Die Kompressionsbinde für lokale Kompressionsverbände
Binden und Bandagen übernehmen wichtige Aufgaben bei der Wundheilung und Stabilisierung von Muskeln und Gelenken. Die Hauptaufgabe von Kompressionsbinden liegt in der venösen Blutstillung. Besonders nach Operationen kann durch das fachgerechte Anlegen der Binden im Rahmen der
Wundversorgung eine Hohlraumbildung vermieden werden, da die Wundränder durch den Druckverband aneinander gepresst werden. Darüber hinaus werden Kompressionsbinden auch als Erstverband bei Weichteilverletzungen wie z. B. Prellungen oder Verrenkungen verwendet. Eine Unterteilung erfolgt in: Kurzzug-, Mittelzug- und Langzugbinden.
Welche Arten von Kompressionsbinden sind zu wählen?
Kurzzugbinden
Die dauerelastischen
Kurzzugbinden sind mit einem hohen Arbeitsdruck und einem niedrigen Ruhedruck ausgezeichnet. Was bedeutet, dass Bewegung zu einem kräftigen Druckanstieg und Entspannung zu einem Druckabfall führt. Durch diese Arbeitsweise wird einerseits das venöse Blut optimal ausgedrückt, und andererseits bei der einsetzenden Entspannung das Gewebe mit frischem, arteriellem Blut versorgt. Kurzzugbinden eignen sich besonders gut zur Behandlung von Varikosis, primären Lymphödemen und Phlebothrombose. Außerdem sollten sie nach Venenverödungen oder Venenoperationen angelegt werden. Die Binden bestehen meist aus einem Baumwoll-Polyamid-Gemisch und überzeugen durch hohe Kantenstabilität, Atmungsaktivität und Hautfreundlichkeit.
Mittelzugbinden
Einen rutschfesten Sitz mit angenehmem Tragekomfort garantieren
Mittelzugbinden. Durch ihre effiziente Atmungsaktivität werden unangenehme Wärmestaus sowie das Aufweichen und Entzünden von Hautpartien verhindert. Der hohe Baumwollanteil gewährleistet einen mittelkräftigen Arbeitsdruck mit niedrigem Ruhedruck, die vor allem für die Behandlung von Venenerkrankungen wichtig sind. Besonders geeignet sind Mittelzugbinden auch kohäsive Sportbandagen oder als stabilisierenden Wundverband. Ihr Einsatzgebiet ist vielfältig, so können die Binden auch als Stützverband bei Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates verwendet werden.
Langzugbinden
Langzugbinden üben durch ihre gute Vorspannung einen relativ hohen Ruhedruck aus, dafür ist ihr Arbeitsdruck umso geringer. Die Binden sind hauptsächlich für die oberflächliche Kompression vorgesehen, da sie der Muskelkontraktion durch Ausdehnung ausweichen. Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Verwendung als Stütz- und Entlastungsverband. Im Gegensatz zu den starreren Kurzzugbinden lassen sich Langzugbinden besser um die entsprechende Körperpartie wickeln und schmiegen sich optimal an die Körperform an. Die Binden bestehen aus Baumwolle, Elasthan und Polyamid und können problemlos gewaschen oder sterilisiert werden.