Gestellsäge als besondere Form der Handsäge
Der Aufbau von Gestellsägen, auch als Absatzsägen bekannt, hat sich seit Jahrhunderten kaum verändert. Das Einspannen des schmalen Gestellsägeblattes erfolgt mittels eines Spanndrahtes mit Gewindeschraube und Flügelmutter. Bei traditionell gebauten Modellen wird das Sägeblatt mit Hilfe einer gedrehten Schnur gespannt. Damit das Gestell bei großen Längsschnitten nicht im Weg ist, lässt sich das in zwei Angeln eingefasste Sägeblatt durch das Drehen der Griffe neigen. Der mittig eingesetzte Steg verleiht der Handsäge ausreichend Stabilität. Zur Gruppe der Gestellsägen zählen Spann-, Schweif- und Schittersäge, die vor allem im Forstwesen sowie im Zimmerer- und Tischlerhandwerk ihre Verwendung finden.
Die Form der Zähne
Da sich das Auswechseln des Sägeblattes bei einer Gestellsäge verhältnismäßig problemlos gestaltet, kann der Handwerker zwischen verschiedenen Zahnformen wählen. Je nachdem was und wie geschnitten werden soll, kommen Sägeblätter mit Längsschnitt-, Querschnitt-, oder Mehrzweckzähnen zum Einsatz. Bei einer Längsschnittbezahnung handelt es sich um große Sägezähne mit fast senkrechter Zahnbrust. Sie sind u. a. für Schnitte längs der Faser gedacht, z. B. für das Besäumen eines Holzbrettes. Wie der Name schon sagt, werden Querschnittzähne für Schnitte quer zur Faser eingesetzt. Sägeblätter mit dieser Bezahnung werden häufig zum Ablängen eines Brettes benötigt. Durch die leicht angeschrägte und angefeilte Zahnbrust wirkt jeder Zahn wie ein Messer und verhindert somit ein Ausreißen des Holzes während der Schnittführung. Mehrzweckzähne sind universell einsetzbar, da sie symmetrisch und an beiden Kanten angefeilt sind. Mit ihnen lassen sich sowohl Quer- als auch Längsschnitte setzen.
Arten von Gestellsägen
Spannsägen haben eine durchschnittliche Länge von 70 cm und verfügen über relativ große, auf Stoß gearbeitete Sägezähne. Der grobe Schnitt und die hohe Schnittleistung ist besonders gut geeignet das Zu- und Querschneiden von Schnittholz. Die Sägeblattlänge einer Absatzsäge liegt zwischen 60 - 70 cm. Im Gegensatz zur Spannsäge stehen die Sägezähne der Absatzsäge nur schwach auf Stoß und sind auch nur halb so groß. Dadurch werden feine und saubere Schnitte ermöglicht, die für das Absetzen von Zapfen und das Anschneiden von Zinkenverbindungen nötig sind. Das nur 4 mm bis 10 mm breite und 60 cm lange Sägeblatt der Schweifsäge dient vor allem zum Schneiden von Schweifungen. Schnitte innerhalb einer Holzfläche sind ebenfalls mit dieser Gestellsäge möglich, denn das Sägeblatt lässt sich problemlos aushängen. Ideal zum Ablängen von Holzbrettern, Bohlen und Kanthölzern ist die Schittersäge. Mit einem Sägeblatt von 70 cm bis 80 cm, dessen Bezahnung auf Zug und auf Stoß steht, gehört dieses Modell zu den längsten Gestellsägen.