Saugkompressen - Der konventionelle Absorptionsverband
Wunden, die Sekrete absondern, müssen nicht nur gut abgedeckt sein, sondern die austretende Flüssigkeit sollte, um das empfindliche Gewebe zu schonen und den Heilungsprozess zu fördern, absorbiert werden. Zum Wundverschluss werden daher meist Kompressen wie etwa
Mullkompressen oder
Vlieskompressen sowie Wundauflagen verwendet, Eine Saugkompresse sorgt für beides und ist in der
Wundversorgung ein besonders nützliches und oft genutztes Allroundverbandsmaterial.
Saugfähigkeit der Saugkompresse
Besonders wichtig ist die Saugfähigkeit der gewählten
Kompresse. Hier gibt es große Unterschiede. Einfache Saugkerne aus Zellstoffflocken nehmen nur begrenzt Flüssigkeit auf. Werden jedoch verschiedene Beimischungen zu den Zellstoffflocken hinzugegeben, erzielt man eine deutlich höhere Saugkraft. Es kommt bei der Auswahl insbesondere darauf an, wie stark die Sekretabsonderung der Wunde ist. Durch die richtige Auswahl der Kompresse wird ein häufiger Verbandswechsel, der den Heilungsprozess beeinträchtigt, vermieden. Kalzium-Natrium-Alginatverbindungen sorgen für einen besonders hohen Saugeffekt und eine ausgeglichene Gelbildung im inneren der Kompresse. Berücksichtigen Sie, dass solche Gelkerne die absorbierte Flüssigkeit auch besonders gut einschließen.
Die Saugkompresse wirkt ableitend und nicht verklebend
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Obermaterial der Kompresse. Zur Wundseite hin muss es so gestaltet sein, dass das Vlies besonders glatt ist und ein Verkleben mit trocknendem Sekret vermieden wird, damit die Wunde beim Verbandswechsel nicht zusätzlich beansprucht wird. Zudem muss das Vliesgewebe in seiner Struktur eine ausreichend starke Ableitung der Sekrete in den Saugkern gewährleisten. Gerade bei offenen Wunden ist es oft erforderlich, sterile Kompressen zu nutzen, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten.
Das Außengewebe
Sie haben die Wahl zwischen luftdurchlässigen Vliesstrukturgewebe oder wasserabweisender Beschichtung. Bei den atmungsaktiven Gewebevarianten wird die Heilung gefördert. Beschichtungen, die eine Feuchtigkeitsbarriere aufbauen sind immer dann besonders gut geeignet, wenn weder Feuchtigkeit nach außen noch nach innen dringen soll. Ein erhöhter Kleidungsschutz wird damit gewährleistet. Wichtig ist bei allen Versorgungsbereichen, die Bewegungen ausgesetzt sind, dass die Saugkompresse auch über eine querbewegliche Gewebestruktur verfügt. Dadurch lassen sich auch Gelenkbereiche optimal versorgen. Selbstklebende Saugkompressen sollten immer mit einem auf Wasserbasis hergestellten Kleber versehen sein, um Hautreizungen zu vermeiden.
Die Kompressengröße
Damit die Wunde gut abgedeckt werden kann, aber nicht zu viel der umliegenden Haut mit bedeckt wird, sollten Sie die Kompresse immer passend zur Wundgröße wählen. Vor allem der Bereich der Wundränder muss vor mechanischer Einwirkung geschützt werden.