Der Fournierhammer als Spezialwerkzeug
Der Fournierhammer gehört unter den
Hämmern für Schreiner und Zimmerer, also der Holzexperten, zum Spezialwerkzeug mit zusätzlicher „schlagender Wirkung“. Meistens werden Hölzer, egal ob Bretter oder Flächen, vor dem Zuschnitt bereits mit Fournier (mancher Orts wird auch der Begriff „Furnier“ verwendet) versehen. Fournieren oder furnieren bedeutet, dass man auf Holzgegenständen eine dünne Deckschicht aus einem wertvollen Holz anbringt. Solche Furniere bestehen aus 0,5 bis zehn Millimeter dicken Holzblättern. Das Furnieren kann mehrere Gründe haben und erfolgt außerhalb der industriellen Fertigungen meist unter Zuhilfenahme eines Fournierhammers.
Wo man fournierte Flächen findet
Gute Fournierungen lassen sich rein optisch natürlich nicht von der Verarbeitung massiver wertvoller Hölzer unterscheiden. Man findet solche Oberflächenveredelungen an Türen und Fenstern nebst den Rahmen, an Möbeln aller Art von Schränken und Regalen über Betten bis hin zu Truhen oder auch an Musikinstrumenten wie Geigen oder anderen Streichinstrumenten. Das Fournieren dient oft nicht nur optischen Zwecken, denn wertvolle Hölzer verfügen neben der schönen Farben und Maserungen auch über wichtige Eigenschaften wie relative Temperaturunempfindlichkeit oder Abwehr von Beschädigungen wegen der Härte sowie bei Instrumenten positive klangtechnische Auswirkungen.
Das spezielle Aussehen des Hammers
Für
Schreiner am idealsten unter den Werkzeugen ist ein Hammer, weshalb viele zusätzliche Werkzeuge soweit möglich mit einem Hammer kombiniert sind, so auch bei dem Fournierhammer. Während die eine Bahn des Hammerkopfes die Form eines Haushaltshammers besitzt, erstaunt die gegenüberliegende Seite: der Hammerkopf wird kurz hinter dem Auge sehr flach und breit und läuft in einer angeschliffenen Kante aus. Diese Seite ähnelt einem Spachtel. Die Form ist für die Verwendung beim Fournieren optimiert und gibt es daher in unterschiedlichen Dicken und Breiten. Der Hammerkopf besitzt zwar einen Stiel, der aber beim Fournieren vernachlässigt wird.
Das Fournieren
In der einfachsten Weise wird ein Holzblatt auf ein Holz gelegt, wobei vorher beide Oberflächen mit Knochenleim bestrichen wurden. Das Fournier wird mit einem Bügeleisen angewärmt, damit sich der Leim verflüssigt. Sodann wird es mit der breiten Seite des Hammers durch eine drückende und streichende Bewegung „angerieben“, um sich blasenfrei mit dem Holz zu verbinden.
Zum Expertenwissen
