Der Kontaktsatz im Zündkontakt als Impulsgeber für die Zündspule
Der Kontaktsatz im
Zündverteiler ist ein recht unscheinbares Teil, das jedoch Schwerstarbeit leistet. Je nach Motordrehzahl und Zylinderanzahl schaltet dieser Kontaktsatz elektrische Spannungen von bis zu 500 Volt mehr als 10.000 Male in einer Minute bei höheren Motordrehzahlen. Der Zündkontakt schaltet also mit Frequenzen von weitaus mehr als 100 Hertz. Ein gewisser Materialverschleiß an den Kontaktflächen ist die unvermeidbare Folge, weshalb der Kontaktsatz in regelmäßigen Abständen ausgewechselt werden muss. Wegen der hohen Schaltfrequenzen und der hohen elektrischen Spannungen entsteht ein sogenannter Kontaktabbrand. Dieser tritt unter gewissen Umständen verstärkt auf, beispielsweise dann, wenn andere Komponenten der Zündung Fehler aufweisen, beispielsweise die Zündspule oder der Zündkondensator. Aber auch ohne diese Fehler unterliegt der Zündunterbrecher einem gewissen Verschleiß.
Der Aufbau des Unterbrecherkontaktes
Der Kontaktsatz besteht aus einer Grundplatte mit einer Achse, auf welcher der bewegliche Kontakthebel aufgesteckt wird. Außerdem befindet sich auf der Grundplatte der sogenannte Festkontakt, also praktisch das Gegenstück zum Kontakt auf dem Unterbrecherhebel. Dieser Hebel bildet das Gegenstück zur Grundplatte. Der Kontakthebel besitzt einen isolierten Teil aus Kunststoff, der auf die Achse aufgesteckt wird sowie ein ebenfalls aus nicht leitendem Material bestehendes Gleitstück, das durch die Nocken der Verteilerwelle betätigt wird und den Zündkontakt auslöst. Der Kontakthebel besitzt natürlich ein passendes Gegenstück zum Festkontakt auf der Grundplatte. Am Kontakthebel befindet sich eine starke Feder, die diesen im Ruhezustand geschlossen hält. Der Kontakthebel ist über die Feder und eine entsprechende Anschlussleitung mit Klemme 1 der Zündspule verbunden. Zusätzlich ist zum Zündkontakt ein
Kondensator parallel geschaltet. Dieser dient dazu, die am Zündkontakt auftretende Induktionsspannung in Höhe von mehreren hundert Volt zu dämpfen und dadurch einen übermäßigen Materialverschleiß an den Kontaktflächen des Unterbrechers zu verhindern.
Kontaktabstand und Zündzeitpunkt
Es genügt nicht, den Kontaktsatz einfach auszutauschen. Ein neuer Unterbrecherkontakt muss auch richtig eingestellt werden. Diese Einstellung erfolgt durch ein Verschieben bzw. Verdrehen seiner Grundplatte. Die richtige Einstellung hängt vom
Fahrzeugtyp bzw. vom Motor ab. Die Einstellung der Unterbrecherkontakte kann entweder mithilfe einer Fühlerlehre erfolgen oder über eine Messung des sogenannten Schließwinkels. Letzterer kann nur mit einem speziellen Messgerät oder einen Motortester eingestellt werden. Nach dem Einstellen des Unterbrecherkontaktes muss unbedingt auch eine Neueinstellung des Zündzeitpunktes erfolgen, der bei einer ganz bestimmten Winkelstellung der Kurbelwelle liegt. In der Regel befindet sich der Zündzeitpunkt einige Grad vor dem oberen Totpunkt des ersten Zylinders. Befindet sich die Kurbelwelle des Motors in dieser Stellung, wird der Unterbrecherkontakt geöffnet und der Zündfunken ausgelöst. Je nach
Motortyp kann zusätzlich eine weitere automatische Verstellung des Zündzeitpunktes erfolgen. So wird beispielsweise der Zündzeitpunkt in Richtung früh verschoben, wenn sich die Motordrehzahl erhöht.
Gründe für einen übermäßigen Kontaktverschleiß
In den meisten Fällen ist ein übermäßiger Kontaktverschleiß auf einen defekten Zündkondensator zurückzuführen. Seltener ist eine fehlerhafte Zündspule die Ursache. Auf jeden Fall sollten die Gründe für einen starken Kontaktabbrand sofort untersucht werden. Bereits an den Kontaktflächen kann man häufig erkennen, wo der Fehler zu suchen ist. Befindet sich beispielsweise auf der Masseseite (auf der Grundplatte des Unterbrecherkontaktes) eine Materialerhöhung, deutet dies auf einen defekten Kondensator hin. Der Zündkondensator ist ebenso wie der Kontaktsatz im Verteiler untergebracht.