Der Hybridisierungsinkubator in der Molekularbiologie
Der Hybridisierungsinkubator wird in der
Molekularbiologie oder Biochemie genutzt, um ähnliche bzw. komplementäre DNA-Stränge oder Ribonukleinsäuren zu paaren. Da DNA-Stränge anfangs schon paarweise vorliegen, müssen erst die Wasserstoffverbindungsbrücken gesprengt werden, um Einzelstränge zu erhalten. Danach werden weitere Nukleinsäuren zur Probe hinzugegeben, im Hybridisierungsinkubator gemischt und erwärmt und die sich neu bildenden Paare zwecks Bestimmung der strukturellen Verwandtschaft untersucht.
Je mehr neue Basenpaarungen entstanden sind, desto ähnlicher sind sich die Stränge. Um die Zahl der Basenpaarungen zu bestimmen, orientiert man sich an der Temperatur, die für deren spätere Auftrennung erforderlich ist.
Spezialbegriffe
Der Vorgang, dass sich an DNA-Stränge an ähnliche Stränge anlagern, wird als Southern Blot bezeichnet. Sind dagegen RNA-Stränge betroffen, spricht man von Northern Blot“.
Zweck der Hybridisierung
Die Hybridisierungstechnik wird angewendet, weil man die Eigenschaften gewisser DNA-Stränge oder deren Segmente untersuchen will oder sich deren bekannte Eigenschaften nutzbar machen möchte. Einige Beispiele sind
- die Lebensmitteltechnologie in Bezug auf Fermente,
- die Landwirtschaft in Hinblick auf gentechnisch veränderte Pflanzen und Saatgut oder
- für therapeutische Zwecke nachdem DNA-Fragmente in ein Plasmid eingebaut wurden und Bakterien dadurch Insulin erzeugen können.
Weitere Vorteile eines Hybridisierungsinkubators
Ein Hybridisierungsinkubator kann zusätzlich auch für die Durchführung von PCR-Verfahren in der Molekularbiologie genutzt werden, um DNA-Proben zu vervielfältigen. Hier sind zwei Kriterien wichtig: man sollte die Rotationsaufhängung für die Gefäße ausbauen und durch waagerechte Schubfächer für PCR-Probengefäße ersetzen können sowie einen einstellbaren Temperaturbereich zwischen 30 bis 100 Grad Celsius zur Verfügung haben.
Das Zubehör
Das Drehen der Proben im Hybridisierungsinkubator ist in Bezug auf die Anlagerungs- oder Trennvorgänge der DNA bzw. RNA wichtig. Es gibt Dreheinschübe, runde Klammerscheiben, Rollergestelle oder Trommeleinschübe. Die Hybridisierungsflaschen sind zylindrisch geformt und meist nicht größer als die Probengefäße, müssen allerdings für den Vorgang verschlossen werden. Leicht zu bedienen und dicht sind Schraubverschlüsse. Zum Umrüsten des Inkubators auf PCR-Verfahren sollten alternativ zu Drehvorrichtungen auch Einlegeböden erhältlich sein.