Vollmasken bieten Schutz vor Gasen, Dämpfen und Partikeln
Vollmasken bieten bei richtiger Anwendung und entsprechend eingesetzten Filtern an risikoreichen Arbeitsplätzen Schutz für Kopf, Nase, Augen, Mund und Atemwege. Vollmasken zählen zum
schweren Atemschutz. Sie werden entweder an einen Atemschutzfilter oder an den Lungenautomaten des Pressluftatmers, wie er bei Einsätzen der Feuerwehr häufig eingesetzt wird, angeschlossen. Da die Gefahren für jeden Arbeitsplatz spezifisch sind, muss das spezifische Risiko für jeden Anwendungsbereich genau ermittelt werden. Zu beachten ist, dass
Partikelfilter nicht zum Schutz vor Gasen und Dämpfen geeignet sind, ebenso sind Gasfilter zum Filtern von Partikeln ungeeignet. Da es Arbeitsumgebungen gibt, an denen sowohl partikel- als auch gasförmige Gefahrstoffe vorliegen, muss entsprechend eine
Kombination aus beiden Filtertypen verwendet werden. Der Atemfilter wird mit Hilfe Bajonett-, Schraub- oder Steckverschlüssen an der Maske befestigt. Modelle mit einem oder zwei Filtern sind möglich.
Tragekomfort
Im Gegensatz zu einer
Halbmaske sind bei einer Vollmaske neben dem Mund- und Nasenbereich auch die Augen vor Schadstoffen und Schadstoffkombinationen geschützt. Die Maske sitzt dabei dicht am Gesicht, was gegenüber Halbmasken zu einer Beeinträchtigung des Sichtfeldes führt. Zwar verfügen moderne Vollmasken über eine große stoß- und kratzfeste Sichtscheibe sowie teils innovative Ventilsysteme, dennoch kommt es bauartbedingt zu vermehrter Transpiration. Ein Beschlagen der Scheibe wird dabei durch eine gerichtete Luftführung verhindert. Neben der Filterleistung ist daher auch das Design einer Vollmaske von großer Bedeutung. Da perfekter Sitz für ein sicheres Arbeiten unerlässlich ist, werden die Vollmasken in verschiedenen Größen und unterschiedlichen Gewichtsklassen angeboten. Da manche Schutzbestimmungen das kombinierte Tragen einer Vollmaske mit einem Helm erfordern, sind auch Helm-Masken-Kombinationen erhältlich, die so konzipiert sind, dass sie mit einem Feuerwehrhelm getragen werden können.
Brillen- und Bartträger aufgepasst!
Mehrheitlich ist das Tragen von Vollmasken für Brillenträger in der Regel nicht zulässig, da die Bügel die Dichtlinie der Atemschutzmaske beeinträchtigen. Gleiches gilt für Brillen, die anstelle der Bügel ein Gummiband führen. Auch beeinträchtigt jede Behaarung unter der Dichtlippe die Dichtigkeit der Maske. Eine optimale Abdichtung – und damit optimaler Schutz des Trägers – ist nur dann zu gewährleisten, wenn der Träger im besten Falle glatt rasiert ist. Für Brillenträger eignen sich daher
Haubensysteme, die einige Hersteller bereithalten.
Vorschriften beachten!
Bevor Sie Halb- oder Vollmasken verwenden, sollten Sie die Vorschriften der Berufsgenossenschaften (BGR 190 "Benutzung von Atemschutzgeräten") beachten. So sind die vorhandenen Schadstoffe nach Art, Eigenschaften, Zusammensetzung und Konzentration festzustellen. Außerdem muss der Sauerstoffgehalt der Einatemluft mehr als 17 Volumenprozente betragen. Gasfilter dürfen Sie nur gegen Schadstoffe in Gasform benutzen und auf keinen Fall gegen Partikel. Umgekehrt gilt auch: Partikelfilter dürfen Sie nur gegen Schadstoffe in Partikelform einsetzen und nicht gegen Gase. Treten Gase und Partikel gleichzeitig auf, verwenden Sie einen Kombinationsfilter.
Vollmasken nach Klassen
In der DIN EN 136: werden die Mindestanforderungen für Vollmasken festgelegt. Diese Bestimmungen beziehen sich z. B. auf Temperaturbeständigkeit, mechanischer Festigkeit, Kohlendioxid-Gehalt der Einatemluft, Atemwiderstand und Sprechmembran. Gemäß dieser DIN EN 136 werden Vollmasken in drei Klassen eingeteilt:
- Klasse 1: Vollmasken für Anwendungsbereiche mit geringer Beanspruchung
- Klasse 2: Vollmasken für normale Anwendungsbereiche
- Klasse 3: Vollmasken für den speziellen Einsatz
Es gilt, je höher die Klasse, desto höher sind auch die Anforderungen an die Vollmaske. Masken der Klasse 3 wurden ebenfalls noch auf ihre Widerstandsfähigkeit hinsichtlich der Strahlungswärme untersucht. Bitte beachten Sie, dass diese Schutzklassen für die Masken gelten; die Filterung der Luft vor Partikeln, Dämpfen oder Gasen ist entsprechende Aufgabe des angeschlossenen Filters.
Einsatzdauer eines Atemfilters
Wie lange Sie den Atemfilter verwenden können, hängt von der Belastung (d.h. Einsatzdauer) ab. Gas- und Kombinationsfilter gegen Gase sollten Sie wechseln, wenn Sie Geruchs-, Geschmacks- oder Reizerscheinungen beim Einatmen feststellen. Bemerken Sie bei einem Partikelfilter bzw. Kombinationsfilter gegen Partikel einen deutlich höheren Einatemwiderstand, sollten Sie ihn auswechseln. Zudem stellen viele Filterhersteller einen Filterwechselplan bereit, der Austauschintervalle berücksichtigt.
Vor dem Gebrauch
Wichtiger Hinweis: Vor dem Gebrauch von Atemschutzmasken müssen die Bedienungsanleitung bzw. das Produktdatenblatt aufmerksam gelesen und beachtet werden. Nehmen Sie sich Zeit, um die Vollmaske der Kopfform anzupassen und achten Sie darauf, dass die Maske dicht am Kopf sitzt.
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