Gasbetondübel - sicherer Halt im Leichtbaustoff
Gasbeton ist ein sehr beliebter Baustoff. Seine zahlreichen positiven Eigenschaften sorgen dafür: Gasbeton ist ein leichter,
wärmeisolierender und zugleich feuchtigkeitsausgleichender Baustoff. Zusätzlich hat er eine hohe Druckfestigkeit,
ist brandbeständig und resistent gegen Schädlinge. Die Verarbeitung ist denkbar einfach. Er kann einfach gesägt werden.
So erhält man akkurat passende Stücke ohne Abplatzer.
Diese Eigenschaften erhält der Gasbeton, der auch Porenbeton genannt wird,
durch ein im Herstellungsprozess stattfindendes Aufschäumen mit Aluminiumpulver.
Beim Abbinden erzielt man so zusätzliche Hohlräume im Werkstoff.
Befestigungstechnik bei Gasbeton
Um Lampen, Gardinenstangen, Regale, Kabeltrassen oder Verkleidungen anzubringen
und entsprechenden Halt zu erreichen, ist es bei Gasbeton immer nötig, einen speziellen Dübel zu verwenden.
Das Material Porenbeton stellt im Bereich der Befestigungstechnik eine besondere Herausforderung dar,
da die Hohlräume dem Baumaterial eine sandsteinähnliche Konsistenz geben.
Der spröde und minderfeste Grund muss hier die Grundlage für einen festen Halt bieten.
Festigkeitsklassen bei Gasbeton
Gasbeton unterscheidet sich nach seiner Festigkeit. So ist er in unterschiedliche Klassen unterteilt.
Die ausgewählten Dübel müssen immer zur Festigkeitsklasse des Porenbetons passen, um optimal wirken zu können.
Um herauszufinden um welchen Gasbeton es sich handelt, wurden einheitliche farbliche Kennzeichnungen bestimmt.
Porenbeton-Plansteine (PPW) und Porenbeton-Planelemente (PPEW) sind in die Festigkeitsklassen PPW / PPEW 2, PPW / PPEW 4 und PPW /PPEW 6 unterteilt.
Die Festigkeitsklasse 2 wird grün, die Klasse 4 blau und die Klasse 6 rot gekennzeichnet.
Sollten Sie nicht hundertprozentig sicher sein, um welchen Gasbeton es sich handelt, fragen Sie bitte den Hersteller der Steine.
Bewehrte Gasbetonbauteile - diese sind verstärkt - sind nach DIN 4223 zugelassen.
Die Festigkeitsklassen untergliedern sich in P 3,3 und P 4,4.
Ist es nicht möglich, die Festigkeitsklasse zu bestimmen, gehen Sie bitte immer von PPW 2 aus.
Achten Sie immer darauf, dass sich die Haltewerte auf bautrockenen Porenbeton beziehen.
Durchfeuchtungen mindern die Tragfähigkeit.
Dübeltypen für Gasbeton
Gasbetondübel können in unterschiedliche Gruppen untergliedert werden. Die Unterteilung richtet sich nach dem Material,
aus dem die Dübel bestehen, und dem System, nach dem sie wirken. Man unterscheidet in:
- Kunststoffdübel
- Metalldübel
- Injektionssysteme
Gasbeton-Kunststoffdübel
Speziell für Porenbeton entwickelte Dübel aus Kunststoff haben ein starkes Außenprofil.
Für diese Dübel muss ein Bohrloch erstellt werden. Die Außenkontur des Dübels schneidet sich beim
Einbau in die Wände des Bohrloches ein. Es entsteht ein Reibschluss zwischen Dübel und Porenbeton.
Zusätzlich kann die starke Rippung durch Verspreizung beim Eindrehen der Schraube den Halt durch Formschluss noch verstärken.
Einschlagdübel
Wer nicht in das staubende und spröde Material Gasbeton bohren möchte, kann Einschlagdübel verwenden.
Hier wird werkseitig ein Dübel, der meist aus Metall besteht, komplett vormontiert mit eingedrehter Schraube geliefert.
Der Dübel wird einfach eingeschlagen. Dadurch wird die Masse des Gasbetons zur Seite gedrückt und eine erste Verdichtung erzielt.
Es kommt zum Reibschluss. Dreht man die Schraube ein, bieten einige Dübel zusätzliche Verknotungen, die den Halt durch Formschluss verstärken.
Gasbeton-Injektionssysteme
Auf Grund der Konsistenz von Gasbeton ist es besonders problemlos, bei diesem Material mit Injektionsdübeln zu arbeiten.
Hierbei wird zur Herstellung der festen Verbindung entweder eine schnell bindende Mörtelmasse oder ein Zweikomponenten-Reaktionsharzmörtel verwendet.
Nach der Aushärtezeit kommt es durch Stoffschluss zu einer festen Verbindung zwischen Porenbeton und Einsteckelement.
Die richtige Auswahl des Dübels
Neben den Empfehlungen des Herstellers sollte bei der Auswahl die Bestimmung des Dübels berücksichtigen werden.
Die Belastungen und eventuell auftretende Zusatzbeanspruchungen, wie beispielsweise Korrosion und Temperaturverläufe, sind zu prüfen.
Wichtig ist es ebenfalls, bestehende Vorschriften für die speziellen Anwendungsfälle zu beachten.
Prüfen Sie sorgfältig, ob es nötig ist, einen von der Bauaufsicht zugelassenen Dübel zu verwenden.
Auswahl der Schrauben
Um die Möglichkeiten des Dübels auszuschöpfen ist es nötig, die verwendete Schraube in Länge und Durchmesser
dem Dübel entsprechend auszuwählen. Beachten Sie immer die Herstellerangaben und wählen Sie die Schrauben erst nach eingehender Prüfung aus.
Bei der Bestimmung der Schraubenlänge hilft eine einfache Formel. Man addiert die Dübellänge mit der Dicke des Montageteils und dem Schraubendurchmesser.
Nun wird bis zur nächsten gängigen Schraubengröße aufgerundet.
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