Schriftenpinsel - Pinsel für eine exakte Linienführung
Schriftenpinsel sind Spezialpinsel für das Freihandziehen von Linien. Sie werden beispielsweise von Grafikern für Entwurfsskizzen benutzt, aber ebenso für die Kunst der Kalligrafie, in der Plakatmalerei und für viele weitere Anwendungsbereiche, bei denen es auf eine genaue Linienführung ankommt. Das Besondere dieser
Künstlerpinsel ist ihr hohes Farbaufnahmevermögen, dass zum einen durch die verwendete Haarart, zum anderen durch die besondere Form der Schriftenpinsel erreicht wird. Die Pinsel nehmen aber nicht nur besonders viel Farbe auf, sondern sind in der Lage, dies auch gezielt und gleichmäßig wieder abzugeben.
Schriftenpinsel sind grundsätzlich nur für dünnflüssige Farben geeignet wie beispielsweise Aquarellfarbe, verdünnte Acrylfarbe, Tusche, Lack etc.
Die Formen der Schriftenpinsel
Klassische Linierer haben im unteren Bereich ihrer Besteckung, direkt über der Zwinge, deutlich dichteres Haar. Zur Spitze hin verjüngt sich die Form des Pinselkopfes wesentlich stärker als bei herkömmlichen Rundpinseln. Einige besonders dünne Modelle weisen in ihrer Spitze nur wenige Haare auf. Dennoch ist das Farbaufnahmevermögen ausgezeichnet, da das dichte Haar über der Zwinge als Farbspeicher dient.
Neben den Linierern werden auch die Plakat- oder Schreibpinsel zu den Schriftenpinseln gezählt. Ihre Form gleicht den
Flachpinseln. Sie sind mit gerader oder auch mit abgeschrägter Pinselkante erhältlich.
Die Besteckung der Schriftenpinsel
Das hohe Farbaufnahmevermögen der Schriftenpinsel wird auch durch die Wahl der Pinselhaare erreicht. Hochwertige Linierer und Plakatschreiber sind entweder mit Rotmarderhaar oder mit Fehhaar besteckt. Wissenswertes über diese Naturhaare erfahren Sie unter den Stichwörtern
Fehhaarpinsel und
Rotmarderpinsel.
Schriftenpinsel aus Synthetikhaar werden ebenfalls angeboten.
Japanische Kalligrafiepinsel
Für die japanische Kunst der Kalligrafie werden auch Schriftenpinsel verwendet. Die
Kalligrafiepinsel sind einfache Bambuspinsel, die mit langem Dachs- oder Ponyhaar besteckt sind. Der Umgang mit diesen Pinseln ist für ungeübte Maler anfangs recht schwierig, da die Haare lang und sehr weich sind und kaum Widerstand bieten. Mit ein wenig Übung lassen sie sich jedoch vielfältig verwenden, beispielsweise auch in der Seidenmalerei. Der Farbauftrag mit diesen Pinseln hat einen ganz eigenen Charakter. Um diesen zu beschreiben, könnte man sagen, dass sich die Bewegung, die der Künstler mit diesen Pinseln auf dem Malgrund vollzieht, unmittelbar in der gezogenen Linie ausdrückt.