Schweißerschutzhandschuhe - die Spezialisten, wenn die Funken fliegen
Beim Schweißen ist Ihr Mitarbeiter ganz besonderen Gefahren ausgesetzt. Je nach Schweißart unterscheiden sich die einzelnen Gefahren und heben sich voneinander ab. Damit die
Schweißausrüstung und
Schweißerschutzbekleidung vollständig und funktional gehalten ist, dürfen auch Schweißerschutzhandschuhe, die sowohl die Hände als auch die Unterarme schützen, nicht fehlen.
Gefahren beim Schweißen
Schweißerschutzhandschuhe müssen einer Reihe von Risiken für Hände und Unterarme trotzen. Neben den mechanischen Risiken kommen Wärmeübertragungen durch Strahlung und direkte Kontaktwärme, kurze Flammeneinwirkungen, UV-Strahlungen von Lichtbögen und nicht zuletzt feinste Spritzer von geschmolzenem Metall und Funkenflug hinzu. Es ist also ein allumfassender Schutz nötig. Da nicht von jedem Schweißverfahren jede Gefährdung in gleichem Maß ausgeht, ist es wichtig, den Bedarf genau zu ermitteln, um den richtigen Handschuhtypen für die Schweißanwendung ausfindig zu machen.
Fingerfertigkeit vs. Schutz beim Schweißerhandschuhen
Alle Bereiche und Ansprüche gleichzeitig abzudecken ist schwierig. Bei sehr robusten Materialien und Handschuhen des Typs A bleibt die Fingerfertigkeit oft auf der Strecke, dafür werden alle anderen Schutzanforderungen optimal erfüllt.
Handschuhe des Typs B hingegen bieten ein hohes Tastempfinden und eine große Fingerbeweglichkeit, die allerdings oft auf die Kosten der Schutzanforderungen geht. Bei Schweißverfahren wie dem WIG-Schweißen sollten Sie aufgrund der enormen Anforderungen an das Tastempfinden auf Handschuhe des Typs B zurückgreifen. Wählen Sie daher die Handschuhe auf Ihren Anwendungsbereich zugeschnitten aus, um einen optimalen Kompromiss finden zu können.
Geprüfte Qualität der Schweißerhandschuhe
Schweißerhandschuhe sollten immer DIN-konform gewählt werden. Wichtig sind die EN 388, die die Beständigkeit gegen mechanische Risiken klassifiziert, die EN 407, die eine Prüfung hinsichtlich thermischer Risiken übernimmt, und nicht zuletzt die EN 12477, die ausweist, in welcher Weise die Gefahren beim Schweißen abgewiesen werden. Die Piktogramme mit dem dazugehörigen Leistungslevel geben Aufschluss über die Belastbarkeit und den Schutz. Allgemein gilt: Je höher das Leistungslevel, desto zuverlässiger der Schutz für Ihren Mitarbeiter.
Die Mindestleistungsstufen für Schweißerhandschuhe sind folgende:
Anforderungen |
Typ A |
Typ B |
Abriebfestigkeit
|
2
|
1
|
Weiterreißfestigkeit
|
2
|
1
|
Durchstichkraft
|
2
|
1
|
Brennverhalten
|
3
|
2
|
Kontaktwärmebeständigkeit
|
1
|
1
|
Konfektionswärmebeständigkeit
|
2
|
0
|
Beständigkeit gegen Metallspritzer
|
3
|
2
|
Fingerfertigkeit
|
1
|
4
|
Handschuhe, die beim Lichtbogenschweißen eingesetzt werden, müssen den Anforderungen der DIN EN 1149-2 entsprechen. Diese prüft den elektrischen Durchgangswiderstand des verwendeten Handschuhmaterials. Ein von der EN 1149-2 klassifizierter Handschuh weist einen Durchgangswiderstand von 100 V bei Gleichstrom auf und schützt den Anwender bei der Schweißanwendung zuverlässig.
Material und Verarbeitung
Schweißerhandschuhe werden vorrangig aus verschiedenen Ledersorten gefertigt, die mehr oder weniger flexibel sind. Achten Sie darauf, dass nicht nur das Material sehr hitzebeständig ist, sondern auch die Nähte mit einem feuerfesten Garn, beispielsweise Kevlar, vernäht wurden. Nur dann ist ein kompletter Schutz gewährleistet. Ein gut verarbeiteter Handschuh sorgt dafür, dass sich Glutperlen und Metallspritzer nicht in den Nähten verfangen und den Handschuh durch Dauereinwirkung durchbrennen können. Den Bestimmungen entsprechend lange Stulpen schützen den Unterarmbereich zuverlässig mit.