Stundennachweis - unerlässlich und abrechnungsrelevant
Arbeitszeit ist ein sehr kostbares Gut. Der Lohnkostenanteil ist in vielen Bereichen nicht zu vernachlässigen. Allerdings ist dies auch ein häufiger Streitpunkt. Nicht nur, wenn es darum geht, Leistungen bei Auftraggebern abzurechnen, sondern auch mit dem eigenen Arbeitnehmer kann es schnell zu Streitigkeiten kommen, wenn die Arbeitszeit nicht ordentlich dokumentiert wurde.
Zeiterfassungssysteme schaffen Abhilfe. Stechuhren oder Vertrauensarbeitszeit sind nicht überall einsetzbar, und selbst wenn Sie es wollten, wäre für eine korrekte Abrechnung gegenüber dem Auftraggeber eine Dokumentation unerlässlich.
Zeitarbeit und Personalleasing
Ein besonderes Spektrum für Stundennachweise als
Formular bietet die Zeitarbeit oder das Personalleasing. Sie stellen als Firma eine Leistung zur Verfügung, für die Sie bezahlt werden möchten, und müssen im Gegenzug den Arbeitnehmer entlohnen. Damit im
Personalwesen alles glatt läuft, dürfen Sie in keinem Fall auf einen Stundennachweis verzichten. Hier kommen Stundennachweise in Frage, die mindestens über drei Durchschläge verfügen. Selbstdurchschreibende Stundennachweise ermöglichen es, Fälschungen zu vermeiden und Reibungspunkte aus dem Weg zu räumen. Erfasst werden sollten:
- Datum
- Arbeitszeitbeginn
- Arbeitszeitende
- Gesamtstunden
- Pausenzeiten
- Arbeitszeit ohne Pausen
- Auftraggeber
Bei einer Auslöse oder Vergütung für die Fahrkosten sollten Sie auch auf die Entfernungsangabe für die An- und Abreise sowie die täglich zurückgelegten Kilometer nicht verzichten. Durch die Angabe der Arbeitszeit ohne Pausen wird Ihnen die Abrechnung deutlich erleichtert, da Sie keine großen Rechnereien betreiben müssen. Pausen sind entgeltfrei. Stichproben in der richtigen Angabe sollten jedoch nicht ausbleiben.
Ein Exemplar verbleibt beim Kunden, der den Stundennachweis unterzeichnet, ein weiteres beim Arbeitnehmer und Sie als Arbeitgeber erhalten den dritten Durchschlag. So können Sie eine korrekte Abrechnung vornehmen.
Wechselnde Baustelleneinsätze oder Kundendienst
Im Kundendienst und bei mehrfach wechselnden Baustellen ist es ebenfalls empfehlenswert, einen Stundennachweis als Formular zu verwenden. So können verschiedene Segmente des Tagesablaufes erfasst und nachvollzogen werden. Sie wollen ja schließlich, dass sich Ihr Monteur möglichst produktiv von einem Kunden zum anderen begibt. Zusätzlich möchten Sie auch die Rechnungsstellung an den Kunden mit dem vereinbarten Stundensatz an Lohn oder Gehalt möglichst genau vornehmen.
Interessant sind hierbei folgende Eintragungen:
- Datum
- Baustelle oder Kunde
- Arbeitszeit
- Pausen
- Zurückgelegte Kilometer
- Fahrzeit
Damit Sie dem Kunden die zurückgelegten Kilometer in Rechnung stellen können, soweit Sie keine Anfahrtspauschale vereinbart haben, ist dieser Part besonders wichtig. Weiterhin dient er zur Prüfung, ob Ihr Mitarbeiter auch eine optimale Nutzung seiner Arbeitszeit durchführt. So bleiben private Abstecher außen vor. Auch in diesem Fall empfehlen wir Stundennachweise mit drei Durchschlägen oder zumindest einen doppelten Durchschlagssatz, so dass der Kunde einen erhält und einen weiteren Sie als Firma.
Taxi- und Mietwagenfahrer
Auch in der Personenbeförderung werden Stundennachweise eingesetzt. Meist ist man als Taxivermittlung zwischen geschaltet und hat mit den Taxifahrern entsprechende Verträge, die für die Abrechnung des Anteils an den Einnahmen relevant sind. Daher dürfen die Nachweise nicht fehlen. Relevant hierbei sind:
- Kilometeranfangsstand
- Kilometerendstand
- gefahrene Kilometer
- besetzte Fahrten und Leerfahrten
- Einnahmen
- Arbeitszeitbeginn
- Arbeitszeitende
- Ruhepausen
- Provisionsanteil
- Abzugebender Anteil
Die Angaben sind besonders wichtig. Da die Fahrer für diese Arbeit meist ihre eigenen Fahrzeuge nutzen, sollten Sie als Taxiunternehmer darauf bedacht sein, die Laufleistung der Fahrzeuge so gering wie möglich zu halten, um die Wirtschaftlichkeit Ihres Unternehmens zu gewährleisten. Reparaturen und Durchsichten sind teuer und können durch sinnlose Leerfahrten schneller, als es die Fahrzeugnutzung im eigentlichen Personenbeförderungsverkehr nötig macht, fällig werden.
Durchschlagsanzahl
Damit Sie sich für den passenden Arbeitszeitnachweis entscheiden, ist es wichtig zu betrachten, welches Lohnsystem Sie verwenden und ob es nötig ist, dass der Kunde einen Durchschlag erhält.
Drei oder vier Durchschläge
Bezahlen Sie Ihren Arbeitnehmer auf Stundenbasis, also als Lohnempfänger, sind Stundennachweise mit drei Durchschlägen sinnvoll. So erhalten Sie den für Ihre
Buchhaltung und Abrechnung relevanten, der Arbeitnehmer seinen eigenen Nachweis über die geleisteten Stunden und der Kunde einen weiteren für die Prüfung der
Rechnung. Sehr günstig sind auch vierfach Durchschreibsätze, da Sie dann zwei Durchschläge einbehalten und diese in der Lohnbuchhaltung und Rechnungsstellung getrennt bearbeiten können. Oftmals sind die Zahlungsziele unterschiedlich und so kommen Sie nicht durcheinander. Unterschiedliche Farben der einzelnen Blätter machen sich hierbei bezahlt, um den genauen Überblick zu behalten.
Zwei Durchschläge
Zwei Durchschläge reichen aus, wenn Ihr Arbeitnehmer ein Festgehalt erhält, also auf Gehaltsbasis arbeitet. Für Ihren Arbeitnehmer ist die geleistete Stundenanzahl in diesem Fall uninteressant. Sie benötigen aber einen Nachweis, um die Abrechnung beim Kunden durchzuführen. Im Kundendienst und bei Reparaturen in Werkstätten ist eine Zeiterfassung für die einzelnen Arbeiten unerlässlich, da der Arbeitslohn einen riesigen Bestandteil der Gesamtkosten darstellt. Der Kunde wird zur Rechnungsprüfung den Durchschlag verlangen.
Benötigen Sie keinerlei Nachweise für den Arbeitnehmer oder den Kunden, reichen einfache Blöcke ohne Durchschlag. Der Nachweis verbleibt bei Ihnen als Arbeitgeber.
Formatfrage
Stundennachweise und ihr Format sind einfach eine Frage der Organisation. Da der Arbeitsnachweis als abrechnungsrelevant gilt und Sie diesen ordentlich Abheften sollten, prüfen Sie einfach Ihr Ablagesystem. Werden
Ordner mit einfacher Heftung genutzt, dann wählen Sie den Nachweis im Format DIN A4, Doppelheftungen ermöglichen die Wahl des Formates DIN A5 oder gar DIN A6. Bei der richtigen Auswahl sparen Sie nicht nur Platz beim Archivieren, sondern zusätzlich noch Material und schonen die Umwelt.
Wichtig ist bei der Formatwahl auch, wie viele Vorgänge gut leserlich auf einem Stundennachweis untergebracht werden sollen. Im Kundendienst sind dies sehr viele, da der Einsatzort ständig wechselt. Hierbei empfehlen wir das Format DIN A4. Bei Zeitarbeit und Personalleasing geht es meist um eine wöchentliche Auflistung, wobei jeder Tag eine Zeile einnimmt, Formate wie DIN A5 oder gar DIN A6 sind ausreichend.
Kopfangaben
Damit der Stundennachweis auch dem richtigen Arbeitnehmer zugeordnet werden kann, sind einige Kopfangaben notwendig. Neben Name und Vorname sollte auch immer die Firma oder bei längerfristigen Einsätzen auch der Einsatzort und der Kunde eingetragen werden. So können Sie mit einem Blick eine genaue Zuordnung treffen. Günstig ist es auch, wenn die Personalnummer mit vermerkt ist. Das kann gerade in sehr großen Firmen eine Menge Zuordnungsarbeit ersparen.
Lochungen
Damit alles leicht und bequem abgeheftet werden kann und man nicht erst in die Versuchung verfällt, eine Loseblattablage mit den wichtigen, abrechnungsrelevanten Unterlagen zu beginnen, empfehlen wir den Kauf von bereits gelochten Stundennachweisen. Sie können einfach und an jedem Ort eingeheftet werden, auch wenn Sie gerade keinen Locher griffbereit haben. So geht nichts verloren.