Allrounder in der Farbenwelt
Umweltfreundlicher Anstrich
Acryllack wird auf Basis von Kunstharz hergestellt. Die Harze werden in Lösemitteln gelöst oder in Wasser fein verteilt (dispergiert).
Der 'Blaue Engel' ist ein Zeichen für umweltschonende Materialien. Acryllack erhält diesen auf Grund des niedrigen Lösemittelanteil,
der wenigen Konservierungsstoffen und des Verzichts auf bleihaltige Substanzen bei den Inhaltsstoffen.
Da die Lösemittel, deren Anteil hier so gering wie möglich gehalten werden,
als Emulgatoren fungieren und der Lack einen geringen Festkörperanteil aufweist ist es bei Acryllack erforderlich,
mehrere Schichten im Anstrich aufzutragen, um eine ausreichende Deckkraft zu erreichen.
Farbtupfer für fast jedes Material
Das Spektrum der Untergründe, die mit Acrylfarben beschichtet werden können, ist groß. Acryllack ist für Innen- und Außenanstriche geeignet.
Acryllack kann als Anstrich zum Schutz und zur farblichen Gestaltung von grundierten Eisen- und Stahlteilen,
Dachrinnen aus Zink, Aluminium, Hart-PVC, Holzflächen, Pappe,
Papier aber auch für mineralische Untergründe genutzt werden.
Beton, Gips und Mauerwerk sind als Untergrund nach entsprechender Vorbehandlung ebenfalls möglich.
Ein besonderes Einsatzgebiet bieten spezielle Acryllacke, die durchlötbar sind und einen sehr guten Schutz für Leiterplatten bieten.
Unbestrittene Pluspunkte
Nicht nur die vielen Untergründe, die bearbeitet werden können, sind für die Wahl von Acryllack ausschlaggebend.
Seine Eigenschaften sprechen für sich. Er ist strapazierfähig, vergilbungsfrei, wasserverdünnbar,
in getrocknetem Zustand aber trotzdem wasserabweisend, langlebig, schnelltrocknend, haftungsstark und glanzhaltend.
Wem diese Argumente immer noch nicht reichen, den lockt vielleicht die Eigenschaft, dass die Farbnuancen schier unendlich sind,
da eine Mischbarkeit untereinander kein Problem darstellt. Wer Wert auf Tiefenwirkung legt ist mit Acryllacken mit Effektpigmentierung gut beraten.
Verarbeitung
Wie bei jedem anderen Anstrich ist es wichtig, auf einer sauberen und trockenen Oberfläche zu arbeiten. Man befreit den Untergrund von Staub,
Ölen, Fetten, Wachs und Korrosionsprodukten. Altanstriche sollen nach Möglichkeit entfernt oder zumindest angeschliffen werden.
Die Farbe selbst muss vor der Verwendung gut gerührt werden. Bei Spraydosen wird sie mittels Schütteln nochmals aufgemischt.
Aufgetragen werden jeweils mehrere Schichten durch Rollen, Streichen, Sprühen oder Spritzen.
Die Verarbeitungstemperatur liegt idealerweise zwischen 5 - 35°C. Direkte Sonneneinstrahlung und eine Luftfeuchtigkeit über 75 % müssen
bei der Verarbeitung vermieden werden. Acrylatgrundierungen sorgen für eine noch bessere Oberflächenhaftung und einen ebenmäßigeren Anstrich.
Ist der Untergrund uneben, erscheint dies bei stark glänzendem Lack besonders im Ergebnis.
Die Trocknungszeit hängt von der Temperatur, Luftfeuchtigkeit und der Auftragungsdicke ab.
Als Richtwert wird von einer Staubtrockenheit nach 20 - 40 Minuten, Grifffestigkeit nach 40 - 60 Minuten und nach
ca. 4 Stunden von einer Klebfreiheit gesprochen.
Je nach Untergrund und Auftragungsart variiert der Lackbedarf je Quadratmeter. Im Durchschnitt wird auf 6 - 8 m² ein Liter Farbe aufgetragen.
Vom Arbeitsschutz bis zur Entsorgung
Tragen Sie bei der Verarbeitung eine Schutzbrille, damit keine Spritzer in die Augen gelangen können.
Bei Hautkontakt reinigen Sie die betroffenen Stellen unmittelbar mit Wasser und Seife.
Wird der Acryllack gesprüht oder gespritzt, wird eine [[Atemschutzmaske]] nötig, um den feinen Nebel nicht einzuatmen.
Bei der Lackierung und auch danach ist eine gute Durchlüftung der Räumlichkeiten zu gewährleisten.
Arbeitsmittel wie Pinsel oder Rollen werden mit Wasser gereinigt.
Auch feiner Sprühnebel kann feucht mit Wasser entfernt werden. Ist der Acryllack erst getrocknet,
kann er nur noch mit Abbeizer entfernt werden. Sprühflaschen sollten mit einem Selbstreinigungsventil ausgestattet sein,
um Verklebungen zu vermeiden.
Dosen und Sprühflaschen können gut verschlossen bei 5 - 35 °C gelagert werden. Direkte Sonneneinstrahlung und Hitze sind dabei jedoch zu vermeiden.
Achten Sie darauf, dass die Behältnisse außerhalb der Reichweite von Kindern untergebracht sind.
Die Verpackung kann ohne Farbrückstände dem Recycling zugeführt werden. Auszeichnungen wie der Grüne Punkt sind zu beachten.
Für Farbreste gibt es entsprechende Sammelstellen.
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