WLAN-Access Point - Verknüpfungspunkt zwischen den Netzen
Ein Wireless-Access-Point (engl. "drahtloser Zugangspunkt") ist ein Gerät, welches Daten über Funksignale und
Netzwerkkabel senden und empfangen kann und als Schnittstelle zwischen einem Funknetz
und einem drahtgebunden Netz dient. Access Points (AP) erfüllen die gleichen Aufgaben wie ein Switch oder eine Bridge. Sie überbrücken Unterschiede zwischen verschiedenen
Übertragungsmedien und verbinden Geräte miteinander. Dabei rutschen sie heutzutage viel zu oft durch markteigene
Wortschöpfungen zu den WLAN-Routern, da moderne Geräte ebenfalls den direkten Internetzugang über eine
WAN-Schnittstelle gewährleisten können.
Spezifikationen und Funktionen
Heutzutage bieten viele Hersteller vorinstallierte Verschlüsselungsalgorithmen auf Ihren Access-Points an,
so dass der drahtlose Datenverkehr relativ sicher ist. Die derzeit beste und empfehlenswerteste Verschlüsselung ist
WPA2. WPA und vor allem WEP gelten als unsicher.
Es gibt viele unterschiedliche Standards für WLAN-Frequenzen, -Reichweiten und -Datenraten.
Diese werden in den so genannten Data-Link-Protokollen aufgelistet:
- IEEE 802.11a 54 Mbit/s (108 Mbit/s bei 40MHz Bandbreite) bei 10-15 m Reichweite
- IEEE 802.11b 11 Mbit/s (22 Mbit/s bei 40MHz Bandbreite) bei 30-50 m Reichweite
- IEEE 802.11g 54 Mbit/s (bis 125 Mbit/s möglich ) bei 30-50 m Reichweite
- IEEE 802.11h 54 Mbit/s (108Mbit/S bei 40MHz Bandbreite) bei 30-50 m Reichweite
- IEEE 802.11n (draft) 540 Mbit/s bei ~70 m Reichweite
Die oft versprochenen '100 Meter Reichweite' sind nur im Freien und mit besonderen Antennen möglich!
Die oben genannten Standards sind die bekanntesten und die maximal angegebenen Übertragungsraten sind nur
Optimalwerte bei bestimmten Bedingungen. Desweiteren gibt es unterschiedlich Betriebsmodi für Access Points:
- Infrastruktur-Modus: Basic Service Set (BSS), Ethernet Bridge, Extended Service Set (ESS), Wireless Bridge und
Wireless Repeater
- Ad-hoc-Modus: Independent Basic Service Set (IBSS), Mesh Network
- Client-Modus
Wann benutze ich welchen Betriebsmodus?
Der Infrastrukturmodus benutzt Access Points als feste Zugangsknoten für alle Endgeräte. Beim 'BSS'
(Basic Service Set) wird ein AP nur als reiner Funknetzzugang betrieben. Das Netz ist für sich autark. Der AP kann nur
dann als Ethernet-Bridge betrieben werden, wenn er über eine Kupferschnittstelle verfügt. Beim 'ESS'
(Extended Service Set) werden mehrere APs miteinander über Kabel verbunden und so konfiguriert, dass sie ein
großes Netz ergeben. 'Wireless Bridge' und 'Wireless Repeater' sind Betriebsmodi, um mehrer APs kabellos
miteinander zu verbinden.
Den Ad-hoc-Modus sollten Sie dann verwenden, wenn Sie die Endgeräte ohne feste Infrastruktur miteinander
verbinden möchten. Beim IBSS (Independent Basic Service Set) können zwei oder mehr Endgeräte ein spontanes
Ad-hoc-Netz aufbauen. Die Stationen kommunizieren dabei direkt miteinander und müssen sich hierzu in gegenseitiger
Funkreichweite befinden. Ein 'Mesh Network' ist ein sich selbständig aufbauendes und konfigurierendes Netzwerk,
wo jedes Endgerät zum Netzknoten aufgestuft wird. Daraus folgt ein komplexes Routing und ein notwendiger
Dauerbetrieb aller Geräte.
Der Client-Modus ist dann interessant für Sie, wenn ein Drucker oder Endgerät per
Kabel an den AP angeschlossen werden soll. Dann fungiert dieser AP als Ersatz für den
Wireless-Adapter und nicht mehr als Zugangspunkt!
Wann benötige ich welche Ausführung von Access-Points?
Ein Access-Point auf Layer 2 (Switch) lohnt sich immer dann, wenn Sie mehrere
Endgeräte eines Funknetzes mit einem drahtgebundenes Netz verbinden oder mit mehreren Access-Points ein
größeres Funknetz aufbauen wollen.
Ein Access Point auf Layer 3 (WLAN-Router) sollte Ihre erste Wahl sein, damit Ihre
Endgeräte über eine WAN-Schnittstelle in das Internet geroutet werden können. Fehlt dieser WAN-Port, ist dieses
Gerät ein normaler Access-Point! Eine Mischung aus beiden Varianten ist auch möglich, die Geräte sollten dann aber
auch kompatibel zueinander sein.
Worauf muss man beim Kauf achten?
Es gibt sehr viele unterschiedliche Access-Points. Sie sollten sich also im Vorfeld überlegen:
- Welchen Standard verfügen die anderen Geräte, mit denen ich kommunizieren will?
- Wie groß soll die Reichweite meines Netzes betragen?
- Hat das Gerät die neuste Verschlüsselung?
- Kann eine leistungsstärkere Antenne angeschlossen werden?
- Unterstütz das Gerät meinen gewünschten Betriebsmodus?
- Soll das Gerät innerhalb oder außerhalb von Gebäuden betrieben werden?