Spiegelreflexkameras – die Königsklasse unter den Kameras
Schöne Ereignisse wie Urlaub, Hochzeit oder Momentaufnahmen wollen wir für immer festhalten. Früher verwendete man dafür analoge Kameras, die mit einem Film arbeiteten. Doch dieser hat scheinbar ausgedient und wurde durch die digitale Variante ersetzt.
Digitalkameras haben Einzug in die deutschen Haushalte gehalten. Fotografieren scheint dadurch immer beliebter zu werden.
Früher überlegte man sich gut, ob man viele Fotos macht, denn schließlich musste man dafür Filme kaufen, die man anschließend entwickelte. Speichermedien wie z. B.
SD- und
Compact Flash-Karten mit einer hohen Kapazität machen es einfacher und praktischer, einfach mal drauflos zu „knipsen“. Neben digitalen Kompaktkameras gibt es so genannte Spiegelreflexkameras. Sie bieten nicht nur eine bessere Bildqualität, bei ihnen hat man auch die Möglichkeit,
Wechselobjektive zu nutzen. Daher sind Spiegelreflexkameras auch teurer.
Worauf Sie beim Kauf eines solchen Gerätes achten sollten, möchten wir Ihnen mit diesem Einkaufsratgeber erläutern.
Bessere Bildqualität durch Sensor
Digitale Spiegelreflexkameras zeichnen sich im Gegensatz zu Kompaktkameras durch eine bessere Bildqualität aus. Durch den eingebauten Sensor können sie mehr Licht einfangen, was zu weniger Bildrauschen und einer besseren Qualität führt. Zudem lösen sie schneller aus. Da das
Objektiv nicht erst „ausgefahren“ werden muss und Mini-Sensoren das Scharfstellen und die richtige Belichtung übernehmen, können standardmäßig drei Bilder pro Sekunde gemacht werden. Die Auslöseverzögerung und geringe Einschaltzeit sind besonders bei bewegten Motiven z. B. im Sport von Vorteil.
Auflösung und Lichtempfindlichkeit
Die Qualität der Aufnahmen hängt nicht nur von der Sensorengröße, sondern auch von der Auflösung und der Lichtempfindlichkeit ab. Die Standardauflösung beträgt bei digitalen Spiegelreflexkameras acht Millionen Pixel. Manche Modelle schaffen sogar das Doppelte. Mit acht Millionen Pixel sind Sie gut beraten; es sei denn, Sie wollen z. B. ein Poster in Lebensgröße erstellen oder gewisse Bildausschnitte am
Computer-Bildschirm extrem vergrößern. Dann lohnt sich eine Spiegelreflexkamera mit einer höheren Auflösung.
Die Lichtempfindlichkeit ist ebenfalls entscheidend. Mit dem so genannten ISO-Wert wird die Lichtempfindlichkeit des Sensors angegeben, sie liegt standardmäßig bei 1600. Daneben gibt es noch Kameras mit einem ISO-Wert von 6400. Das bedeutet - bei wenig Licht sollten Sie an Ihrer Kamera einen hohen Wert und bei viel Licht einen niedrigen Wert einstellen, um ein optimales Ergebnis zu erreichen.
Neue Perspektiven mit Wechselobjektiven
Ein entscheidender Grund, sich für eine digitale Spiegelreflexkamera zu entscheiden, ist die Verwendung von Wechselobjektiven. Erst dadurch kann der professionelle Fotograf oder ambitionierte Hobbyfotograf auf die unterschiedlichsten Bildsituationen reagieren. Kompaktkameras besitzen ein fest eingebautes Objektiv, das nicht ausgetauscht werden kann. Hersteller bieten oft Kameras als „Body“ an - also nur das Gehäuse ohne Objektiv. Das hat den Vorteil, dass man sich zusätzliche Objektive ganz nach seinen eigenen Bedürfnissen zulegt.
Mit einem
Weitwinkel-Objektiv schafft man neue Perspektiven z. B. in der Landschaftsfotografie. Damit kann ein größerer Bereich abgebildet werden. Mit einem
Teleobjektiv vergrößert man weit entfernte Objekte wie z. B. Personen oder Tiere und holt sie sozusagen zu sich „heran“. Mit einem Makro-Objektiv gelingen Detailaufnahmen kleinster Motive.
Allerdings legt man sich bereits beim Kauf einer Spiegelreflexkamera für einen Hersteller und dessen Objektivanschluss fest. Objektive von unterschiedlichen Herstellern sich nicht kompatibel. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf informieren, welche Objektive erhältlich sind und was sie kosten.
Bildstabilisator verhindert Verwacklungen
Viele Spiegelreflexkameras verfügen bereits über einen eingebauten Bildstabilisator, der Verwacklungen verhindert. Dieser ist von Vorteil, wenn man z. B. mit einem schweren Objektiv oder ohne
Stativ fotografiert. Ist ein Bildstabilisator bereits im Gehäuse integriert, kann man sich ein Objektiv ohne diesen Verwacklungsschutz zulegen.
Display – sofortiges Betrachten des Fotos
Das eingebaute Display, dessen Bilddiagonale mindestens 6,5 cm betragen sollte, erlaubt das sofortige Betrachten des Fotos nach der Aufnahme. Dadurch kann man erkennen, ob das Foto gelungen ist oder nicht. Ein so genanntes Histogramm (Helligkeitsverteilung) zeigt, ob das Foto über- oder unterbelichtet ist. Bei manchen Kameras ist das Display sogar ausklapp- und kippbar, was in gewissen Situationen ganz nützlich sein kann.
Eine Zeit lang war die Live-Vorschau des Fotos bei Spiegelreflexkameras nicht möglich, doch immer mehr Hersteller setzen auf diese Vorschaumöglichkeit, so dass das Motiv ständig auf dem Display zu sehen ist.
Übrigens, professionelle Fotografen nutzen weniger das Displays als den eingebauten, optischen Sucher zum Fotografieren, dies ist z. B. bei Sonneneinstrahlung vorteilhaft. Bei vielen Kompaktkameras ist oft gar keine Sucher mehr vorhanden.
Voll- und Halbautomatikprogramme für die passende Situation
Ob Porträt-, Sport-, Landschafts oder Nachtaufnahmen, Blenden- oder Zeitautomatik - für die unterschiedlichsten Situationen bieten digitale Spiegelreflexkameras die passenden Motivprogramme, die voll- oder halbautomatisch sind. Sie sind leicht einstellbar, entweder über ein Rädchen direkt im oberen Teil der Kamera oder über das Menü der Kamera.
Speichern als RAW-Datei
Normalerweise werden Fotos auf der
Speicherkarte im komprimierten JPG-Format gespeichert. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, sie im RAW-Format zu speichern; sie werden dann ohne Qualitätsverlust gesichert und eignen sich besser für die Nachbearbeitung am
PC, da sie mehr Informationen speichern als JPG-Formate. Dadurch sind die Dateien aber auch größer und benötigen mehr Speichervolumen.
Mit Hilfe eines
USB-Kabels oder eines Kartenlesegerätes (
Card Reader) lassen sich die Daten von der Kamera auf den Computer herunterladen. Beachten Sie dabei die Systemvoraussetzungen Ihres PCs.
Nachteile einer Spiegelreflexkamera
Der entscheidende Vorteil einer Spiegelreflexkamera ist wie bereits erwähnt die Möglichkeit, mit Wechselobjektiven zu arbeiten. Allerdings liegt darin auch der Hauptnachteil. Durch das Austauschen können Staub- und Feuchtigkeitspartikel in das Innere gelangen, die sich am häufigsten auf dem Sensor festsetzen und mit der Zeit die Bildqualität stören. Doch mittlerweile haben einige Hersteller eine Lösung für dieses Problem.
Denken Sie an das Zubehör
Neben Objektiven empfiehlt sich als Zubehör eine
Kameratasche, welche die Spiegelreflexkamera nicht nur vor Staub und Dreck schützt. Die Kamera verträgt durch ihr Metallgehäuse zwar härtere Stöße, weshalb sie schwerer ist, dadurch aber besser in der Hand liegt; allerdings ist eine Tasche ratsam, da man somit die Kamera vor dem Herunterfallen schützt und auch sämtliches Zubehör transportieren kann.
Je nachdem, ob Sie viel fotografieren, lohnt sich der Kauf eines
Zweitakkus und einer zweiten Speicherkarte, die heutzutage eine immer höhere Speicherkapazität besitzen. Ein weiteres, sinnvolles Zubehör ist ein externes
Blitzgerät, das bei schwierigen Lichtverhältnissen, bei Gegenlicht oder als indirekte Lichtquelle eingesetzt wird. Integrierte Blitzgeräte haben meist nicht so eine große Reichweite und schaffen nur eine Distanz von drei bis vier Metern.
Durch einen
Batteriegriff steht der Kamera eine größere Energiereserve durch integrierte Akkus zur Verfügung und verbessert zudem das Zusammenspiel von schweren Objektiven mit dem Gleichgewicht der Kamera in der Hand des Fotografen. Die Bedienung der Kamera wird bei Aufnahmen im Hochformat durch einen zusätzlichen Auslöser und Wählrad erleichtert.
Mit Filter wie beispielsweise
Polarisationsfiltern können Sie Fotoeffekte oder Farbkontraste erzielen.