Schaumrohre – Feuerlöscharmatur zum Auswurf von Löschschaum
Löschschaum hat den Vorteil, dass er neben dem kühlenden Effekt die Flammen und somit den Brand zusätzlich erstickt. Dadurch ist dieses
Löschmittel besonders effektiv. Um Löschschaum als Löschmittel verwenden zu können, werden mehrere Ausrüstungsgegenstände benötigt. Während Leichtschaum lediglich Leichtschaumgeneratoren benötigt werden, ist bei den häufiger benötigten Schwerschaum- und Mittelschaumeinsatz die Verwendung eines Zumischers und eines speziell geeigneten Schaumrohres erforderlich.
Kombination Zumischer und Schaumrohr
Bei der Kombination der beiden Geräte ist darauf zu achten, dass ein
Schaummittelzumischer immer ein Schaumrohr gleicher Baugröße benötigt. Wichtig ist die Zahl in der Typenbezeichnung. Bei Zumischern ist diese hinter dem Kennbuchstaben Z und bei den Schaumrohren hinter dem Kennbuchstaben S (Schwerschaumrohre) oder M (
Mittelschaumrohre) angegeben. Die vorhandene Kennziffer weist gleichermaßen die Durchflussmenge pro Minute multipliziert mit 100 aus.
Das Wirkprinzip
Während im Schaummittelzumischer Wasser und
Schaummittel in einem bestimmten Verhältnis kombiniert werden, wird im Schaumrohr dafür gesorgt, dass sich der Schaum bilden kann. Im Schaumrohr wird das Flüssiggemisch durch Düsen geleitet, dadurch fein verteilt und die benötigte Luft zugemischt, so dass sich der Schaum entfalten kann. Achten Sie darauf, dass der Wasserdruck der am Schaumrohr angegeben ist, vorhanden ist, da nur dann eine optimale Schaumbildung möglich wird.
Schäumungsunterschiede
Die Menge der zugeführten Luft bestimmt den austretenden Schaum. Je mehr Luft zugemischt wird, desto leichter wird der Schaum. Günstig sind Schaumrohre, die Schalthebel zur Regulierung des Durchflusses und der Luftzumischung besitzen, um manuell justieren zu können.
Schwerschaumrohre
Schwerschaumrohre bilden Schwerschaum aus dem Wasser-Schaummittelgemisch. Mit einem solchen Schaumrohr erzielen Sie große Wurfweiten. Folgende Richtwerte können angenommen werden:
- Analog zur Durchflussmenge erhöht sich die resultierende Schaummenge.
- Die Wurfweite entwickelt sich abweichend. Bei S2 Rohren liegt die mindeste Wurfweite bei 12 m, bei Rohren der Kategorie S4 bei mindestens 20 m und bei Schwerschaumrohren der Klasse S8 werden immerhin mindestens 25 m Wurfweite erreicht. Identische Wurfweiten erreichen Sie bei abweichenden Durchflussmengen und Schaummengen mit Mittelschaumrohren mit der Zusatzkennung W.
Mittelschaumrohre
Mit einem Mittelschaumrohr wird Mittelschaum erzeugt. Dieser ist leichter als Schwerschaum, bietet allerdings ein besonders breites Einsatzspektrum bei der Bekämpfung von Feststoff- und Flüssigkeitsbränden. Damit Sie den vorhandenen Druck im Mittelschaumrohr genau im Auge behalten können, um den optimalen Schaum herzustellen, sind fest installierte
Manometer empfehlenswert.
Die mindeste Wurfweite, die Sie mit Mittelschaumrohren erzielen können, ist geringer als die von Schwerschaumrohren. Um dies auszugleichen, können Mittelschaumrohre mit der Zusatzkennung W erworben werden. Einfache Mittelschaurohre haben folgende Wurfweiten:
- Mit Rohren der Klassifizierung M2 erreichen Sie ca. 6 m Reichweite.
- Mit M4 Rohren erweitern Sie die Reichweite auf ca. 7 m und mit M8 Rohren kommen Sie auf 10 m Reichweite.
- Die resultierende Schaummenge verhält sich mit der steigender Durchflussmenge analog und ergibt bei einfachen Mittelschaumrohren aus der Durchflussmenge mal 40 und bei Mittelschaumrohren mit der Kennung W aus der Durchflussmenge mal 20.
Kombinationsschaumrohre
Mit diesen Schaumrohren werden Sie im Einsatz von Löschschaum besonders flexibel. Hier lässt sich mit einem Rohr sowohl Schwerschaum als auch Mittelschaum herstellen. Durch integrierte Umschaltmöglichkeiten kann hier je nach Löschverlauf und Situation schnell reagiert werden und der gerade benötige Schaum hergestellt werde.