Reinstwasser - Analysenreines Wasser für die pharmazeutische und Halbleiterindustrie
Reinstwasser ist ein extrem stark bereinigtes Wasser, das zur Arzneimittelherstellung, in der Forschung und bei der Herstellung von integrierten Schaltungen (
IC) verwendet wird. In normalem Quell- und Leitungswasser befinden sich immer Mineral- und Fremdstoffe, die sowohl die Leitfähigkeit als auch die Wirkungsweise von Injektionen beeinflussen würden. Das Resultat wären unerwünschte Ergebnisse, weshalb in der pharmazeutischen Industrie und bei
Reinigungstätigkeiten Reinstwasser benötigt wird.
Hochgereinigtes Wasser mit geringer Leitfähigkeit
In einem sehr aufwendigen Verfahren wird dabei normales Wasser entmineralisiert und von weiteren Fremdstoffen befreit. Erst dann ist es für die Herstellung von Injektionen und andere Arzneimittel geeignet. Auch in der
Halbleiterindustrie kommt sehr oft dieses hochgereinigte Wasser zum Einsatz. Die genaue Bezeichnung dafür ist HPW (Highly Purified Water). Dieses Wasser zeichnet sich durch seine sehr geringe Leitfähigkeit, Reinheit und niedrige Werte aus. Zur Produktion von Injektionen wird hauptsächlich WFI (Water for Injection) verwendet, für das zwar die gleichen Qualitätsstandards wie für HPW gelten, aber das durch ein anderes Verfahren gereinigt wurde.
Die Anforderungen an Reinstwasser
Reinstwasser muss den Vorgaben des Europäischen Arzneihandbuches, beziehungsweise des DAB 10 (deutsches Arzneihandbuch) entsprechen. Die Anforderungen an das Wasser sind dabei klar definiert. Es darf die vorgegebenen Höchstwerte nicht überschreiten, wobei einige Sorten (z.B. Reinstreinstwasser) noch niedrigere Werte aufweisen.
Die zulässigen Höchstwerte für Reinstwasser nach DAB 10:
- Leitfähigkeit: 0,056 µS/cm (bei 25 °C)
- Widerstand: 18,0 MW x cm (bei 25 °C)
- TOC: 100 ppb (mit UV geringere Werte möglich)
- Endotoxine: < 0,03 EU/ml
Die übergeordnete Norm ist die ISO 3696.
Wasser, das in Kraftwerken zum Einsatz kommt, darf maximal eine Leitfähigkeit von 0,2 µS/cm haben.
Reinstwasser richtig lagern
Die Lagerung von Reinstwasser ist extrem heikel, je nachdem, durch welches Verfahren die Reinigung und Entmineralisierung erfolgte. In der Regel erfolgen die Lagerung und Verteilung des Wassers, heiß (bei über 65 Grad Celsius) oder kalt. Eine Kaltlagerung ist mit integrierter Ozonisierung möglich. Einige Sorten dagegen sollten gar nicht gelagert, sondern sofort verbraucht werden.