Spreizer - eine wichtiges Rettungsgerät der Feuerwehr zur Bergung von Unfallopfern
Unfälle im Industriebereich, im Verkehr, auf Baustellen oder bei Naturkatastrophen passieren, das wird sich nie völlig vermeiden lassen. Jedoch lassen sich die schweren Folgen zumindest reduzieren, wenn mit einem Rettungsspreizer eingeklemmte Personen leichter geborgen werden können. Bei verklemmten Wrackteilen und deformierten Autotüren ist der Spreizer mit seinen Spreizerbacken aus gehärtetem, scharfkantigem und geschmiedetem Stahl heutzutage ein wichtiger Lebensretter, um einen Zugang für die Rettung zu schaffen. Verletzte können ohne Erschütterungen durch
Rettungsgeräte geborgen werden.
Funkenflug am Unfallort
Bei einem Unfall mit ausgelaufenen Brennstoffen führt Funkenflug beispielsweise zu einer sofortigen Katastrophe mit unabsehbaren Folgen für Mensch und Material. Sicher und funkenfrei arbeitet der
hydraulische Rettungssatz dagegen sowohl auf Zug als auch auf Druck. Ein weiterer Vorteil ist auch die Vermeidung von Lärm, der die Verletzten zusätzlich mit Stress belasten würde.
Auch zum Anheben oder Zusammendrücken der verschiedensten Materialien kommt ein Spreizer zum Einsatz. Ein spezieller Spreizer-Kettensatz macht es möglich, deformierte Teile zu ziehen, so dass die Verletzten befreit werden können. Der Kettensatz wird durch einen Schnappverschluss einfach an den Spreizerarmen befestigt. Viele Kettensätze haben bereits ein Schnellspannsystem, mit dem die Kette verkürzt oder verlängert werden kann. Hierbei ist wiederum die Zeitersparnis bei der Rettung ein positiver Faktor.
Varianten von Rettungssätzen
Erhältlich sind heutzutage verschiedene Varianten von Rettungssätzen. Entweder Spreizer und
Rettungsschere als jeweils separate Geräte oder in einem Kombigerät als Schere-Spreizer, das beide Möglichkeiten gleichzeitig bietet. Dieses hat jedoch meist einen nicht so kraftvollen Schnitt und eine etwas geringere Öffnungsweite beim Spreizen zur Folge.
Angetrieben wird der Rettungssatz durch einen Ölkompressor. Der Ölstrom kann in beide Richtungen gepumpt werden, je nachdem, ob Zug oder Druck ausgeübt werden soll. Die Geräte werden an den Kompressor angekuppelt, sinnvoll ist daher, wenn sich die Schläuche auf Haspeln befinden, da so ein Verschmutzen der
Schlauchkupplungen vermieden wird. Was wiederum leicht zu Undichtigkeiten an den Ventilen führen würde. Zusätzlich ist auch die Zeitersparnis im Einsatz erheblich, wenn die Schläuche nicht erst angeschlossen werden müssen.
Am hinteren Griffende des Rettungswerkzeugs befindet sich das Stellteil. Mit ihm wird geregelt, in welche Richtung das Öl gepumpt wird. Beim Loslassen bleibt das Rettungsgerät jederzeit in der aktuellen Position stehen. Technisch ist so ein ungewolltes Schließen oder Öffnen des Rettungssatzes nicht möglich und ein präzises, unfallfreies Arbeiten ist gesichert.
Akkugeräte, in deren Gehäuse alles vereint ist, sind in ihrer Leistungsfähigkeit nicht mehr im Nachteil gegenüber den herkömmlichen Geräten. Die Einsatzzeit ist allerdings kürzer und die Akkus ermüden und verschleißen schnell.
Als Notbehelf sollen auch die manuell betriebenen Rettungssätze Erwähnung finden. Der Zeitraum der Rettung wird dadurch aber zwangsläufig erhöht, was für einen Verletzten von Nachteil wäre.
Zubehör für Rettungsspreizer
Durch verschieden große Spreizerspitzen für die unterschiedlichen Anwendungen ist der Rettungsspreizer leicht umzurüsten. Spreizen und Schälen ist vielfach bereits ohne das Wechseln der Spreizerspitze möglich, so wird bei der Rettung wertvolle Zeit gewonnen.
Zughaken und Zugketten, so genannte Anschlaghilfen, ergänzen ebenso wie Gerätschaften für das Glasmanagement am Unfallort die Rettungsgerätschaften. Airbagschutz, Unterlegklötze, Quetschvorrichtungen erweitern je nach Bedürfnis der Rettungsmannschaft die Arbeitsgeräte.
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