Nutfräse - die Maschine für Flachdübel, Schattenfugen und Längsnuten
Der kleine Allrounder unter den
Fräsern: die Flachdübelfräse. Sie wird auch Nutfräse oder Lamellennutfräse genannt. Ihre Aufgabe ist es, exakte Fräsbohrungen für die beliebten Flachdübel herzustellen. Die handliche Maschine eignet sich auch hervorragend für Längs- und Lamellennuten. Eine Flachdübelfräse bietet die beste Möglichkeit, Flachdübelverbindungen an Holzplatten anzufertigen.
Flachdübel sind eine optimale Holzverbindung
Der schweizer Tischler Hermann Steiner erfand 1955 die Flachdübelverbindung. Es ist die optimale und einfachste Art, Holzplatten miteinander zu verbinden. Als „Lamello“ wurden die kleinen flachen
Dübel weltweit bekannt, im Möbelbau die Flachdübel zum Standard. Mittlerweile sind sie aus keinem Haushalt mehr wegzudenken. Auch
Büromöbel werden oftmals durch diese Verbindung zusammengehalten. Die Flachdübel sind elliptisch geformte, dünne Pressholzblättchen. Sie sind in drei Größen erhältlich. Für Plattenstärken von 8 bis 12 mm, von 12 bis 15 mm und für Stärken über 15 mm. Ab 25 mm Plattenstärke sollten zwei Flachdübel zum Einsatz kommen. Die zu verbindenden Platten müssen jeweils so an den aufeinandertreffenden Kanten eingefräst werden, dass die Flachdübel die gewünschte Position der Platten ermöglichen. Die beliebtesten Verbindungsmöglichkeiten sind:
- stumpfe Eckverbindung
- Eckverbindung mit Gehrung
- Längs- bzw. Querverbindung
- Rahmenverbindung
- Mittelwandverbindung
Mit einer Flachdübelfräse, auch Nutfräse oder Lamellennutfräse genannt, erfolgt die Fräsung der Flachdübelnuten. Die Flachdübel werden eingesteckt und die Verbindung in die gewünschte Position gebracht. Hält der Dübel die Verbindung an der korrekten Stelle, kann er nun eingeleimt werden. Durch die Feuchtigkeit des Leims quellen die Dübel auf. Sie füllen die Nuten komplett aus. Hierdurch ist eine starke und ausdauernde Festigkeit der Verbindung gewährleistet. Während der Leim anbindet, muss die Verbindung mit Zwingen gepresst werden. Der Leim drückt ansonsten aus der Verbindung. Infolgedessen halten die Flachdübel nicht an der gewünschten Stelle.
Funktionsweise der Nutfräse
Die Flachdübelfräse wurde von der Firma Lamello erfunden. Die Flachdübelblättchen haben daher auch ihren Namen „Lamellos“ erhalten. Das Patent auf diese ist abgelaufen. Einige andere Hersteller haben Maschinen auf den Markt gebracht, die diesem Patent ähneln.
Die Nutfräse ist eine Fräsmaschine, die mit der Hand geführt wird. Dieses
Elektrowerkzeug entspricht einem
Winkelschleifer. Sie erreicht eine sehr hohe Drehzahl und somit eine exakte Fräsung. Ihre Hauptaufgabe ist die Herstellung von Fachdübelnuten. Sie kann auch für Schatten- und Längsnuten verwendet werden.
In Bilderrahmen halten Schattenfugen den Abstand zwischen dem Bild und dem Rahmen aufrecht. Mit diesem Prinzip funktionieren auch eingeschobene Holzdecken oder Wände. Eine Längsnut ist eine Vertiefung mit winkligem Querschnitt. Sie dient der formschlüssigen Verbindung zweier Materialien. Die Flachdübelfräse schneidet sowohl als Schattenfugen, Nuten aber auch Flachdübelnuten Vertiefungen in Materialien. Für ein exaktes Arbeiten sind an der Maschine Winkel und Anschläge montierbar. Diese lassen sich exakt auf die Maße der Fuge einstellen.
Tipps für den Kauf einer Nutfräse
Vor dem Kauf der Flachdübelfräse steht die Entscheidung, für welche Einsatzbereiche die Maschine geeignet sein sollte. Hiervon sind folgende Charakteristika abhängig:
- Leistung des Motors
- Frästiefe
- Staubsack oder Staubsaugeranschluss
- einsetzbare Fräsblätter
- Zubehör wie Koffer, zusätzliche Handgriffe, Anschläge und Staubsammelsysteme
- Gewicht
- Fähigkeit zum Fräsen von Flachdübelnuten, Schattennuten oder Längsnuten
- Exaktheit der Einstellung
- Arretierung der Fräser
Auf eine gute
Ergonomie der Maschine sollte besonderen Wert gelegt werden. Nur so ist auf Dauer ein ermüdungsfreies und exaktes Arbeiten möglich. Flachdübelfräsen sind, unter Beachtung dieser Tipps, die beste Möglichkeit, die beliebten Flachdübelverbindungen herzustellen.