Kerbstifte - was gibt es zu beachten?
Es gibt drei Grundformen:
Kerbstifte zählen zur Gruppe der so genannten Stiftverbindungen.
Stiftverbindung bedeutet:
- leicht herzustellen
- leicht lösbar
- benötigt wenig Bauraum
Im Allgemeinen dienen Stifte zum Befestigen, Sichern und Zentrieren von Maschinenteilen. Sie können aber keine großen Kräfte übertragen. Die verbundenen Teile können später aber immer wieder ohne Fehler zusammengebaut werden. Kerbstifte dienen als Verbindungsteile und ersetzten Schrauben, Bolzen und weitere Stiftarten.
Der Form nach gibt es neben den Kerbstiften auch die:
Das Erkennungsmerkmal der Kerbstifte
Merkmal der Kerbstifte sind die in Längsachse eingebrachten drei Kerbfurchen in dem Grundzylinder. Durch das Einkerben wird der Grundzylinder im Durchmesser durch die Kerbwülste leicht größer. Diese Formgestaltung ermöglicht später einen optimalen Halt mit den zu verbindenden Teilen. Denn beim Einschlagen des Kerbstifts wird der verformte Werkstoff durch die Elastizität der Kerbfurchen zurückgedrängt und der Stift sitzt mit starker Wandpressung in der Bohrung. Die Fase dient zum leichteren Einführen.
Die Norm:
Kerbstifte sind DIN-Teile, die entsprechend genormt sind.
In den ehemaligen DIN Normen 1471, 1472 und 1473 sind die Kerbstifte in Länge, Durchmesser und Material festgelegt. Die Kegelstifte nach DIN 1471 sind an der kegeligen Grundform zu erkennen.
Die Passstifte nach DIN 1472 besitzen ganz durchgehende Kerbfurchen.
Charakteristisch für Zylinderstifte nach DIN 1473 sind die komplett über die ganze Länge gehenden Kerbfurchen.
Die Materialwahl:
Kerbstifte gibt es in den verschiedensten Materialien wie:
- Automatenstahl
- Aluminium
- Kunststoff
- Cu-Zn-Legierung
- Cu-Ni-Zn-Legierung
Erhältlich sind sie auch mit verschiedenen Korrosionsschutzarten, häufigste Variante ist blanker Stahl.
Die Verwendungsmöglichkeiten
Die Kerbstifte dienen als Befestigungsstift, Sicherungsstift sowie als Passstift.
Kerbstifte ersparen das teure Einpassen der Zylinderstifte. Auch das nicht unwesentliche aufwendige Aufreiben der Bohrung entfällt.
Was ist bei Kerbstiften zu beachten?
Der Kerbstift sollte immer härter sein als die zu verbindenden Bauteile, um ein Fressen der Stifte beim Eintreiben zu verhindern. Zudem ist ein Lösen der Kerbstifte dann auch schwierig.
Einbau von Kerbstiften
Die Teile werden wie bei Passstiften zugleich gebohrt. Bei Kerbstiften nimmt man den Bohrer mit dem Nenndurchmesser des Stiftes. Nach dem Senken und Entgraten werden Kerbstifte durch Schlag oder Druck in die Teile eingetrieben. Achten Sie immer auf korrekte und gereinigte Aufnahmebohrung. Späne und Verunreinigungen sind zu entfernen. Fragen Sie nach geeigneten Bürsten und Reinigungsmitteln. Wichtig: Immer in gebohrter Richtung einschlagen/eintreiben.
Fehler beim Einbau der Kerbstifte
- Kerbstift geht zu leicht oder fällt durch: Zu große Bohrung.
- Kerbstift geht zu schwer: Bohrung zu klein.
- Stift staucht nach dem Einschlagen: Festigkeit des Kerbstifts zu gering.
- Stift wird krumm: Kerbstift nicht senkrecht zum Bohrloch eingetrieben.
Austausch bzw. Service
Kontrollieren Sie Kerbstifte auf ausreichende Sitztiefe und festen Sitz. Ansonsten diese gegen neue Kerbstifte auswechseln.
Die technischen Auslegung
Es ist immer auf ausreichende Festigkeit von Grundwerkstoff und Kerbstift zu achten.
Bestellung und Lagerhaltung
Sehen Sie immer eine genügende Anzahl von Kerbstiften vor. Denn schnell sind diese kleinen Teile nicht mehr greifbar.
Kerbstifte immer trocken lagern.