Mit dem Muffelofen die Heizquelle von der Probe abschotten
Der Muffelofen unterscheidet sich als Wärmegerät von den
Rohröfen durch die kubische Form und Brennkammer ebenso wie durch eine Abtrennung der Heizdrähte durch meist eine Schamottsteinschicht oder Keramikwand um eine direkte Hitzeeinstrahlung auf die Probe zu vermeiden. Zudem kann man die Heizdrähte damit auch vor aus den Proben entweichenden Gasen schützen. Der Innenkubus des
Gerätes aus Schamott oder Keramik nennt man Muffel.
Vorüberlegungen zur Anschaffung
Vor der Anschaffung gilt es zu überlegen, wo der Muffelofen im
Labor unterzubringen ist. Aufgrund des nicht geringen Eigengewichtes ab 50 Kilogramm aufwärts ist für das Gerät auf einen sehr stabilen Tisch oder Unterschrank zu setzen. Zudem muss ein Stromanschluss für das Gerät mit einkalkuliert werden. Die Außenmaße in Länge mal Breite mal Höhe kann man aus den Angaben entnehmen, ebenso wie Anforderungen an einen Zu- bzw. Abluftschlauch. Eine niedrige Außentemperatur des Ofens sorgt zudem für eine Minimierung der Brand- bzw. Verletzungsgefahr. Meist kann man eine elektronische Temperaturregelung mit digitaler Anzeige von Soll- und Istwerten schon als Standardausstattung vorfinden.
Die wichtigsten Auswahlkriterien auf einen Blick
Neben dem Innenvolumen des Ofens, welches von der benutzten Tiegelgröße abhängig ist und in Litern angegeben ist, spielt die maximal erreichbare Temperatur, angegeben in Grad Celsius, eine Rolle. Letztendlich richtet sich diese nach dem geplanten Prozess, denn es macht einen Unterschied, ob man etwa Proben verascht oder verglüht oder aber Werkzeug zum Härten von Stahl thermisch behandelt. Als Beispiel soll dienen, dass man zum Verglühen von Bodenproben zur Kohlenwasserstoffbestimmungen mit Temperaturen von 430 Grad Celsius auskommt. Will man Farbe in Keramik mischen benötigt man dagegen schon um die 800 Grad Celsius. In diesem Fall gibt es meist eine zusätzlich abgetrennte Brennkammer, über die Rauch oder Brandgase ohne mit der Probe in Kontakt zu kommen über einen Abgasrohr nach außen geleitet werden. Höhere Temperaturen bis an die 1.300 Grad Celsius werden oft benötigt, wenn man z. B. Ton, Keramik, Steinzeug, Porzellan oder Glas dekorieren will.
Weitere Nutzungsbereiche
Mit dem Muffelofen kann man in jedem Fall auch neben dem Veraschen oder Einbrennen auch analytische Probenmengen nur glühen, vorwärmen oder schlicht trocknen.