Mit einem Verdampferkolben Stoffe thermisch trennen
Der Verdampferkolben wird fast ausschließlich neben dem Auffangkolben als
Kolben in einem
Rotationsverdampfer verwendet. Man unterscheidet bei den Verdampferkolben im Wesentlichen zwei Ausführungen nach der Form, den Birnenkolben und den Rund-Verdampferkolben. Unter einem Rotationsverdampfer versteht man ein Laborgerät, das in
Laboren überwiegend zum Aufkonzentrieren von Lösungen genutzt wird, indem man das Lösungsmittel verdampft.
Aufbau eines Rotationsverdampfers
Der Verdampferkolben hängt schräg in einem Heizbad und geht über einen rotierenden Halter in ein Dampfrohr, ebenfalls mit Normschliff versehen, über. An dem oberen Ende des dadurch meist auch schräg angeordneten, rotierenden Dampfrohres ist über eine lippenförmige Wellendichtung ein Kühler (oft ein Liebig-Kühler) angeschlossen, dessen Auslauf nach unten zu dem Auffangkolben führt.
Anmerkungen zu den zwei verschiedenen Ausführungen
Verdampferkolben gibt es rund und birnenförmig. Während sich die birnenförmigen Gefäße leichter reinigen lassen, sind die runden Kolben für Vakuum-Bedingungen geschaffen, weil die Gefahr des Implodierens hier kleiner ist.
Das Volumen, der Normschliff und das Material
Wie alle
Laborgefäße besitzt der Verdampferkolben als Kolben einen Hals, der in einer Öffnung mit einer Normschliff-Hülse ausläuft. Neben der Größe der Öffnung unterscheiden sich die Behälter zusätzlich im Volumen (gestaffelt zwischen fünf Milliliter bis zu 20 Liter) sowie im Material.
Der Normschliff
Der Normschliff bezieht sich als Größenangabe auf den Durchmesser der Öffnung (Hülse) bzw. dem Kern für das Anschlussgerät und stammt ursprünglich aus den Chemielaboren. Die Angaben beziehen sich auf einen konisch zulaufenden Zylinder. Die Durchmesserangaben erfolgen entsprechend DIN 12 242 in Millimeter und werden als Zahlenpaar getrennt durch einen Schrägstrich wiedergegeben. Die erste Zahl bezieht sich dabei auf den größeren Durchmesser und die zweite Angabe auf die Länge des Konus. Aufgrund der Normierung kann man sich die zweite Zahl nach Tabelle ergänzen, so dass aus „10“ dann „NS 10/19“ oder aus „12“ folglich „NS 12/21“ abgeleitet werden kann. Zum Abdichten von Schliffverbindungen benötigt man immer Schlifffett oder eine Schliffmanschette.
Das Material
Während Glas gegen Temperaturschwankungen unempfindlich ist, punktet Kunststoff mit adhäsivem Verhalten und lässt sich leichter reinigen.