regel über optische Einheiten, die eine Auflösung von mehreren tausend Punkten pro Zoll (dots per Inch - dpi) ermöglichen. Hierbei muss der Käufer jedoch besonders wachsam sein. Viele Hersteller geben gern die höhere interpolierte Auflösung ihrer Geräte an anstelle der niedrigeren, jedoch für gute Scans relevanten, optischen Auflösung. Beim Scannen von reinen Textvorlagen spielen die erzielbare Auflösung ebenso wie die Farbtiefe eine weniger wichtige Rolle.
Hingegen beim Abtasten von Fotos oder Dias müssen deutlich höhere Werte angesetzt werden. Bei diesen muss - sofern es sich um Farbbilder handelt - zwingend eine Farbtiefe von mindestens 24 Bit einstellbar sein, damit die Scanergebnisse dem optischen Eindruck der Vorlagen entsprechen. Auch sollte die Auflösung bei Fotos und Dias mindestens 1.200 dpi betragen, damit feinere Details bei Vergrößerungen nicht untergehen. Eine optische Auflösung von 1.200 bis 1.800 dpi vermögen heutzutage alle besseren
Dokumentenscanner zu leisten. Geräte, bei denen eine ähnlich hohe Auflösung als interpoliert angegeben wird, eignen sich nicht für hochwertige Fotoscans. Bei der interpolierten Auflösung werden einer niedrigeren optischen Auflösung Pixel per Software hinzugerechnet. Das Ergebnis eines solchen Scans wirkt oft schwammig, blass und unscharf.
Farbanpassung
Für das Scannen von Bildern wird bei hochwertigeren Flachbettscannern oft ein so genanntes Kalibrierungstool mitgeliefert. Hierbei handelt es sich um eine Software, mit der sowohl der Scanner als auch der am
Computer angeschlossene
Monitor kalibriert werden kann. Dies ist nötig, um bei Fotoscans eine authentische Farbwiedergabe zu erzielen, bei der die Farben des Scans möglichst naturgetreu denen der Vorlage entsprechen.
Tipps für den Einsatz von Flachbettscannern
- Überlegen Sie vor dem Kauf genau, welches Anwendungsspektrum der Flachbettscanner abdecken muss: Für den gelegentlichen Einsatz als Textscanner genügt ein einfaches Gerät. Sollen ab und zu auch größere Mengen einzelner Textseiten digitalisiert werden, empfiehlt sich ein Gerät, an welchem anstelle der Abdeckklappe ein automatischer Papiereinzug (meistens für 20 bis 50 Blatt) montiert werden kann.
- Für die Nutzung als Dia-, Negativ- oder Filmscanner ist eine Durchlichteinheit erforderlich. Aufgrund des Konstruktionsprinzips des Flachbettscanners eignen sich diese Geräte jedoch nicht für den hauptsächlichen Einsatz als Diascanner. Für diesen Zweck werden gesonderte Diascanner angeboten.
- Bei der gebotenen Auflösung sollten Sie darauf achten, für Foto- und Diascans nur solche Geräte beim Kauf zu berücksichtigen, die mindestens 1.200 dpi optische Auflösung bei 24 Bit Farbtiefe beherrschen. Für reine Textscans reichen 300 dpi völlig aus. Graustufenscans (Zeichnungen oder Schwarz-/Weißbilder) können ebenfalls mit 300 dpi bei 8 Bit Farbtiefe (entspricht 256 Graustufen) mit befriedigenden Ergebnissen durchgeführt werden.
- Informieren Sie sich, welche Schnittstellen der Flachbettscanner zum Anschluss an den PC aufweist: Wollen Sie Fotos in größerer Zahl bei hoher Auflösung und großer Farbtiefe einscannen, entstehen enorme Datenmengen. Ein Flachbettscanner, der nur über eine veraltete USB-Schnittstelle nach dem USB 1.1-Standard oder ein älteres Fast SCSI-Interface verfügt, lässt ein solches Unterfangen zur Geduldsprobe ausarten. Im professionellen Bereich werden Geräte mit FireWire-Schnittstelle oder mindestens einem USB 2.0-Anschluss genutzt.
- Achten Sie beim Kauf eines neuen Flachbettscanners darauf, dass das Gerät einen so genannten CCD-Sensor (Charged Coupled Device) anstelle von Fotosensoren zum Abtasten der Vorlagen nutzt. Fotosensoren sind zwar preiswerter, ermöglichen allerdings in aller Regel qualitativ nicht so hochwertige Scanergebnisse wie CCD-Sensoren.