Heil- und Gewürzpflanze Anis
Anis ist eine alte Kulturpflanze der Küstenländer des Mittelmeeres. Sie wurde bereits im Altertum von römischen und griechischen Heilkundigen sehr geschätzt und vielseitig angewendet. Der aromatische Geruch der Anissamen geht auf das ätherische Öl Anethol zurück. Außerdem enthalten die Samen noch fettes Öl, Eiweiß sowie Zucker, der dem
Gewürz seinen typischen süßwürzigen Geschmack verleiht.
Wo wird Anis verwendet?
Anis wird besonders in der Weihnachtsbäckerei und als Kuchen- und Brotgewürz eingesetzt. Auch Süßspeisen wie Apfel- und Pflaumenmus, Obstsalate sowie Milchreis und Grießgerichte können mit diesem Gewürz verfeinert werden.
Liköre wie z. B. Ouzo oder Sambucco erhalten ihr lakritzartiges Aroma durch den Anis. Außerdem findet Anis Verwendung bei der Herstellung von Rahmkäse und Gewürzgurken. Curry- und Schalentiergerichte lassen sich ebenfalls mit gemahlenen Anissamen verfeinern.
Was sollte man beim Kochen mit Anis beachten?
Anis sollte trocken, kühl und luftdicht verschlossen aufbewahrt werden. Es ist ratsam, die Samen vor der Verwendung in einem Mörser zu zerstoßen, nur so kann sich das Gewürzaroma optimal ausbreiten. Bei Anis handelt es sich um ein so genanntes Einzelgängergewürz, da es eine starke Würzkraft besitzt und sich schlecht mit anderen Gewürzen verträgt. Deshalb beim Kochen und Backen immer vorsichtig verwenden!
Heilende Wirkung von Anis
Anisöl ist nicht nur eine beliebte Liköressenz, sondern auch ein Bestandteil der Anistropfen, die als Zusatz zu Tees und Hustenmixturen Anwendung finden. Das schon in kleinsten Mengen wirksame ätherische Öl der Anissamen wirkt bei Husten- und Bronchialerkrankungen reizstillend und schleimlösend. Anis bewirkt außerdem eine Steigerung der Ausscheidung der Milchdrüsen bei stillenden Müttern. Darüber hinaus wird es wegen seiner krampflösenden und beruhigenden Eigenschaften geschätzt und deshalb bei Koliken und Beschwerden im Magen- und Darmkanal gebraucht.