Schneidgeräte - angepasstes Durchtrennen
Im Büro, Modellbau oder Grafikstudio - überall muss mehr oder weniger Material durchtrennt werden. Ob man eine
Schere oder ein
Messer wählt, hängt von den individuellen Anforderungen ab. Durch das Anpassen des Schneidgerätes an die Aufgabe werden die bestmöglichen Ergebnisse erzielt und Ausrisse oder ungleichmäßige Schnitte vermieden.
Schere oder Messer, schneiden mit System
Messer oder Schere, das ist hier die Frage oder doch nicht? Es handelt sich um zwei sehr unterschiedliche Trennverfahren. Der Scherenschnitt wird immer mit zwei Klingen durchgeführt. Hierbei werden eine Klinge von unten und eine von oben aufgedrückt. Die Klingen führen aneinander eng vorbei und durch den angepassten Schliff wird das dazwischen befindliche Material zertrennt. Beim Messer liegt nur eine Klinge vor. Diese wird über das zu zertrennende Schneidgut geführt. Durch das Aufdrücken der angeschliffenen Klinge wird die Durchtrennung vollzogen. Beim Schneiden mit Messern ist eine feste Unterlage notwendig.
Scherenanwendungen
Scheren finden überall Anwendung. Gerade im
Büro und in Schulen sind sie vertreten. Unterschiedliche Klingen sorgen dafür, dass auch sie individuell an Ihre Ansprüche angepasst werden kann. Scheren werden vor allem dann als Schneidgerät eingesetzt, wenn etwas abgeschnitten werden soll oder der Einschnitt vom Rand her möglich ist. Vor allem in Bereichen, in denen
Papier zertrennt werden soll, ist der Einsatz von Scheren üblich. Bei größeren Mengen wird gern auch auf
Hebelschneider zurückgegriffen. Durch die Länge der Klinge wird festgelegt, wie lang die Schnittkante letzten Endes ist, die mit einem einzigen Schnitt ausgeführt werden kann.
Die Stärke der Klinge macht es möglich, Unterscheidungen in der Feinheit der Schnitte zu definieren. Je dünner die Klinge ist, desto leichter gleitet sie durch das Material. Sie sollten darauf achten, dass starkes Papier oder Pappe eine sehr stabile Schere und somit auch ein dickeres Scherenblatt erfordern.
Desto spitzer die Klingen am Ende sind, umso gezielter können feine Konturen herausgearbeitet werden. Spitzzulaufende Klingen bei Scheren ermöglichen es in Kombination mit schmalen Klingen, dünne Verästlungen herauszuschneiden. Abgerundete Klingen sorgen für mehr Sicherheit in der Anwendung und minimieren das Verletzungsrisiko, im Gegenzug sind sie für sehr feine Anwendungen eher ungeeignet.
Messeranwendungen
Im Grafikstudio und in der Werbebranche geht nichts ohne Messer als Schneidgerät. Sehr präzise Schnitte werden mit den scharfen Schneidgeräten möglich. Wenn es darum geht, aus Folien, Papieren oder Gummi etwas herauszutrennen, ohne den Rand darum zu beschädigen, sind Messer die besseren Schneidgeräte. Die Spitze der Klinge lässt sich ideal an den verschiedensten Punkten ansetzen und der Schnitt kann genau dort platziert werden, wo er auch beginnen und enden soll. Dies wird möglich, da nur eine Klinge verwendet wird, die mittels Druck über das Schnittgut gezogen wird.
Schneidunterlage
Messer können hervorragend in Bereichen eingesetzt werden, in denen es nötig ist, flexible Materialien zu durchtrennen oder empfindliche Stoffe wie Folien zu bearbeiten. Der ausgeübte Druck kann individuell gesteuert und angepasst werden. Eine Schneidunterlage ist unbedingt nötig, um den Schnitt präzise ausführen zu können. Zusätzlich sollten Sie das Schnittgut mit einem Lineal anpressen.
Schneidesets sind ideal und bieten Ihnen eine Rundumlösung an.
Kurven oder Rundungen
Doch Messer ist nicht gleich Messer. Unterschieden werden kann in erster Linie nach dem Schneidwinkel. Soll ein gerader Schnitt oder ein Kurvenschnitt durchgeführt werden? Runde Formen mit einem dafür ausgelegten Messer auszuschneiden, gestaltet sich als schwierig, benutzen Sie hierfür Spezialmesser wie
Kreisschneider oder
Kurvenmesser. Für den geraden Schnitt werden Bastelmesser oder einfache
Cutter eingesetzt.
Die Klingenstärke und die Breite der Klinge müssen dem Material angepasst werden. Je stärker die Klinge ist, umso massiver kann auch das zu schneidende Material sein. Bei Cuttern ist zu beachten, dass durch die abbrechbare Klinge die Stabilität verringert wird, wenn die Klinge über die Abbruchkante hinaus ausgeschoben wird. Die Länge der Klinge ist für tiefe Schnitte entscheidend. Dies wird interessant, wenn beispielsweise aus einem Styroporblock etwas herausgetrennt werden soll. Feine Schnitte erfordern eine besonders schmale Klinge. Das Klingenende sollte so spitz wie möglich zulaufen, um einen optimalen Einschnitt zu ermöglichen.
Besondere Schneidgeräte
Besondere Anforderungen verlangen nach ganz speziellem Handwerkszeug. Nadeln sind besondere Schneidgeräte, die Ihren Einsatz vor allem in der Oberflächengestaltung oder der sehr genauen und feinen Schnittführung finden.
Reißfedern und Kratznadeln gehören zu den ganz besonderen Schneidgeräten. Reißfedern ermöglichen dem technischen Zeichner, sehr feine Linien zu reißen, statt zu zeichnen. Sie bildet eine Grundlage dafür, dass spätere Konstruktionslinien aufgesetzt und punktgenau platziert werden können.
Kratznadeln tragen Material von der Oberfläche ab. Sie werden zur Oberflächengestaltung verwendet. Radierungen entstehen oder die Gravur von Gegenständen wird mit den Pausnadeln möglich. Solche Schneidgeräte tragen lediglich einen Teil der Oberfläche ab, ohne das Material komplett zu durchtrennen, und stellen eine besondere Sparte der Schneidgeräte dar.