Korrosionsschutz - Pflege und Schutz
Die verschiedensten Medien können durch chemische und elektrochemische Einflüsse korrodieren.
Die bekannteste Art der Korrosion ist das Rosten. Bereits normale Witterungseinflüsse
lassen Metalle, Glas, Baustoffe und Kunststoffe verfallen. Eine langsame aber stetige
Qualitätsminderung des Materials entsteht. Korrosion kann viele Gesichter haben. Neben
der flächig gleichmäßigen Korrosion, bei der das gesamte Material betroffen ist, gibt
es die verschiedensten Möglichkeiten wie Loch-, Mulden- oder Spaltkorrosion.
Hierbei sind nur Teilbereiche des Materials von der langsamen Zersetzung betroffen. Nur
mit entsprechenden Schutzmaßnahmen können Sie Beschädigungen vorbeugen und Ihre Bauten, Maschinen
und Geräte lange in einem optimalen Zustand erhalten.
Ursachen von Korrosion
Korrosion kann durch Korrosionsschutz nur bekämpft werden. Die Ursachen der Korrosion zu verhindern,
ist schier unmöglich. Die verschiedensten Dinge können eine Korrosion auslösen. Witterungseinflüsse
wie Wind, Regen und Hitze sind genauso Auslöser wie Luftbestandteile. Neben diesen Ursachen können
aber auch Berührungen eine Korrosion auslösen oder fördern. Schwitzwasser und chemische Substanzen
wie Lötmittelrückstände oder Beizen kommen genauso als Auslöser in Frage.
Da der Umfang der Ursachen so groß ist, wurden für die unterschiedlichsten Materialien
entsprechende Schutz- und Pflegemittel entwickelt, die
die Korrosion verhindern, bekämpfen und deutlich eindämmen. Korrosion kann immensen wirtschaftlichen
Schaden durch Ausschuss und Materialermüdung und Beschädigung führen.
Korrosion - der Feind von Bauteilen und Produkten
Viele Korrosionsschutzmittel können nicht während des Produktionsprozesses zur Anwendung kommen,
umso wichtiger ist es, Bauteile und Produkte nach Fertigstellung zu schützen. Zum Korrosionsschutz
gehören immer zwei Bestandteile. Der eigentliche Werkstoff und das Korrosionsmedium, welches die
Korrosion verursacht. Ein auf diese beiden Bestandteile abgestimmtes Korrosionsschutzmittel sorgt
für optimalen Schutz.
Korrosionsschutzarten - treffen Sie von Anfang an die richtige Wahl
Im Groben unterscheidet man drei Arten des Korrosionsschutzes. Hier stehen der aktive und
der passive Korrosionsschutz in engem Zusammenhang mit Planung, Umsetzung und Wartung.
Der aktive Korrosionsschutz
Beim aktiven Korrosionsschutz werden die beiden Bestandteile der Korrosion weitestgehend
verändert, um eine Korrosion gar nicht erst aufkommen zu lassen. Es bedarf hierfür intensiver
Planung und oftmals entstehen erhöhte Materialkosten.
Bereits bei der Werkstoffauswahl wird auf die Eigenschaften geachtet. Die
mechanischen Eigenschaften und die Beständigkeit gegen Korrosion sollten so gut wie möglich
mit Ihren Anforderungen übereinstimmen. Auch wenn die Investition in relativ
korrosionsbeständige Werkstoffe anfangs etwas teurer ist, kann eine Wirtschaftlichkeitsrechnung
manche Überraschung gegenüber einem günstigeren Werkstoff hervorbringen. Denken Sie also bereits
bei der Auswahl der Materialien langfristig.
Auch im Herstellungsprozess an sich können Sie schneller Korrosion bereits vorbeugen. Denken Sie
daran, dass Sie Ihre Produkte teilweise über einen längeren Zeitraum lagern müssen, bevor Sie
verkauft werden. Vermeiden Sie Ecken, Spalten und raue Oberflächen. Trocknen Sie die Produkte
so schnell wie möglich und entfernen Sie Verunreinigungen sofort. Hinzu kommt
eine Optimierung der Lager- und Transportbedingungen.
Wählen Sie das richtige Verpackungsmaterial aus und vermeiden
Sie Schwitzwasser oder eindringende Feuchtigkeit. Hohlräume sollten immer nach unten zeigen,
damit eventuell entstehende Feuchtigkeit schnell abfließen kann.
Diese Maßnahmen stellen den Beginn des Korrosionsschutzes dar, dieser reicht aber langfristig
nicht aus, um Beschädigungen und Qualitätseinbußen zu vermeiden. Um die Lebensdauer von Bauteilen
und Produkten aus den verschiedensten Materialien zu erhöhen, wird zusätzlich der passive
Korrosionsschutz eingesetzt.
Der passive Korrosionsschutz
Beim passiven Korrosionsschutz wird eine Trennschicht zwischen Werkstoff und Korrosionsmedium
hergestellt. Oftmals geschieht hierbei der Grundschuzt durch
Überzüge. Anstriche mit Farben und Lacken tragen
zum Oberflächenschutz bereits im Wesentlichen bei. Wichtig ist bei all diesen Verfahren
eine entsprechende Vorbehandlung durch Entfetten oder Abbeizen.
Bei Metallen werden häufig Zinksprays angewandt. Acryllack ist sehr
vielseitig. Er kann auf Kunststoffen genauso wie auf Aluminium oder mineralischen Untergründen
eingesetzt werden. Lasuren eignen sich besonders für Holzbauteile und Produkte.
Durch die Anwendung des passiven Korrosionsschutzes wird eine Langzeitwirkung erzielt, die
solange die Trennschicht in Takt ist, einen sehr guten Schutz erzielt. Sind die Trennschichten
allerdings beschädigt, wird es nötig, sie auszubessern oder aber komplett zu erneuern.
Empfehlenswert ist es hierbei, einen Sicherheitsbereich von mindestens 10 cm um die Beschädigung
mit zu bearbeiten, um einen guten Übergang zur bestehenden Trennschicht zu erhalten.
Vorbehandlung
Um Erfolg mit dem Korrosinsschutz zu haben, ist es nötig, die zu behandelnde Oberflächen sorgfältig zu reinigen und von Verschmutzungen zu befreien. Neben der Reinigung z. B. mit einem Verdünner
ist es erforderlich, die Korrosionsschutzmittel auf trockenen Oberflächen anzuwenden. Um Salze und
Chemikalien oder Rückstände von Beizen zu entfernen, können entsprechende Lösungsmittel angewandt
werden. Sind die Oberflächen gereinigt, kann begonnen werden, den Korrosionsschutz aufzutragen.
So gewährleisten Sie, dass die Trennschicht gut auf der Oberfläche haften kann und der permanente
Oberflächenschutz gewährleistet wird.
Temporärer Korrosionsschutz
Dieser Korrosionsschutz ist zeitlich begrenzt. Die längste Wirkung überschreitet zwei Jahre nicht.
Der temporäre Korrosionsschutz ist also vorübergehend. Durch die vorübergehende Wirkungsweise
wird es möglich, Produkte und Bauteile zu schützen, sie aber später nochmals weiter zu verarbeiten.
Das hierbei eingesetzte Korrosionsschutzmittel ist in der Regel leicht entfernbar, ohne einen
größeren Abrieb an der Oberfläche zu verursachen. Je nachdem, wie das Korrosionsschutzmittel
zusammengesetzt ist, ist der Schutz stärker oder schwächer. Als Grundregel gilt: je stärker
das Mittel, desto schwerer ist es entfernbar.
Neben den eher selten eingesetzten wässrigen Korrosionsschutzmitteln, die bei hohen Temperaturen
leicht flüchtig reagieren und einen geringen Schutzzeitraum aufweisen, werden hauptsächlich öl- und
wachshaltige Korrosionsschutzmittel angewandt.
Die Korrosionsschutzmittel und Korrosionsschutzemulsionen
Von den ölhaltigen Korrosionsschutzmitteln weisen Emulsionen die geringste Effizienz auf. Die
Emulsionen sind wässrig. Ihnen wurden Mineralöle und Wachse zugesetzt. Der Schutzfaktor richtet
sich bei den Emulsionen nach der Zusammensetzung. Wer eine Emulsion mit hohem Schutzfaktor
benötigt, sollte darauf achten, dass der Wachsanteil so hoch wie möglich gehalten ist. Die
Emulsionen haben einen entscheidenden Vorteil: sie sind optimal, wenn es darum
geht, Arbeits- und Brand- sowie Umweltschutz in Einklang mit Korrosionsschutz
zu bringen, da sie lösemittelfrei sind.
Korrosionsschutzöle
Legen Sie beim Kauf von Korrosionsschutzölen ein besonderes Augenmerk auf die Viskosität.
So richtet sich die Schutzwirkung nach der Dicke des Ölfilms. Der Zusatz von Metallseifen erhöht
die Schutzwirkung. Korrosionsschutzöle gibt es als Fertigprodukte, die sofort aufgetragen werden
können, aber auch konzentriert. Konzentrierte Varianten müssen vorab mit Benzinen verdünnt
werden, um entsprechend auf den zu schützenden Oberflächen verteilt zu werden. Schutzöle weisen eine sehr gute Kriechfähigkeit auf
und erreichen somit auch verwinkelte und unzugängliche Stellen.
Korrosionsschutzfette
Korrosionsschutzfette sind meist auf der Basis von Vaseline hergestellt. Die Fette lassen
sich in einer deutlich dickeren Schicht als Korrosionsschutzöle auftragen. Beachten Sie bei der
Auswahl des Fettes die jeweiligen Umgebungsbedingungen, insbesondere die entstehenden
Temperaturen. Diese Temperaturen müssen berücksichtigt werden, wenn Sie das Fett auswählen.
Achten Sie auf den Tropfpunkt des Fettes. Beim Tropfpunkt handelt es sich um die Temperatur,
bei der das Fett seine Konsistenz verändert und sich die aufgetragene Schutzschicht letztlich
verflüssigt. Die Kriechfähigkeit erhöht sich bei Fetten mit steigender Temperatur.
Korrosionsschutzwachse
Dieses Korrosionsschutzmittel bildet ebenfalls eine dicke Schicht auf den behandelten Oberflächen.
Anders als Fett ist die Schicht aber griffig. Ist die Schicht einmal aufgetragen, kann sie durch
Berührung nicht so leicht verschmiert oder unterbrochen werden wie bei Fetten. Wachse bilden
einen sehr langen temporären Schutz gegen Korrosionen jeglicher Art.
Wartung erspart Kosten
Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Maschinen regelmäßig warten. Durch den Einsatz
von Pflegemitteln können Sie die Lebensdauer und
die Zuverlässigkeit Ihrer Produktionsanlagen und Ihrer Fahrzeuge deutlich erhöhen. So
erkennen Sie sofort, wann es nötig wird, Kühlmittel aufzufüllen.
Ob Antifestbrennpaste, Hochtemperaturfett oder Silikonspray: für jedes
Einsatzgebiet gibt es das passende Produkt.