Der elektrisch leitende Lack und seine Verbreitung
Elektrisch leitender Lack ist vielfältig nutzbar. Im Prinzip kann man aus jedem Lack einen Leitlack machen, indem man Körnchen leitender Stoffe, meist Metalle, beifügt. Für elektrisch leitende Lacke sind Beimengungen von Aluminium, Kupfer, Silber oder Graphit sehr verbreitet. Jede Lacksorte ist für einen speziellen Einsatzbereich optimal. Elektrisch leitender Lack wird in der Luft- und Raumfahrt-, Fahrzeug-, Computer-, Labor- oder Elektrotechnik auch als Industrielack genutzt.
Der Leitlack und seine vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten
Elektrisch leitender Lack wird zur Überbrückung des Elektronenflusses eingesetzt, um Platinen ohne Löten in der Nähe von temperaturempfindlichen Bauteilen zu reparieren, eine im
ESD-Bereich wichtige Ableitfähigkeit der Oberfläche von Gegenständen zu erreichen, als Schmier- oder Trennmittel zu wirken, Rost zu lösen, als Leiter beim Punktschweißen zu fungieren, Wärme abzuleiten und vielem mehr. Umgekehrt kann elektrisch leitender Lack auch als Abschirmung wirken, beispielsweise als Innenbeschichtung von Kunststoffgehäusen elektronischer Bauteile oder als Außenbeschichtung elektronischer Röhren.
Die Art der Zusammensetzung
Leitlack kann aus einem lösungsmittelhaltigem Lack oder auch aus einkomponentigem oder zweikomponentigem Kunstharz als Binderkomponente bestehen. Das Kunstharz lässt es ergänzend zu, den elektrisch leitenden Lack als Klebemittel zu benutzen. Die Leitfähigkeit des Lackes hängt zum einen vom Temperaturbereich und der Anzahl der leitfähigen Partikel ab. Die höchste elektrische Leitfähigkeit wird mit Kupfer- oder Silberlack erreicht, die dann bei einem Wert von 0,2 bis 1,0 Ohm liegt. Silberlack besitzt zudem eine hohe Wärmeleitfähigkeit und wird daher zur Unterstützung der Kühlung bei Mikroprozessoren eingesetzt.
Die höchste Ableitfähigkeit wird dagegen im ESD-Bereich mit Graphitlack ermöglicht, wo eine Oberflächenableitbarkeit auf 2.000 Ohm erhöht werden kann, wenn es die Vorschriften verlangen. Graphit besitzt zusätzlich schmierende oder trennende Eigenschaften, mit denen man beispielsweise festgerostete Schrauben einsprühen und später leicht aufschrauben kann.
Verträglichkeit mit dem Werkstoff und Temperaturbereiche
Je nach geplantem Einsatzzweck muss sich der Lack mit dem Werkstoff vertragen und den gewünschten Temperaturbereichen widerstehen können, da Leitlack in der Regel leicht entzündlich ist.
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