Das Endodontie-Material - Dem Zahninhalt zu Leibe rücken
Der Begriff Endodontie kommt von dem griechischen Begriff endodont, was soviel bedeutet, wie „das im Zahn Befindliche“. Die Endodontie ist ein Teilbereich der Zahnmedizin, der sich nicht nur mit Entzündungen des Zahnmarks, sondern auch unter Umständen mit angrenzenden Bereichen wie etwa dem Parodontium (Zahnhalteapparat) beschäftigt. Am bekanntesten sind Wurzelkanalbehandlungen, für die es vielfältiges Endodontie-Material gibt.
Zur Vorbereitung der Behandlung
Für die Wurzelkanalbehandlung stehen als Endodontie-Material recht unterschiedliche Instrumente zur Verfügung. Voraussetzung der Behandlung ist die Bestimmung, wie lang der Wurzelkanal tatsächlich ist. Hierzu kann man röntgen oder auch per elektrischem Instrument den Widerstand messen.
Den Wurzelkanal öffnen
Häufig wird mit Reamern, auch Kerr-Bohrer (K-Bohrer) genannt, der Wurzelkanal zuerst ausfindig gemacht. Die Kerr-Feile sieht im Prinzip ebenfalls einem Bohrer ähnlich, wobei die Windungen der Schneiden wesentlich enger zusammenliegen als beim K-Bohrer, weshalb man den Wurzelkanal mit ihnen auch glätten kann. Mit Headströmfeilen (H-Feile) kann man den Wurzelkanal so erweitern, dass die spätere Füllung bis nach unten durchdringt. Headströmfeilen sind sehr beliebt, weil der Winkel zwischen Schneide und Instrumentenachse 74 Grad beträgt (spiralförmige Bohrer) und sich damit gut Material abtragen lässt. Die H-Feilen werden nach ISO 3630 in verschiedene Größen unterteilt. Unter dem Endodontie-Material spielt auch der Erweiterer eine Rolle.
Den Wurzelkanal reinigen und schließen
Mit der
Nervnadel (auch Exstirpationsnadel), die kleine Widerhaken besitzt, kann man Pulpengewebe aus dem bereits erweiterten Kanal herausziehen. Die Rattenschwanzfeile hat stärkere, enger sitzende und längere Widerhaken. Weicheres Material kann mit einem
Exkavator (ähnelt einer Kürette, ist aber feiner) oder Löffelchen entnommen werden. Die anschließend mit Säure gereinigten und desinfizierten Wurzelkanäle werden mit Papierspitzen getrocknet. Der Wurzelkanal wird dann verschlossen, wobei meist Guttaperchaspitzen verwendet werden. Eine andere Variante ist die Verwendung eines
Wurzelfüllers als spiralförmig gewundener Draht, um eingefüllte Pasten von Luftblasen zu befreien. Zum Abschluss der Behandlung wird die Zahnwurzel dann aufgrund der ärztlichen Nachweispflicht noch einmal zur Kontrolle geröntgt.