Likörwein ist ein besonderer Genuss
Likörwein in seinen verschiedenen Sorten wird in Gaststätten angeboten, die Wert auf eine vielseitige Auswahl an hochwertigen alkoholischen
Getränken legen. Charakteristisch für Likörwein sind ein hoher Alkoholgehalt sowie sein intensiver Geschmack. Bekannte Likörweine sind Muscat-Sorten, Madeira-Wein,
Portwein oder
Sherry und Rivesaltes.
Likörwein und seine Ursprünge
Ursprünglich wurde Likörwein ausschließlich in südlichen Anbaugebieten erzeugt. Der Grund dafür waren die natürlichen, klimatischen Bedingungen in den Weinbaugebieten. Aufgrund der sonnigen Verhältnisse haben die
Weine in den südlichen Regionen der Erde ein hohes Mostgewicht. Gleichzeitig setzt durch die hohen Temperaturen die Gärung sehr schnell ein und droht außer Kontrolle zu geraten. Das führt zum einen dazu, dass sich ein Wein nicht ohne Schwefelzusatz konservieren lässt und zum anderen zur Entwicklung einer volatilen Säure mit der Folge eines Essiggeschmacks. Wird während der Gärung neutraler Alkohol hinzugefügt, lässt sich dieses Problem vermeiden. Insbesondere in Australien und Kalifornien wurden diese Methoden zunächst häufig angewandt, inzwischen auch in Südeuropa.
Besondere Herstellungsformen
Durch die Zugabe des neutralen Alkohols während des Gärprozesses lässt sich der Wein auch ohne Schwefelzusatz konservieren. Gleichzeitig wird dadurch die Restsüße des Weins gesteuert. Gelegentlich wird der Effekt durch eine Zugabe von teilweise gegorenem Traubenmost verstärkt. Der Gärprozess wird durch die Alkoholzugabe unterbrochen. Seit der Entwicklung der Konservierung durch Schwefelung sowie durch eine moderne Kellertechnik wäre diese traditionelle Herstellungsform des Likörweins nicht mehr notwendig. Inzwischen aber sind diese hochprozentigen Weine sehr beliebt und werden daher gezielt hergestellt.
Likörwein und Dessertwein sind nicht dasselbe
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Likörwein häufig auch als
Dessertwein bezeichnet. Während die Herstellung des Likörweins in der EU-Verordnung 1493/1999 genau geregelt ist, gibt es für die Herstellung von Dessertwein eine derartige Reglementierung nicht. Für Likörwein ist der Alkoholgehalt von 15 bis 22 Volumenprozent bei einem Mostgewicht von mindestens 84 Grad Öchsle vorgeschrieben. Auch die Art des Alkohols, der dem Likörwein beigefügt wird, ist genau definiert. Vor der Alkoholzugabe muss der Most bereits einen Alkoholgehalt von vier Volumenprozent aufweisen.