Die Freisprecheinrichtung - freihändig und ohne Risiko
Headset vs. Einbausystem
Zunächst ist eine Abgrenzung zwischen dem Headset und der
Freisprecheinrichtung als klassisches Einbausystem notwendig.
Headset
Das Headset ermöglicht Ihnen eine freihändige Kommunikation, das Gerät muss jedoch mit einem Bügel am Ohr oder Kopf befestigt
werden. Zusätzlich ist noch ein Verbindungskabel zum Telefon notwendig oder bei Bluetooth-Geräten ein im Headset integrierte
Stromversorgung (Akku). Auch wenn die Headsets heute leicht sind und einen guten Tragekomfort
bieten, schränken sie die Bewegungsfreiheit etwas ein. Aufgrund der hervorragenden akustischen Entkopplung von Sende- und
Empfangsrichtung sind Headsets bestens in lauter Umgebung geeignet und ermöglichen schnelle Standortwechsel.
Zu den Headsets existiert ein eigener Ratgeber, daher wird im Weiteren
primär auf die Einbausysteme eingegangen.
Einbausystem
Die Einbausysteme sind entweder schon im Telefon integriert oder werden mehr oder weniger fest nahe dem Telefon installiert.
Diese Systeme ermöglichen das freihändige Telefonieren ohne Hörer beziehungsweise Headset. So können auch mehr als zwei
Personen am Gespräch teilnehmen. Damit ist aber auch die Vertraulichkeit eines Gesprächs nicht zu gewährleisten, so dass
es zum guten Ton gehört, den Gesprächspartner am anderen Ende über Mithörende zu unterrichten. Damit das offene Sprechen
und Hören gut funktioniert, dürfen die Umgebungsgeräusche nicht zu laut sein.
Qualität von Einbausystemen
Bezüglich der Sprachqualität kann man grundsätzlich zwischen einfachen Halb-Duplex-Freisprecheinrichtungen und höherwertigen
Voll-Duplex-Freisprecheinrichtungen unterscheiden. Erstere ermöglichen nur Gegensprechen, wodurch der Gesprächsfluss negativ
beeinflusst wird. Deutlich besser sind die Voll-Duplex-Systeme die gleichzeitiges Hören und Sprechen in beide Richtungen
ermöglichen. Die Entkopplung von Sende- und Empfangssignalen wird dabei durch aufwendige Filtertechniken gewährleistet,
die Qualität und Preis des Systems wesentlich mitbestimmen. Ergänzt wird dieses grundlegende Qualitätsmerkmal durch Funktionen
wie Sprachsteuerung und Anruferidentifikation bei Freisprecheinrichtungen im Auto. Dadurch wird die Ablenkung vom
Verkehrsgeschehen durch die Bedienung des Handys erheblich reduziert.
Anschluss- und Einbauvarianten
integrierte Freisprecheinrichtung
* im Telefon integriert, keine Verkabelung nötig
* Sprachwiedergabe von geringer Qualität insbesondere bei Handys aufgrund der kleinen Baugrößen
* das eingebaute Mikrofon lässt sich nicht optimal positionieren
* in lauter Umgebung daher ungeeignet
mobile Freisprecheinrichtung (Plug-in)
* Verkabelung über Headset-Anschluss oder Bluetooth
* Stromversorgung über Akkus oder Bordsteckdose des Autos
* Fahrzeug-Außenantenne über separate Kabelsteckverbindung
* das Gerät kann leicht montiert und wieder demontiert werden und damit in wechselnden Fahrzeugen eingesetzt werden
fest installierte Freisprecheinrichtung im Auto (Car-Kit)
* Verkabelung über Headset-Anschluss oder Bluetooth
* Stromversorgung über Bordnetz
* Fahrzeug-Außenantenne über separate Kabelsteckverbindung
* optimale akustische Anpassung und Einbindung in die Fahrzeugausstattung möglich
* für die Dauer eines Telefonats wird die Radiowiedergabe automatisch leise gestellt
Praktische Lösungsbeispiele
Neben vielen flexiblen, mobilen Freisprecheinrichtungen, die universell für verschiedene Handys oder Fahrzeuge einsetzbar
sind, gibt es auch interessante Varianten für den Festeinbau. So ermöglicht zum Beispiel die Integration einer
Freisprecheinrichtung in den Innenraum-Rückspiegel die Rufnummernanzeige im Rückspiegel. Dadurch bleibt das aktuelle
Verkehrsgeschehen im Blickfeld des Fahrers, wenn er einen Anrufer identifizieren möchte. Weitere interessante Varianten
sind als Integration Freisprechanlage, Autoradio und Navigationssystem
möglich. Neben der optimalen Sprachwiedergabe über die qualitativ hochwertigen Bord-Lautsprecher gibt es Radiosysteme,
die über Bluetooth direkt auf die Daten der SIM-Karte im Handy zugreifen und selbst als Sende-/Empfangseinheit über die
Außenantenne das Handynetz bedienen. Damit entfällt die Verkabelung des Handys mit der Fahrzeug-Außenantenne.
Telefonieren im Auto
Seit 2001 ist das Telefonieren während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung verboten, so dass diese eigentlich in jedes
Fahrzeug gehört. Die Freisprecheinrichtung kann so eingestellt werden, dass ankommende Anrufe automatisch angenommen werden.
Durch die Sprachsteuerung können Rufnummern aus dem Telefonbuch des Handys per Sprachbefehl ausgewählt werden, so dass sich
auch bei abgehenden Telefonaten die Ablenkung auf das Telefongespräch selbst beschränkt.