1-Komponenten-Klebstoffe für unkomplizierte Klebeverbindungen
1-Komponenten-Klebstoffe sind stark und schnell haftende Kleber wie
Sekundenkleber, Holzleim, Konstruktionskleber und
Montagekleber. Sie werden verarbeitungsfertig angeboten und müssen nicht zuvor mit einer zusätzlichen Komponente vermischt werden.
1-Komponenten-Klebstoffe lassen sich leicht verarbeiten
Klebstoffe sind so genannte Prozesswerkstoffe, deren Aufgabe ausschließlich darin besteht, verschiedene Materialien durch Flächenhaftung fest und dauerhaft miteinander zu verbinden. Moderne Klebstoffe sind organische Verbindungen, also chemische Verbindungen von Kohlenstoffen, wie sie auch in der Natur vorkommen. Es erstaunt daher nicht, dass die Menschheit Klebstoffe schon sehr früh verwendete. Ausgrabungsfunde belegten die Verwendung des ältesten Klebstoffs überhaupt, des Birkenpechs, schon durch die Neandertaler. Birkenpech wurde durch Trocknung aus der Birkenrinde gewonnen und wäre wohl heutzutage eine besondere Form der 1-Komponenten-Klebstoffe. Bereits um 3.000 v. Chr. wurde erstmals Leim, eine weitere Art der 1-Komponenten-Klebstoffe, von den Sumerern aus Tierhäuten hergestellt.
Der große Vorteil der 1-Komponenten-Klebstoffe besteht darin, dass sie ohne vorherige Mischung mit weiteren Komponenten verarbeitet werden können. Das führt dazu, dass man sie direkt aus der Tube, der Kartusche oder einem Becher in die Klebefugen einfügen oder großflächig aufstreichen kann.
Zusammensetzung der 1-Komponenten-Klebstoffe
Grundsätzlich unterscheidet man
Klebstoffe nicht nur nach der Anzahl der Komponenten, sondern nach ihrer chemischen Basis und ihrem Verfestigungsmechanismus. Als organische Verbindungen haben 1-Komponenten-Klebstoffe entweder eine natürliche Basis in Form von Kasein, Stärke, Cellulose, Harzen, Tanninen oder Ligninen. Oder sie werden auf synthetischer Basis von Kohlenwasserstoff-Verbindungen und Sauerstoff mit Stickstoff, Chlor oder Schwefel hergestellt.
Grundsätzlich sind physikalisch härtende Klebstoffe 1-Komponenten-Klebstoffe, während chemisch härtenden Klebstoffe sowohl 1-Komponenten- wie auch
2-Komponenten-Klebstoffe sein können. Zum Bereich der physikalisch abbindenden Klebstoffe zählt man lösemittelhaltige Nassklebstoffe, wasserbasierte Klebstoffe, Kontaktklebstoffe, Schmelzklebstoffe sowie Dispersionsklebstoffe. All diese Klebstoffe stehen bereits verarbeitungsfertig zur Verfügung und können direkt verwendet werden.
Bezüglich der Klebe-Eigenschaften und der Materialien, die dauerhaft mit diesen physikalisch bindenden Klebstoffen verbunden werden, bestehen deutliche Unterschiede. Die Verbindung des Klebstoffs mit dem zu klebenden Material erfolgt bei physikalisch bindenden Klebstoffen erst dann, wenn der Klebstoff eine Form erlangt hat, die zur Verfestigung geeignet ist. Chemisch härtende 1-Komponenten-Klebstoffe härten allein durch Reaktion des Klebstoffs mit der Umgebung aus, also mit der Luft, der Umgebungstemperatur oder der Luftfeuchtigkeit.