Zinkfarbe - Korrosionsschutz mit Zink
Zink wird schon sehr lange als Korrosions- bzw. Rostschutz auf Eisenteilen verwendet. Dabei wirkt eine Zinkschicht auf Eisen oder Stahl als so genannte Opferanode. Das edle Metall (Eisen oder Stahl) wird mit dem unedlen Metall (Zink) leitend verbunden. Rost entsteht, wenn Metalle ihre Elektronen an den Sauerstoff aus der Luft abgeben, wobei Wasser in diesem Prozess als Elektrolyt auftritt. Bei verzinktem Metall gibt das unedle Metall Zink seine Elektronen ab und oxidiert. Das zu schützende edle Metall hingegen bleibt erhalten. Die Opferanode wird jedoch mit der Zeit verbraucht und muss dann erneuert werden.
Die verschiedenen Verfahren im Überblick
Metalle werden auf unterschiedliche Weise verzinkt. Die wichtigsten Verfahren werden im Folgenden kurz vorgestellt.
Das Feuerverzinken
Das Feuerverzinken ist die einfachste und gebräuchlichste Methode der Verzinkung. Das gereinigte Metall oder Werkstück wird in flüssiges Zink getaucht. Eine Feuerverzinkung kann Metalle über viele Jahre, sogar Jahrzehnte vor Korrosion schützen. Diese Methode wird vorwiegend für große, stabile Eisen- oder Stahlteile angewandt, beispielsweise für Stahlträger.
Die galvanische Verzinkung
Bei diesem Verfahren wird die Zinkschicht elektrolytisch aufgebaut. Das Werkstück wird zusammen mit reinem Zink in ein Bad mit gelöstem Zinksalz getaucht. Durch Anlegen von Gleichspannung baut sich am Werkstück eine Zinkschicht auf.
Das Spritzverzinken
Bei diesem Verfahren wird geschmolzenes Zink mit Druckluft auf das zu verzinkende Metall gesprüht.
Korrosionsschutz mit Zinkfarbe
Die Wirkung einer guten Zinkfarbe ähnelt prinzipiell der Wirkung herkömmlicher Verfahren der Verzinkung. Allerdings ist die Korrosionsschutzwirkung geringer als beispielsweise bei der Feuerverzinkung. Zinkfarben oder Zinkstaubfarben, wie sie auch bezeichnet werden, sind jedoch bezüglich ihrer Rostschutzwirkung vielen herkömmlichen Rostschutzmitteln überlegen.
Zinkfarbe besteht aus Zinkpigmenten und einem Bindemittel, bei dem es sich in der Regel um Kunstharz handelt. Der kathodische
Korrosionsschutz, der auf der Wirkung des Zinks als Opferanode beruht, kann jedoch nur mit einer Zinkfarbe erzielt werden, die eine Zinkkonzentration von mindestens 92 Prozent im Trockenfilm aufweist.
Die
Farbe weist neben ihren rostschützenden Eigenschaften eine extrem hohe Stabilität gegenüber Hitze auf. Je nach Produkt ist Zinkfarbe bis 700 °C temperaturbeständig.
Anwendungsgebiete für Zinkfarbe
Zinkfarbe wird überall dort angewendet, wo eisenhaltige Metalle vor Korrosion geschützt werden müssen. Dies gilt für Bauteile ebenso wie für
Schrauben, Muttern, Gewinde oder Kanten. Auch zum Nachbehandeln von Schweißnähten und Bohrstellen kann Zinkfarbe verwendet werden. Als Rostschutzgrundierung ist sie ebenfalls geeignet. Das Überstreichen von mit Zinkfarbe behandelten Metallen kann jedoch problematisch sein, da Deckanstriche nicht immer gut haften. Viele Hersteller bieten jedoch heutzutage Produkte an, die als überstreichbar ausgewiesen werden. In diesem Falle sind die Herstellerangaben bezüglich der geeigneten Farbart zu beachten.
Anwendungshinweise für Zinkfarbe
Mit Zinkfarbe kann nur dann ein optimaler Korrosionsschutz erzielt werden, wenn die zu behandelnden Flächen optimal vorbereitet wurden. Metallflächen müssen frei von Lackresten und Verunreinigungen, absolut sauber, rostfrei und fettfrei sein. Zudem sollten die Anwendungshinweise des Herstellers stets ganz genau befolgt werden. Abweichungen von der vorgeschriebenen Auftragsweise und den Trockenzeiten der einzelnen Schichten können sich nachteilig auswirken.
Angebrochene Gebinde können nicht lange aufbewahrt werden.