Einfach aufgebaut und doch störanfällig: die Zündverteilerkappe
Die Zündverteilerkappe oder einfach nur Verteilerkappe dient einem recht simplen Zweck, nämlich der Verteilung der von der Zündspule kommenden Hochspannung auf die einzelnen
Zündkerzen eines Ottomotors. Diese Aufgabe erfüllt sie gemeinsam mit einem weiteren wichtigen Bauteil, dem Verteilerfinger bzw. Verteilerläufer. Die Verteilerkappe besteht aus einem Isoliermaterial, in dem sich elektrische Kontakte in der Anzahl der Zylinder des Fahrzeugs befinden plus einem zusätzlichen Kontakt für den Anschluss der Zündspule. Die Zündspannung von der
Zündspule gelangt über den mittleren Anschluss der Verteilerkappe zum Verteilerfinger. Der Kontakt wird hierbei von der Verteilerkappe über einen kleinen Kohlestift hergestellt, welcher durch eine Feder auf den entsprechenden Kontakt am Verteilerläufer gedrückt wird. Die Weiterleitung der elektrischen Impulse erfolgt nacheinander an die Kontakte in der Verteilerkappe, an welchen die Zündkabel zu den einzelnen Zylindern führen. Zwischen dem äußeren Kontakt des Verteilerläufers und den entsprechenden Gegenstücken in der Verteilerkappe besteht jedoch kein direkter Kontakt. Aufgrund der hohen Spannung springt auch hier ein kleiner Funke über.
Mögliche Ursachen von Störungen
Störungen in der
Zündung von Ottomotoren machen sich häufig durch Motorruckeln und Zündaussetzer bemerkbar. In einigen Fällen kann es auch zum kompletten Ausfall einer Zündanlage kommen. Es gibt mehrere Verdächtige, die im Falle einer Störung näher untersucht werden sollten. Zu diesen Verdächtigen gehört auch die Zündverteilerkappe, da sie anfälliger für mögliche Einflüsse ist, als man zunächst vermutet. Eindringende Feuchtigkeit ist häufig ein Grund für Fehlfunktionen, da sich Elektrizität und Feuchtigkeit bekannterweise nicht besonders gut miteinander vertragen. In der Verteilerkappe sorgt die Feuchtigkeit für sogenannte Kriechströme, bei denen ein elektrischer Strom nicht den vorgesehenen Weg nimmt. Auch kleine und fast unsichtbare Risse im Material der Verteilerkappe können zu solchen Kriechströmen führen. Im Laufe der Zeit entsteht an den Kontakten der Verteilerkappe und auch am Verteilerläufer sogenannter Kontaktabbrand. Dieser wird verursacht durch die Funkenüberschläge an den äußeren Kontakten der Verteilerkappe. Verteilerläufer und Verteilerkappe besitzen dadurch eine nur begrenzte Lebensdauer und gehören zu den Verschleißteilen, die in bestimmten zeitlichen Abständen ausgetauscht werden müssen. Ein sofortiger Austausch vor dem Ablauf der "natürlichen" Lebensdauer der Bauteile ist dann unbedingt notwendig, wenn mechanische Beschädigungen vorliegen. Bei einer Sichtprüfung der Verteilerkappe sollte auch stets der in der Mitte befindliche Schleifkontakt untersucht werden. Fehlt er beispielsweise oder ist stark abgenutzt, ist die Verteilerkappe ebenfalls auszuwechseln.
Was beim Austausch der Verteilerkappe zu beachten ist
An sich ist der Austausch einer Verteilerkappe recht einfach. Sie ist lediglich mit zwei Schrauben oder Klammern am Verteiler befestigt und kann nach dem Lösen dieser recht einfach abgenommen werden. Allerdings gibt es hier etwas sehr Wichtiges zu beachten. Hierbei handelt es sich um die Anschlüsse der
Zündkabel. Diese sind unbedingt in der richtigen Reihenfolge an der Verteilerkappe anzubringen. Ein falscher Anschluss bringt die gesamte Zündreihenfolge des Motors durcheinander. Für den
Motor nicht gerade gute Fehlzündungen sind die Folge. Am besten werden die Zündkabel einzeln und nacheinander umgesteckt.
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