Das DVD-Laufwerk - In jedem PC anzutreffen
Als Nachfolger des
CD-Laufwerks mit größerer Kapazität hat sich inzwischen das DVD-Laufwerk (Digital Versatile Disc) durchgesetzt. DVD-Laufwerke weisen die gleichen äußeren Maße auf wie CD-Laufwerke und können daher auch als internes Laufwerk in faktisch jeden PC mit einem freien 13,3 cm (5,25“)-Einbauschacht integriert werden. Die der
DVD zugrunde liegende Technologie stellt eine Weiterentwicklung der
CD dar.
Grundlegendes
Der grundlegende technische Aufbau ist bei beiden
Speichermedien der gleiche. Auch im DVD-Laufwerk rotiert eine kreisförmige Kunststoffscheibe, die mit einer reflektierenden Metallschicht versehen ist und durch einen Laserstrahl abgetastet wird. Die einzelnen spiralförmig verlaufenden Spuren auf dem Speichermedium sind jedoch wesentlich enger angeordnet als bei der CD.
Außerdem kann eine DVD mehrschichtig und beidseitig bespielt sein, so dass sich insgesamt Kapazitäten von bis zu etwa 17 Gigabyte auf einer einzigen, zwölf Zentimeter im Durchmesser ausmachenden Scheibe ergeben können. Zusätzlich sind für kleinere Datenbestände auch Medien erhältlich, die lediglich acht Zentimeter Durchmesser aufweisen, so genannte
Mini-DVDs. Sie können jedoch in den meisten Laufwerken ebenso abgespielt werden wie ihre großen Pendants.
Größere Datendichte
DVD-Laufwerke weisen eine wesentlich höhere Übertragungsgeschwindigkeit auf als ihre Vorgänger, wobei diese mit einer größeren Datendichte erzielt wird und nicht mit einer Erhöhung der Umdrehungsgeschwindigkeit. Daher sind DVD-Laufwerke im Betrieb wesentlich leiser als reine CD-Laufwerke. Aufgrund der hohen Kapazitäten eignen sich DVDs auch für die Speicherung hochauflösender Videos und Filme, wobei die von der Industrie vorgegebene maximale Länge von 135 Minuten Film auf einer herkömmlichen Video-DVD Platz finden. Durch mehrlagige (Dual Layer-DVD oder DVD-9) Medien können auch längere Filme ohne Medienwechsel auf einer Scheibe untergebracht werden.
Laufwerkstypen und Schnittstellen
DVD-Laufwerke sind als interne Speicherkomponenten aktuell nur mit EIDE- und SATA-Schnittstelle erhältlich. In frühen Versionen wurden auch Laufwerke mit SCSI-Anschluss verkauft. Mit dem Wechsel zu SATA-Anschlüssen sind DVD-Laufwerke heute in faktisch jedem modernen PC ab Werk verwendbar ohne zusätzliche Controller.
Die meisten DVD-Laufwerke werden in so genannter Tray-Bauweise angeboten. Auf Knopfdruck oder per Softwarebefehl fährt aus dem Laufwerk eine Schublade, in die der eigentliche Datenträger eingelegt wird. Die Schublade ist dazu meist mit zwei runden Mulden versehen für zwölf und acht Zentimeter große Scheiben. Nach dem Schließen der Schublade rastet eine Spindel in der Mitte des Datenträgers ein, die für den Antrieb sorgt.
Bei den seltener anzutreffenden Slot-In-Laufwerken wird die DVD durch einen schmalen Schlitz an der Front des Laufwerks eingezogen und von einer motorisch angetriebenen Mechanik positioniert.
Für mobile Systeme sind zusätzlich so genannte Slim-Laufwerke erhältlich, die meist in Tray-Bauweise ein manuelles Fixieren der DVD auf der Spindel nötig machen, da hier aus Platzgründen keine aufwändigen Mechanismen eingesetzt werden können.
DVD-Laufwerk und DVD-Brenner
DVD-Laufwerke sind aufgrund der Vielfalt der vorhandenen Datenträger wesentlich flexibler einzusetzen als CD-Laufwerke. Neben den bereits erwähnten mehrlagigen und doppelseitigen DVDs können alle DVD-Laufwerke auch sämtliche CD-Formate lesen.
DVD-Brenner, die zur manuellen Herstellung von DVDs angeboten werden, können selbstverständlich in aller Regel auch CD-Rohlinge beschreiben. Da sich im Bereich der beschreibbaren DVD-Medien viele verschiedene Standards durchgesetzt haben, sind die meisten DVD-Laufwerke auch in der Lage, diese verschiedenen Datenträger (DVD+R, DVD-R, DVD+RW,
DVD-RW, DVD-DL, DVD-RAM) zu lesen. Somit eignen sich DVD-Brenner sehr gut zur schnellen Archivierung größerer Datenbestände. Doch auch für Präsentationszwecke (Video-DVD, Audio-DVD) oder sogar als wiederbeschreibbares Wechsellaufwerk (DVD-RAM) können diese flexiblen Massenspeicher eingesetzt werden.
Haltbarkeit
DVD-Medien sind aufgrund ihrer mechanischen Beschaffenheit nicht unbegrenzt haltbar. Einige Hersteller geben eine Lebenszeit von zehn Jahren für den
Datenträger an. Damit sind DVD-Medien nur eingeschränkt zur gesetzlich vorgeschriebenen Archivierung im Unternehmen nutzbar, weil hier meist längere Archivierungsfristen für Geschäftsdaten nötig sind.
Empfehlungen für Kauf und Nutzung von DVD-Laufwerken
- Breite Medienunterstützung: Wollen Sie Ihr DVD-Laufwerk professionell im Unternehmen nutzen, sollte es nach Möglichkeit alle gängigen Medien lesen und schreiben können. Insbesondere preiswerte Laufwerke können oft nicht die robusteren und für Archivierungszwecke besser geeigneten DVD-RAM-Speicher lesen oder schreiben. Achten Sie daher auf eine breite Medienunterstützung.
- Die Geschwindigkeit: Beim Brennen von Daten-DVDs häufen sich bei hohen Geschwindigkeiten die Schreibfehler. Nutzen Sie daher Ihr DVD-Laufwerk nicht mit der höchstmöglichen Schreibgeschwindigkeit, auch wenn der Schreibvorgang dann mehr Zeit beansprucht.
- Updates der interne Software: Achten Sie beim Kauf eines DVD-Laufwerkes auf die Möglichkeit, die interne Software (so genannte Firmware) selbst aktualisieren zu können. Dieses in Fachkreisen als Flashen der Firmware bezeichnete Updaten ermöglicht dem DVD-Laufwerk meist auch die Nutzung neuer Medien, die bislang nicht unterstützt wurden.
- Die Lagerung: Achten Sie besonders darauf, selbst gebrannte Medien sorgfältig zu lagern und zu nutzen. DVD-Medien zerkratzen aufgrund ihrer technisch-mechanischen Beschaffenheit wesentlich leichter als CD-ROMs. Dies führt zu gehäuften Lesefehlern oder im Extremfall zu unleserlichen Daten. Daher sollen die Medien stets einzeln gut verpackt (im Slim-Case oder Jewel Case) gelagert bzw. aufbewahrt werden. Auch große Temperaturunterschiede oder das Lagern bei direkter Sonneneinstrahlung stellen eine ernste Gefahr für Ihre Daten dar.