Das SWR-Meter und das Stehwellenverhältnis
Ein sogenanntes SWR-Meter dient beim Einsatz an Sendeanlagen (beispielsweise
Funkgeräten) dazu, das sogenannte Stehwellenverhältnis (englisch: standing wave ratio) zu ermitteln. Hierbei handelt es sich um ein Maß für das Verhältnis zwischen vom Sender abgegebenen und reflektierten elektromagnetischen Wellen. Im Idealfall ist es so, dass alle vom Sender ausgestrahlten elektromagnetischen Wellen vollständig über die
Antenne ausgestrahlt werden. Eine Reflektion abgegebener Wellen gelangt zum Sender zurück und kann diesen unter ungünstigen Umständen schaden. In der Regel wird das Stehwellenverhältnis dann bestimmt und gegebenenfalls korrigiert, wenn eine Sendeanlage in Betrieb genommen wird. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn an einem Funkgerät eine Sende/Empfangs-Antenne angeschlossen wird. Nach der Installation des Gerätes und der Antenne wird das SWR-Meter zwischen Sender und Antenne geschaltet. Durch Drücken der Sendetaste am Funkgerät wird dann der tatsächliche SWR-Wert auf dem SWR-Meter angezeigt. Im Idealfall beträgt der Wert "1". Dies bedeutet, dass keine der vom Sender abgestrahlten elektromagnetischen Wellen reflektiert und an ihn zurückgelangen. Ein SWR-Wert "unendlich" dagegen sagt aus, dass so gut wie keine der elektromagnetischen Wellen von der Antenne abgestrahlt werden, wie dies der Fall sein sollte.
Die Anwendung eines SWR-Meters in der Praxis
Im Grunde ist das
Messgerät sehr einfach zu benutzen. Zunächst einmal wird es mithilfe eines kurzen Verbindungskabels zwischen Funkgerät und Antenne geschaltet. Der Antennenanschluss des Funkgerätes wird mit dem SWR-Meter verbunden. Der zweite Anschluss des SWR-Meters wird mit der Antenne verbunden. Vor dem eigentlichen Ermitteln des Stehwellenverhältnisses muss das Messgerät zunächst kalibriert werden. Das Messgerät besitzt hierzu einen Umschalter, der zur Kalibrierung auf die Position "FWD" gestellt wird. Anschließend wird die Sendetaste am Funkgerät gedrückt. Mithilfe des Reglers im Messgerät wird der Ausschlag des Zeigers so eingestellt, dass er auf die Position mit der Bezeichnung "Set" zeigt. Anschließend wird der Schalter am Messgerät auf die Position "REF" umgestellt. Durch Drücken der Sendetaste am Funkgerät kann nun der eigentliche SWR-Wert auf der Skala abgelesen werden.
Die Auswertung des Messergebnisses
Wie bereits angedeutet, bedeutet ein geringer SWR-Wert ein gutes Messergebnis. Ideal ist ein SWR-Wert von "1". Nahezu alle vom Sender abgegebenen elektromagnetischen Wellen werden über die Antenne abgestrahlt, wie es im Idealfall sein sollte. Je höher der SWR-Wert ist, desto schlechter ist das Stehwellenverhältnis. Ein SWR-Wert von etwa "3" sollte keinesfalls überschritten werden. Zeigt das Stehwellenmessgerät hingegen einen SWR-Wert von "unendlich", so kann im schlimmsten Fall sogar die Sendeendstufe im Funkgerät beschädigt werden, da nahezu alle elektromagnetischen Wellen reflektiert werden. Dies ist praktisch so, als wenn gar keine Antenne angeschlossen wäre. Eine weitere Ursache eines hohen SWR-Wertes kann darin bestehen, wenn das Kabel Beschädigungen oder einen Kurzschluss aufweist. Auch in diesem Fall kann die Sendeendstufe beschädigt bzw. zerstört werden.
Den SWR-Wert an der Antenne korrigieren
Die meisten Funkantennen besitzen eine Einrichtung, mit deren Hilfe der SWR-Wert innerhalb bestimmter Grenzen korrigiert werden kann. In vielen Fällen handelt es sich hier um ein verschiebbares oder kürzbares Stück des Antennenstabes. Dieser Vorgang ist nach der Installation des Funkgerätes des bzw. der Antenne nur einmalig notwendig. Um den Messvorgang zu erleichtern, besitzen die SWR-Meter in der Regel einen rot markierten Bereich auf der Anzeigeskala, der möglichst nicht erreicht werden sollte.
Eine Zusatzfunktion einer SWR-Meter
Manche SWR-Meter besitzen eine nützliche Zusatzfunktion, mit der die Leistung eines Senders ermittelt werden kann. Über eine entsprechende Funktion kann diese auf der Skala des Messgerätes im Watt angezeigt werden.