KVM-Extender - damit Sie Computer aus der Ferne steuern können
KVM-Extender ermöglichen eine zuverlässige Steuerung einzelner
Computer oder auch ganzer Serverfarmen über größere Entfernungen hinweg. Die Extender werden in zwei Ausführungen angeboten.
Mini-KVM-Extender
Mini-KVM-Extender werden meist als einfache Kabeladapter vertrieben, die aus zwei Wandlern bestehen. Auf der Eingangsseite (Transmitter) befinden sich ein PS/2-Maus- sowie ein gleichartiger Anschluss für eine Tastatur und ein 15-poliges VGA-Interface. An diese Schnittstellen wird der Computer oder ein vorgeschalteter
KVM-Switch zur Steuerung mehrerer Computer angeschlossen. Der Wandler schickt die von diesen drei Anschlüssen her resultierenden Signale über eine handelsübliche CAT5-, CAT6- oder CAT7-Leitung über große Entfernung an den so genannten Empfänger (Receiver), der die Signale wieder trennt und an
Eingabegeräte und einen Bildschirm weitergibt.
Mit den Mini-KVM-Extendern können dank des nahezu verlustfrei arbeitenden RJ45-Kabels Entfernungen bis zu 70 Metern überbrückt werden. Eine externe Energieversorgung ist ebenso wenig bei den Mini-Extendern nötig wie besondere Treiber. Sie arbeiten völlig transparent und können daher unter allen gängigen
Betriebssystemen eingesetzt werden.
Standard-KVM-Extender
Die vor allem in größeren IT-Umgebungen genutzten Standard-KVM-Extender ermöglichen im stationären Einsatz den Betrieb der Konsole über noch größere Entfernungen vom Computer oder dem KVM-Switch als die Mini-Extender. Die Standard-Extender werden in aller Regel in zwei massiven Metallgehäusen geliefert. Die Wandler und Signalleitungen sind damit deutlich besser abgeschirmt als bei Mini-Extendern. Wie diese bieten auch die Standard-Extender Anschlüsse für Eingabegeräte und Bildschirme. Zwischen Transmitter und Receiver können jedoch Leitungswege von teils bis zu 900 Metern überbrückt werden. Dadurch eignen sich die größeren KVM-Extender vor allem für Rechenzentren, in denen die Administratoren teilweise weit entfernt von
Serverschrank oder
Serverfarm arbeiten.
Standard-KVM-Extender benötigen üblicherweise zudem eine externe Energieversorgung, die über ein mitgeliefertes Schaltnetzteil zur Verfügung gestellt wird. Professionelle KVM-Extender bieten zusätzlich auch die Möglichkeit, Audiodaten über herkömmliche Klinkenstecker und serielle Datenströme mit einer Standard-RS232-Verbindung über das LAN-Kabel zu übertragen. Die Datenübertragung über die serielle Schnittstelle ist vor allem dann nützlich, wenn Industrieautomaten in großer Zahl von einer zentralen Konsole aus überwacht und gesteuert werden müssen.
Wie bei den Mini-KVM-Extendern passt sich auch bei den größeren Pendants das Videosignal meist automatisch an. Für spezielle Anwendungen bieten manche KVM-Extender jedoch am Receiver auch die Option, mit Hilfe eines Reglers das Videosignal manuell anzupassen. Zur schnellen Prüfung des Betriebsstatus verfügen die meisten größeren KVM-Extender über mehrere LED-Anzeigen. In einigen Modellen sind zusätzlich dedizierte KVM-Schaltungen eingebaut, die den Extender außerdem zu einem kleinen KVM-Switch machen. Somit entfällt bei Nutzung dieser Kombi-Geräte in kleineren IT-Umgebungen ein vorgeschalteter KVM-Switch.
Sonderausführung Video-/Audio-KVM-Extender
Speziell für die Video- oder Audio-Ausgabe aus verschiedenen Quellen sind KVM-Extender erhältlich, die ausschließlich Video- und Audiosignale übertragen und keine Konsolenfunktion bieten. Diese ebenfalls in Metallgehäusen untergebrachten Geräte eignen sich vor allem dazu, von weit entfernten Quellen stammende multimediale Signale wiederzugeben. Die Video- und Audio-Extender übertragen die Signale ebenfalls über herkömmliches RJ45-LAN-Kabel und können Entfernungen bis zu 300 Metern überbrücken.
Die maximale Videoauflösung beträgt üblicherweise 1.280 x 1.024 Punkte, entspricht also dem SXGA-Standard. Besonders leistungsfähige Geräte haben auch einen eigenen Signalverstärker eingebaut, der es ermöglicht, Auflösungen in UXGA-Qualität (1.600 x 1.200 Punkte) zu realisieren. Mehrport-Systeme, die das Eingangssignal an mehrere Ausgabegeräte simultan senden, runden das Angebot ab.
Für einzelne Systeme, die über digitale Schnittstellen verfügen (DVI oder HDMI), sind analog zu den kombinierten Audio- und Video-Extendern kleinere Modelle erhältlich, die nur das digitale Videosignal über große Entfernungen transportieren. Sie benötigen in aller Regel weder eine externe Stromversorgung noch Treiber, sondern arbeiten vollkommen transparent, so dass sie auch in heterogenen IT-Infrastrukturen einsetzbar sind.