Die Venenverweilkanüle - für einen dauerhaften venösen Zugang
Das besondere an der Venenverweilkanüle ist, dass sie in der Vene für einen längeren Zeitraum verbleibt und damit eine wiederkehrende Gabe von Schmerzmitteln oder Medikamenten auf dem Wege der
Injektion oder Infusion erlaubt. Nach dem Erfinder Bernd Braun, der durch diese Venenverweilkanüle 1962 die Infusionstherapie in der Humanmedizin revolutioniert hat, wird die Kanüle auch Braunüle genannt. Bis auf wenige Ausnahmen wird die Venenverweilkanüle von einem Arzt gesetzt. Die Hauptabnehmer sind daher Krankenhäuser und Arztpraxen. Die Kanüle wird auch in der Veterinärmedizin genutzt.
Zum Aufbau der Kanüle
Die Venenverweilkanüle besteht aus einer Metallkanüle bzw. einem Mandrin und einem Kunststoffkatheter als Ummantelung. Diese Hülle kann zusätzlich Kunststoffflügel besitzen. Nachdem die Vene geöffnet (punktiert) wurde, wird der Kunststoffkatheter in die Ader vorgeschoben und die Metallkanüle herausgezogen, um den Weg für eine Flüssigkeit frei zu machen. Falls Flügel an der Venenverweilkanüle vorhanden sind, können diese mit Pflaster sehr gut fixiert werden. Danach wird um die
Kanüle ein Verband gelegt, damit keine Keime in die Einstichwunde eintreten. Wird eine Infusion angeschlossen, verwendet man eine Venenverweilkanüle mit einem Luer-Lock-Adapter, damit sich der Infusionsschlauch nicht lösen kann. Zudem besitzen manche Venenverweilkanülen einen zusätzlichen Anschluss, um neben einer Infusion gleichzeitig ein Medikament spritzen zu können.
Die Venenverweilkanüle und ungeeignete Punktionsstellen
Es gibt Stellen am Körper, die für einen Venenverweilkanüle nicht geeignet sind. Um ein paar Beispiele in das Gedächtnis zurückzurufen, vermeiden Sie eine Punktion an Gelenken, an entzündeten Stellen, am Oberarm oder Hals oder an knotigen Venen.
Die verschiedenen Größen
Standard in Deutschland ist es, den Außendurchmesser der Kanüle und die Länge entweder nach ISO/DIN 9626 in Millimetern (mm), in Gauge (G) oder durch eine Farbcodierung nach ISO 6009 bzw. DIN 13095 zu kennzeichnen. Gelegentlich sind auch Angaben nach Pravaz-System (Gr.) oder auch nach Charrière / French (Charr., Ch., Fr.) zu finden. Es gibt Umrechnungstabellen, anhand derer man sich orientieren kann, falls eine bestimmte Maßangabe unbekannt sein sollte. Farbcodierungen werden gerne genutzt, weil man damit einem Vorgang eine Farbe zuordnet und nicht erst auf der Verpackung die Zahlenangaben lesen muss.