Durch den Adhäsionsobjektträger mit elektrostatischer Anziehungskraft Objekte binden
Adhäsionsobjektträger dienen dazu, frische Gefrierschnitte und Präparate mittels elektrostatischer Anziehungskraft an den
Objektträger zu binden. Die Anziehungskraft entsteht in neueren Verfahren häufig dadurch, dass die normale Glasoberfläche mit einer permanenten positiven Ladung versehen wird. Dadurch werden die Präparate durch eine kovalente Verbindung zwischen den formalinfixierten Gewebeschnitten und dem Glas festgebunden. Kommen noch Edelmetallbestandteile wie Gold hinzu, erreicht man sogar für schwer anhaftende Gewebeproben wie Knochen, Hirn, Brust oder gefrorenes Herz trotz Einfärbungen wie einer Toluidinen Blaufärbung oder Hämtoxylin- oder Eosinfärbung optimale Adhäsionen.
Verwendungsbeispiele
Die Adhäsionsobjektträger werden sehr häufig verwendet um,
- fixierte, in Paraffin eingebettete Gewebeschnitte mit einer Dicke von zwei bis fünf Mikrometer zu betrachten,
- Immunoperoxidase-Hybridisierungen vorzubereiten,
- in-situ-DANN-Hybridisierungen durchzuführen oder
- für eine Zelladhäsion bei zytozentrifugalen Präparationen bei standarmmäßigen Papanicolaou-Abstrichen zu sorgen.
Unter Hybridisierung versteht man hierbei in der
Molekularbiologie die Anlagerung eines komplementären Einzelstrangs an einen einzelnen DNA- oder RNA-Strang über sogenannte Wasserstoffbrückenbindungen. Papanicolaou-Abstriche sind in der Medizin die sogenannten „Pap-Tests“, die von Ärzten durchgeführt werden, um eine spezielle Form des Unterleibskrebses bei Frauen früh zu erkennen. In die Objektträger müssen daher Proben mit einer Dicke von einem bis fünf Mikron passen. Andere Adhäsionsträger verkraften auch Präparats dicken von vier bis 14 oder sogar bis zu 30 Mikron dicke Gewebeschnitte. Mikron ist eine alte Bezeichnung für Mikrometer.
Vorteile
Die Adhäsionsobjektträger müssen im Bereich der Humanmedizin, Zytologie, Hämatologie, Mikrobiologie oder auch Molekularbiologie beschriftet werden, um einer Verwechslung der Proben zuvor zu kommen. Aus diesem Grunde gibt es die Objektträger nicht nur mit weißen Beschriftungsfeldern, sondern auch in den Farben gelb, rot, grün und blau.
Die Vermeidung von Verletzungen
Verletzungen im Zusammenhang mit Objektivträgern beim
Mikroskopieren oder Hybridisieren werden durch einen Kantenschliff vermieden. Für die Ablenkung des Lichtes sind 90-Grad-Schliffe am wenigsten schädlich.