Der Rohrofen – eine besondere Form für bestimmte Anwendungen
Unter den
Kühlgeräten und Wärmegeräten für Labor und Technik unterscheidet man unter den für Hochtemperaturen bis 1.800 Grad Celsius geeigneten Öfen dem Aufbau nach zwischen Kammeröfen und Rohröfen. Rohröfen sind entweder horizontal oder vertikal zylindrisch aufgebaut (manche Modelle sind auch von der einen Position in die andere drehbar), während
Kammeröfen über eine kubische Brennkammer meist mit Klapp- oder Hubtür versehen aufwarten. Der Vorteil von Rohröfen liegt in der homogenen Temperaturverteilung.
Die vielfältigen Aufgaben und unterschiedlichen Formen
Die Vielfalt der Aufgaben, für die man Öfen benötigt setzt sich zusammen aus Veraschen, Wärmebehandeln, Trocknen, Sintern oder aus der Herstellung von Bio-Keramik. Sehr häufig ist es so, dass die Anforderungen an die zu erfüllenden Aufgaben nicht durch einen Standardofen erfüllt werden können. Daher gibt es unter den Rohröfen auch weitere Modelle wie den
Drei-Zonen-Rohrofen, den meist schwenkbaren
Großvolumen-Rohrofen sowie den speziellen Hochtemperatur-Rohrofen, häufig doppelt ummantelt und von einem Schutzgitter umgeben, um Arbeitsunfälle und Brände zu vermeiden. Zudem gibt es auch Hochvakuum-Rohröfen
Unterscheidung nach Rohrlänge
Die beheizten Längen werden in Millimeter angegeben. Bei Drei- oder Acht-Zonen-Rohröfen setzt sich diese Länge aus einzelnen Brennkammern zusammen, die je nach Ofenmodell sogar einzeln temperaturtechnisch angesteuert werden können. So ist es zum Teil möglich mehrere Brennvorgänge unterschiedlichster Art parallel durchzuführen und damit Zeit zu sparen. Der Arbeitsbereich richtet sich nach dem Innendurchmesser des Rohres.
Unterscheidung nach Temperaturbereichen
Die passenden Temperaturbereiche sind von den Anwendungen abhängig, für die wir Ihnen hier einige Beispiele aufzeigen:
Temperaturen bis 1.200 Grad Celsius werden zum Zwecke der chemischen Synthesen eingesetzt, um Sublimationen in Phasenübergängen zu erzeugen, aber auch zum Härten, Anlassen, Glühen, Tempern, Karbonisieren, Sintern oder Rapid Prototyping.
Bei Temperaturen von 1.300 Grad bis 1.800 Grad Celsius spricht man oft von
Hochtemperatur-Rohrofen. Hier ist eine bewährte Sicherheitsvorkehrung ein eingebauter Übertemperaturschutz, so dass man das Gerät je nach Anwendung auch über Nacht durchlaufen lassen kann. Es können bei Temperaturen von 1.600 Grad Celsius Keramikpulver unter Schutzgasatmosphäre hergestellt werden.