Glasmalfarben - die grundsätzlichen Unterschiede
Mit Glasmalfarben ergeben sich vielfältige, kreative Gestaltungsmöglichkeiten. So lassen sich mit diesen Spezialfarben zum Beispiel dekorative Fensterbilder schaffen oder Gebrauchsgegenstände aus Glas verzieren und bemalen. Bei den Glasmalfarben wird grundsätzlich zwischen drei verschiedenen Farbarten unterschieden. Für dauerhaft haltbare und spülfeste Bemalungen werden spezielle Glasmalfarben auf Wasserbasis angeboten, die durch Einbrennen im Backofen haltbar gemacht werden können. Für
Dekorationen auf Glasflächen oder anderen glatten Oberflächen, bei welchen eine wischfeste Oberfläche ausreichend ist, bieten sich so genannte Decor-Glasmalfarben an, die auf Kunstharz- oder Wasserbasis erhältlich sind. Bei den so genannten Window Colors handelt es sich um abziehbare Fensterfarben, mit welchen sich dekorative Fensterbilder erstellen lassen.
Glasmalfarben auf Wasserbasis zum Einbrennen
Mit den Glasmalfarben zum Einbrennen können auch Gebrauchsgegenstände wie Trinkgläser oder Blumenvasen bemalt werden. Nach dem Einbrennen sind die Farben wasserfest und sogar spülmaschinenfest. Diese Glasmalfarben eignen sich zudem auch für die Gestaltung von Keramik, Porzellan, Spiegeln, Metall und Fliesen.
Einbrennbare Glasmalfarben zeichnen sich durch eine besonders hohe Leuchtkraft aus. Sie sind nach dem Trocknen transparent.
Geruchsarm und mischbar
Glasmalfarben auf Wasserbasis sind geruchsarm. Sie sollten stets unverdünnt aufgetragen werden, ihre Haltbarkeit ist ansonsten nicht gewährleistet. Zum Aufhellen der Farbtöne empfiehlt sich der Farbton transparent. Alle Farbtöne sind untereinander mischbar. Die
Farben können mit einem
Pinsel direkt auf die zu bemalenden Flächen aufgetragen werden. Diese sollten jedoch zuvor gründlich von Fett und Staub gereinigt werden.
Konturenpaste
Für besonders schöne Effekte bietet sich die Verwendung einer Konturenpaste an, die direkt aus der Tube in feinen Linien aufgetragen wird. Sie ist in verschiedenen Farben erhältlich, auch in Gold oder Silber. Die Konturen lässt man zunächst trocknen und füllt die Zwischenräume anschließend mit Glasmalfarbe aus. Besonders bei den einbrennbaren Farben ist unbedingt darauf zu achten, dass Konturenmittel und Farbe von derselben Marke sind.
Auf Wasserbasis
Bei den Glasmalfarben auf Wasserbasis zum Einbrennen besteht außerdem eine Verwechslungsgefahr. Es gibt nämlich auch Glasmalfarben auf Wasserbasis, die nicht einbrennbar sind. Diese Farben werden als Decor-Glasmalfarben bezeichnet. Sicherheitshalber sollte man sowohl bei den Farben als auch bei der Konturenpaste die Herstellerangaben beachten.
Dies gilt auch für den Einbrennvorgang selbst. Temperatur und Einbrenn-Zeit unterscheiden sich je nach Hersteller. Das Einbrennen erfolgt im Backofen. Die angegebene Temperatur und die Brennzeit müssen unbedingt ganz genau eingehalten werden.
Obwohl die Farben nach dem Einbrennen haltbar sind, sollte bei Gebrauchsgegenständen der Nutz- und Essbereich ausgespart werden, da die Farben nicht lebensmittelecht sind.
Decor-Glasmalfarben
Mit Decor-Glasmalfarben lassen sich Glas, Plexiglas, Keramik und viele weitere Materialien bemalen. Da die Farben im getrockneten Zustand zwar wischfest jedoch nicht spülfest sind, sind sie für Gebrauchsgegenstände wie Geschirr und Trinkgläser nur bedingt geeignet.
Decor-Glasmalfarben sind sowohl auf Kunstharzbasis als auch auf Wasserbasis erhältlich.
Auf Kunstharzbasis
Die Farben auf Kunstharzbasis trocknen transparent und hochglänzend auf. Sie sind besonders lichtecht. Die Farbtöne Weiß, Schwarz und Grau sind deckend und nicht transparent. Mit ihnen lassen sich beispielsweise deckende Konturen malen. Alle Farbtöne sind untereinander mischbar. Die Pinsel können mit Terpentin oder
Waschbenzin gereinigt werden.
Nach dem Trocknen ist die Farbe wischfest. Bemalte Flächen können vorsichtig mit einem trockenen oder auch leicht angefeuchteten, weichen Tuch gereinigt werden. Auch Fliesen lassen sich mit diesen Farben bemalen, jedoch nicht in feuchten Räumen wie zum Beispiel dem Badezimmer.
Auf Wasserbasis
Decor-Glasmalfarben auf Wasserbasis unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Lichtbeständigkeit und Haltbarkeit nicht wesentlich von den Farben auf Kunstharzbasis. Sie können ebenso wie diese auf den meisten Materialien verwendet werden. Der Vorteil der Glasmalfarben auf Wasserbasis liegt darin, dass sie geruchsärmer sind und sich die Pinsel mit Wasser reinigen lassen, insofern die Farbe noch nicht getrocknet ist.
Der Farbauftrag muss bei diesen Farben jedoch eventuell etwas dicker oder in zwei Schichten erfolgen, um die gleiche Brillanz zu erreichen wie bei den Farben auf Kunstharzbasis. Ihre Haftung ist zudem geringfügig schlechter, was sich jedoch in der Praxis kaum bemerkbar macht, da Gegenstände für den täglichen Gebrauch ohnehin eher mit einbrennbaren Glasmalfarben bemalt werden, um sie spülfest zu machen. Nach dem Trocknen sind auch die Farben auf Wasserbasis wischfest.
Window Color - für dekorative, abziehbare Fensterbilder
Die so genannten Window Colors oder Fensterfarben sind Glasmalfarben, mit welchen sich dekorative, abziehbare Fensterbilder schaffen lassen.
Diese Fensterfarben werden in weichen Kunststoffflaschen mit Dosierspitze angeboten. Die Farbe wird direkt aus der Flasche aufgetragen. Window Colors haben eine dickflüssige, leicht zähe Konsistenz, in gebrauchsfertigem Zustand sind sie milchig, nach dem Trocknen jedoch transparent und brillant.
Und so funktioniert es
Die Farben werden zunächst auf eine horizontale, glatte Fläche aufgetragen. Dazu eignet sich eine Glasplatte oder eine transparente, stabile Folie, welche im Handel speziell für das Arbeiten mit Window Colors angeboten wird. Soll eine Malvorlage verwendet werden, kann diese unter die Platte gelegt werden.
Zunächst werden die Konturen mit einem beliebigen Farbton aufgetragen. Für besonders feine Linien sind so genannte Feinspitzen erhältlich, die sich auf die Flaschen aufsetzen lassen. Die Konturen müssen einige Stunden trocknen, bevor die Zwischenräume mit Farbe ausgefüllt werden. Damit sich das Fensterbild später gut ablösen lässt, darf die Farbschicht weder Lücken aufweisen noch zu dünn sein.
Das fertige Bild sollte mindestens 24 Stunden trocknen. Danach kann man es vorsichtig ablösen und auf die gewünschte Stelle anbringen. Die Fensterbilder haften von selbst und sind auch später jederzeit wieder ablösbar. Geeignete Flächen sind neben Fensterscheiben auch Kacheln, Spiegel und weitere glatte Oberflächen.
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