Gründer, Unternehmer in der digitalen Baubranche und E-Commerce-Experte: Diese spannenden Perspektiven brachte Lennart A. Paul ins Gespräch mit. Und so erfahren Sie beim Hören zum Beispiel, warum der „Unwille zur Veränderung“ in seiner Branche derzeit die größte Herausforderung ist und weshalb digitale Plattformen nicht immer nur Chance, sondern auch Risiko bedeuten können. Passend dazu haben wir die B2B News ausgewählt. Und aus unseren Plattformdaten haben wir ein Update zur Absatzaktivität der B2B-Anbieter nach Produktkategorien erstellt. Etwas Neues haben wir auch: Unter Mercateo Initiativen informieren wir Sie jetzt auch regelmäßig zu unserem eigenen Tun.
Experten-Interview
Lennart A. Paul, B2B-E-Commerce-Experte, Gründer und Geschäftsführer bex technologies GmbH
Den nächsten Podcast hören Sie am 23. April 2020.
Mercateo Insights & Markttrends
Die unternehmerischen Herausforderungen sind vielfältig. Die Botschaft unseres heutigen Interviewpartners spiegelt sich auch in unseren Marktbeobachtungen. Durch ein grobes Raster betrachtet beobachten wir vier Kategorien von Betroffenheiten der Marktteilnehmer:
- Unternehmen, deren Leistungsspektrum die derzeit knappen medizinischen Hilfsgüter berührt: Diese Sonderkonjunktur braucht und überbucht in diesen Unternehmen alle Kapazitäten. Aus behördlichen Vorschriften heraus oder auch aus Priorisierung von Opportunitäten kann das dazu führen, dass Teile der Bestandskundschaft aktuell nicht mehr bedient werden. Das betrifft enge Fokuskategorien, z.B. bei Mundschutz und sonstiger persönlicher Schutzausrüstung die Arbeitsschutzlieferanten. Weder sind sämtliche Fachkliniken und Arztpraxen von der Versorgung der Coronapatienten berührt, noch sind es immer Medizinlieferanten, die im Fokus der Nachfrage stehen.
- Unternehmen, bei denen die plötzlich aufreißende Schere zwischen Umsatzeinbruch und laufenden Kosten bereits heute existentielle Liquiditätsprobleme erzeugt. Die externe Kommunikation wird vereinnahmt durch ausgelöste Zahlstopps und das akute Bemühen um Hilfskredite, das Tagesgeschäft ist z.T. zum Erliegen gekommen. Der Eingang von staatlichen Unterstützungsgeldern auf dem Konto ist in diesen Unternehmen das unternehmerische Ziel, vor allen anderen Aktivitäten.
- Zum Teil spektakulär kreatives Unternehmertum entfaltet sich dort, wo Unternehmen rechtzeitig erkennen, dass sie auf ein Szenario der zweiten Gruppe zulaufen und im Adhoc-Modus neue Möglichkeiten in ihren Netzwerken erschließen – manchmal nur kleinste Nischen mit exotischem Bezug zum bisherigen Geschäftsfeld – um zu den Bedarfen und Lieferketten der ersten Gruppe beizutragen.
- Und schließlich ein sehr breites Feld von Unternehmen, die deutliche Einbußen im Tagesgeschäft verzeichnen, wo der operative Druck deutlich nachgegeben hat, wo aber unternehmerisch weiter auf vorhandene wirtschaftliche Stabilität und Handlungsfähigkeit gebaut wird. Dort ist Aufgeschlossenheit sichtbar, jetzt die Krise zur Arbeit an zukunftsgerichteten und strategischen Themen zu nutzen. Von einer Kalkulierbarkeit und Sicherheit ist auch dieser Modus meist weit entfernt. Er baut auf einem unternehmerischen Optimismus auf, dass die Wirtschaft nach der Talfahrt wieder stark anziehen wird. Bei allen Risiken wird darauf gesetzt, die Chancen im späteren Aufschwung zu stärken, z.B. durch fokussierte Maßnahmen zur Stärkung digitaler Prozesse oder anderer strategischer Initiativen.
Vorige Woche haben wir hier Trends gezeigt, wie sich die Einkaufsaktivität je nach Wirtschaftszweig gemäß den Mercateo Plattformdaten verändert hat. Unten zeigen wir ein Update des Trends für die Anbieterseite, aufgeschlüsselt nach Produktkategorien. Wir sehen das positive Stabilisierungssignal, über das wir gleichlautend schon bei der Einkaufsaktivität berichten konnten. Als zusätzlicher saisonaler Faktor wirken sich darin Oster-Urlaubstage aus, die trotz Ausgangsbeschränkungen eingelöst wurden (teilweise in den Unternehmen auch angeordnet). Die Stabilisierung ist ein erster Trend, der Anlass zu konkreter Hoffnung gibt. Wir verfolgen diese Entwicklung weiter und werden an dieser Stelle regelmäßige Updates zeigen.
B2B News
- Einen Überblick über Beschaffungskanäle von Handwerkern gibt dieser Beitrag:
„Materialbeschaffung der Handwerker erfolgt mehrheitlich über den Fachhandel“ (Baustoffmarkt Online) - Auch bei Materialbestellungen von Handwerkern sind Abwicklungsprozesse oft teurer als die bestellte Ware.
„Beschaffung: Online-Einkauf für Handwerker“ (Handwerk-Magazin.de) - Noch laufen viele Baustellen in Normalbetrieb, aber auch hier kommt die Krise an:
„Verunsicherung durch Corona erfasst auch die Baubranche“ (enbausa.de) - Einen Überblick über Digitalprojekte großer Handwerks-Zulieferer aus der Industrie verschaffen Sie sich hier:
„Digitale Vertriebsplattformen: Die Projekte der Hersteller“ (Handwerk-Magazin.de) - Als Plattform der Digitalwirtschaft widmet auch die „Gründerszene“ der aktuellen Lage eine eigene Rubrik:
„Corona-Krise: Infos, Tipps und Erfahrungsberichte“ (Gründerszene)
Passend zu unserem heutigen Interviewpartner haben wir heute News aus Bau, Handwerk und Gründerszene für Sie zusammengestellt.
Mercateo Initiativen
Treffen Sie Einkaufsexperten bequem an Ihrem Schreibtisch!
Bei der Online-Konferenz indirekter Einkauf (OKIE) am 12. Mai 2020 diskutieren wir mit Einkaufsexperten aus der Praxis, wie sie mit der Corona-Krise umgehen und wie digitale Plattformen dabei nachhaltig unterstützen können.
Die nächste Ausgabe des B2B-Krisenradars lesen und hören Sie am 23. April 2020.
Wir sind interessiert an Ihren Themen
Sie haben darüber hinaus Anregungen, Vorschläge oder Kritik? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung an radar@mercateo.com und gehen gerne in unseren künftigen Beiträgen drauf ein.