Beamer sind für Meetings und gelungene Präsentationen unentbehrlich
Für Präsentationen, Heimkinoabende oder auch öffentliche Veranstaltungen sind Beamer ein mittlerweile unabdingbares Werkzeug geworden. Die Geräte werden auch als Videoprojektor bezeichnet und können unterschiedlichste Eingangssignale an eine
Projektionsleinwand werfen. Für die einzelnen Einsatzbereiche haben sich verschiedene Gerätetypen etabliert, die je nach Konstruktion spezifische Merkmale aufweisen.
Funktionsprinzipien der Beamer
LCD-Beamer
Bei den LCD-Beamern baut eine Flüssigkristallanzeige das Bild auf, welches von herkömmlichen Metalldampflampen erhellt wird. Für die authentische Farbdarstellung besitzen LCD-Projektoren drei oder vier LCD-Elemente, die allerdings bei einfacheren Geräten ein sichtbares Pixelraster erzeugen können. Wegen dieser Pixelstruktur empfiehlt es sich,
LCD-Projektoren stets mit fester, ab Werk vorgegebener Auflösung zu betreiben. Diese liegt üblicherweise bei 1.024 x 768 Punkten (XGA-Standard), 800 x 600 Punkten (SVGA-Standard) oder 1.280 x 800 Punkten (WXGA-Standard). Zwar lassen sich die meisten aktuellen LCD-Beamer auch mit anderen Auflösungen als der fest vorgegebenen betreiben, jedoch wirkt das Bild in solchen Fällen aufgrund der Interpolation unscharf und schwammig. LCD-Beamer benötigen eine aufwendige aktive Lüftung zur Kühlung der Projektionslampe und erzeugen damit ein deutlich hörbares Rauschen.
DLP-Projektoren
Am weitesten verbreitet sind Beamer, die mit der so genannten DLP-Technologie (Digital Light Processing) arbeiten. Bei dieser Technologie wird das Bild durch kippbare Mikrospiegel erzeugt, die von einem rotierenden Farbrad angesteuert werden, welches für die Farbwiedergabe sorgt. Herkömmliche DLP-Beamer nutzen als Lichtquelle Metalldampflampen, die ein sehr helles und kontrastreiches Bild ermöglichen, jedoch auch eine hohe Wärmeabstrahlung und eine begrenzte Lebensdauer aufweisen.
DLP-Projektoren zeichnen sich durch ein Bild mit nur sehr geringer sichtbarer Pixelstruktur aus, das auch bei schnellen Bewegungen nahezu kein „Nachziehen“ zeigt. Bedingt durch das Farbrad und die Lüftung mit Hilfe eines eingebauten Ventilators sind DLP-Beamer jedoch recht laut. Die Lebensdauer der Beamerlampe beträgt üblicherweise 2.000 bis 4.000 Stunden, wobei spezielle Energiesparmechanismen die Betriebsdauer verlängern können.
LCoS-Projektoren
Relativ jung ist die LCoS-Technologie (Liquid Crystal on Silicon) für Heimkino- und Business-Projektoren. Bei dieser Technologie handelt es sich um eine Sonderform der DLP-Konstruktion, wobei die Signalleitungen für die einzelnen Bildpunkte hinter den Spiegeln verlegt sind. Dadurch wird der bei manchen DLP-Beamern sichtbare „Fliegengittereffekt“ (Pixelraster) minimiert. Um ein klares und scharfes Bild zu erhalten, sollten auch beim
LCoS-Projektor die Auflösung der Bildquelle und des Projektors übereinstimmen. Als Nachteile der LCoS-Technologie ist ebenso (wie beim DLP- und LCD-Projektionsprinzip) die relativ kurze Lebensdauer der Metalldampflampe zu nennen sowie die durch die Kühlung der Lampe bedingte Geräuschentwicklung des Beamers.
LED-Beamer
Moderne LED-Beamer arbeiten nach dem gleichen Funktionsprinzip wie DLP-Projektoren, nutzen jedoch Leuchtdioden anstelle der Metalldampflampe als Lichtquelle. Dadurch können die Geräte in erheblich kleineren Gehäusen untergebracht werden und benötigen auch wegen der deutlich geringeren Energieaufnahme der Leuchtdioden keine voluminöse und hörbare Kühlung. Außerdem haben die verwendeten Leuchtdioden eine Lebensdauer von 20.000 und mehr Stunden, so dass die Geräte deutlich verschleißärmer arbeiten und keine hohen Folgekosten für die Beschaffung passender Metalldampflampen verursachen. Da bei LED-Projektoren das Farbspektrum durch verschiedenfarbige Leuchtdioden abgebildet wird, fällt zusätzlich das ebenfalls voluminöse und im Betrieb hörbare Farbrad weg. LED-Beamer weisen eine geringere Lichtausbeute auf als herkömmliche DLP-Beamer und eignen sich aufgrund der dadurch bedingten geringeren Bildhelligkeit noch nicht für große Projektionsflächen.
Laserlicht-Projektoren
Ebenfalls noch recht jung ist die Laserlicht-Technologie. Das Bild wird dabei nicht mit teuren Lampen, sondern mithilfe eines Laserstrahls oder, bei Kombigeräten, durch eine Mischung mit LEDs erzeugt. Die Vorteile dieser Technik: die Lebensdauer der Leuchtmittel soll bis zu 20.000 Stunden betragen. Die Helligkeit der Geräte liegt derzeit bei etwa 2000 ANSI-Lumen, das Kontrastverhältnis bei etwa 80.000:1.
Merkmale und Einsatzmöglichkeiten der Beamer
Beamer sind für unterschiedlichste Einsatzbereiche konzipiert:
Tischbeamer
Kleine Tischbeamer mit LED-Leuchtmitteln eignen sich besonders gut für Präsentationen während kleinerer Konferenzen, bei denen der Beamer neben einem Notebook oder einer anderen Signalquelle auf dem Tisch steht und eine Fläche von etwa einem Quadratmeter bildlich abdeckt. Taschenbeamer weisen Lichtstärken bis zu 20 Lumen auf und können bei einem Gewicht von wenigen hundert Gramm problemlos in der Jacken- oder Hosentasche transportiert werden.
Raumprojektoren und Beamer für das Heimkino
Für Präsentationen oder Vorträge vor größerem Publikum oder auch für ein anspruchsvolleres Heimkino kommen mittelgroße Beamer infrage. Sie weisen in aller Regel eine ausreichende Leuchtkraft auf, um auch ohne völlige Abdunkelung des Raumes ein gut sichtbares Bild mittlerer Größe zu erzeugen. Diese Geräte besitzen meist bereits eingebaute Lautsprecher und verfügen über mehrere digitale und analoge Anschlüsse für unterschiedliche Signalquellen. Dazu gehören VGA-, DVI oder auch HDMI-Buchsen ebenso wie analoge S-Video-Anschlüsse. Die Videoeingänge sind dabei für die gängigen PAL-, SECAM- und NTSC-Standards ausgelegt. Die Geräte werden meist über ein kleines integriertes Tastenfeld gesteuert oder - bei hochwertigeren Modellen - auch über eine mitgelieferte
Beamer-Fernbedienung. Manche Projektoren verfügen zudem über USB-Anschlüsse und SD-/SDHC-Kartenslots und sind damit in der Lage, auch Daten direkt von Speichermedien darzustellen. Die Geräte können dabei über ein On-Screen-Display (OSD), das meist mehrsprachig vorhanden ist, gesteuert werden. Diese Beamer weisen Lichtstärken bis zu etwa 2.000 bis 3.000 Lumen auf und eignen sich daher auch für die großflächige Wiedergabe von Inhalten.
Großprojektoren
Großprojektoren werden in aller Regel in Kinos oder Veranstaltungssälen eingesetzt. Die Geräte sind voluminöser als ihre Pendants für den Hausgebrauch und weisen oft mehrere Metalldampflampen als Lichtquellen auf. Dadurch ergibt sich eine sehr hohe Leuchtkraft bis zu 15.000 Lumen, so dass auch problemlos eine Großleinwand angestrahlt werden kann. Zudem sind für besondere räumliche Gegebenheiten und außergewöhnliche Anforderungen auch spezielle Wechselobjektive für diese Modelle erhältlich. Professionelle Großprojektoren verfügen zusätzlich über einen Einschaltschutz per PIN-Nummer sowie oft über einen Passwortschutz für das On-Screen-Display.
Empfehlungen zum Kauf und Einsatz von Beamern
- Achten Sie beim Kauf eines Beamers unbedingt auf die Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Insbesondere die in vielen Projektoren genutzten Metalldampflampen sind natürlichem Verschleiß unterworfen und müssen nach etwa 2.000 bis 4.000 Stunden Betriebszeit ausgetauscht werden. Beamer-Ersatzlampen sollten nur kurzfristig beschafft werden, da die Metalldampflampen auch bei Lagerung altern.
- LED-Beamer nutzen als Leuchtmittel sehr verschleißarme Leuchtdioden, erreichen jedoch noch nicht die Lichtstärke eines mit Wolframlampen betriebenen DLP- oder LCD-Beamers. Sofern Sie bei ihren Präsentationen Inhalte auf kleinen bis mittelgroßen Leinwänden wiedergeben wollen, eignet sich ein LED-Beamer jedoch sehr gut, da diese Geräte inzwischen ebenfalls Lichtstärken von maximal 1.000 Lumen erreichen.
- Sofern Sie einen Beamer für Ihr Heimkino beschaffen möchten oder generell auch kopiergeschützte Inhalte mit dem Gerät wiedergegeben werden sollen, sollten Sie darauf achten, dass die HDMI-Eingänge des Gerätes HDCP-kompatibel sind. Ohne diese Kompatibilität können keine kopiergeschützten Inhalte reproduziert werden.