Die Unterdruckdose vom Zündverteiler für die automatische Zündverstellung
Der Zündzeitpunkt muss während des Betriebs häufig den aktuellen Betriebsbedingungen des
Motors angepasst werden. Heutzutage geschieht dies meist vollelektronisch. In kontaktgesteuerten oder elektronischen
Zündungen mit einem Zündverteiler jedoch erfolgt diese Anpassung in der Regel auf zwei verschiedene Arten. Zum einen gibt es da die Verstellung des Zündzeitpunktes mittels Fliehkraft. Bei dieser wird der Zündzeitpunkt bei steigender Motordrehzahl in Richtung früh verstellt. Die meisten Verteiler besitzen jedoch noch eine weitere Einrichtung zum Verstellen der Zündung. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Unterdruckversteller. Am
Zündverteiler wurde dazu eine Unterdruckdose angebracht, die über einen Unterdruckschlauch mit der Gemischaufbereitung des Motors verbunden ist.
Wie funktioniert die pneumatische Zündverstellung?
Die Unterdruckdose ist ein geschlossener Behälter, in dessen Inneren sich eine Membrane befindet. Das Gehäuse der Unterdruckdose besitzt einen Anschluss für einen Unterdruckschlauch. Liegt hier ein Unterdruck an, bewegt sich die Membrane nach außen. Über einen mit der Membrane verbundenen Hebel wird die Grundplatte des Zündverteilers, auf welcher sich der Kontaktsatz oder der elektronische Geber befindet, verdreht. Dies bewirkt eine Verstellung des Zündzeitpunktes. Die meisten Unterdruckdosen besitzen lediglich einen Anschluss für einen Unterdruckschlauch. Es erfolgt hier eine sogenannte Frühverstellung, da die Platte mit den Unterbrecherkontakten oder dem Geber gegen die Drehrichtung der Verteilerwelle bewegt wird. Einige Unterdruckdosen besitzen zwei Anschlüsse. Hierdurch möglich, den Zündzeitpunkt unter bestimmten Betriebsbedingungen entweder in Richtung früh oder in Richtung spät zu verstellen, je nachdem, an welchem Unterdruckanschluss ein Unterdruck anliegt.
Früh- und Spätverstellung des Zündzeitpunktes
Die meisten Unterdruckdosen arbeiten ausschließlich mit einer sogenannten Frühverstellung, bei welcher der Unterdruckschlauch von der Unterdruckdose mit einem Anschluss in der Nähe der Drosselklappe im Ansaugtrakt verbunden ist und dadurch angesteuert wird. Diese Verstellung ist hauptsächlich beim Beschleunigen im unteren Drehzahlbereich wirksam, und zwar, bevor die Fliehkraftverstellung einsetzt. Ist eine zusätzliche Spätdose bzw. eine Unterdruckdose mit zwei Anschlüssen für eine Spätverstellung des Zündzeitpunktes vorhanden, kann diese beispielsweise dazu dienen, den Zündzeitpunkt dann in Richtung spät zu verschieben, wenn sich das
Fahrzeug bzw. der Motor im Leerlauf oder im Schiebebetrieb befindet. Diese Verstellung wird meist zur Verbesserung der Abgaswerte in diesem Betriebszustand verwendet.
Mögliche Defekte der Unterdruckdose und die Funktionsprüfung
Natürlich kann die Membrane in der Unterdruckdose oder das Gehäuse der Unterdruckdose beschädigt werden. Häufig sind es mechanische Beschädigungen der Unterdruckdose selbst oder des Verstellhebels. Neben einer Sichtprüfung kann dazu auch eine Funktionsprobe mit einer Unterdruckpumpe hilfreich sein. Mithilfe dieser wird die Unterdruckdose mit einem Unterdruck beaufschlagt. Die entsprechende Verstellung der Grundplatte im Verteiler kann nach dem Abnehmen der Verteilerkappe sowie des Verteilerfingers beobachtet werden.
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