Der Eckenspachtel – ein Verwandter der Maurerkelle
Der Eckenspachtel gehört als Werkzeug in den Bereich des
Trockenbaus. Unter Trockenbau versteht man dabei den Ausbau eines Hauses, durch zusätzliche Wand-, Decken- oder Bodenverkleidungen ohne feuchte
Baustoffe wie Beton, Mörtel, Lehm oder Putz. Dennoch kommt man nie ganz ohne Wasser aus, etwa wenn es um das Anrühren von Gips zur Verbindung von Fugen zwischen Gipskarton- oder Gipsfaserplatten geht. Solche breiigen Stoffe werden meist mit einer Kelle oder einem
Spachtel an die Wand befördert und dann verteilt und glattgestrichen. Im Gegensatz zu Kellen besitzen Spachtel ein ebenes rechteckiges, statt eines dreieckigen oder trapezförmigen Blatt. Das Besondere am Eckenspachtel ist im Gegensatz zu den Kellen, dass die Seitenkanten des ebenen Blattes um 90 Grad nach oben gebogen sind, um die Spachtelmasse ideal um eine Außenecke auftragen zu können. Andere Spachtel besitzen auch ein rechteckiges bzw. quadratisches Blech, das Heft ist aber an einer Ecke befestigt und die Ränder rechts und links neben dem Griff sind ein wenig um 90-Grad hochgebogen. Manche Eckenspachtel sind auch statt eben ohne Ränder am Blatt einfach mittig im 90-Grad-Winkel abgeknickt.
Wer benötigt Eckenspachtel?
Eckenspachtel werden eingesetzt von Maurern, um Außenecken mit Mörtel oder Beton zu verkleiden, von Stuckateuren um schöne Übergänge in den Strukturen zu schaffen, von
Trockenbauern und Gipskartonplatten zu verbinden oder von Malern und Tapezieren um den Untergrund an Außenecken zu renovieren.
Die Bemaßung
Die Masse an Spachtelmasse, die man auftragen kann, hängt auch von der Größe der ebenen Grundfläche des Blattes ab: je größer desto mehr. Allerdings muss man dann auch beachten, dass der Eckenspachtel dann schwerer ist und nur kräftigere Leute damit noch ergonomisch arbeiten können.
Das Material
Aufgrund des Kontaktes zu breiigen Stoffen mit Wasseranteil, sollte der Eckenspachtel immer aus rostfreiem Material bestehen. Oft wird Edelstahl verwendet. Über eine schmale Verbindung ist der Griff mit dem Blatt verbunden. Der Griff kann dabei aus lackiertem Holz oder Kunststoff bestehen. Kunststoff ist zwar leichter, während Holz ein Schwitzen an der Hand vermeidet. Der Griff kann über eine nahtlose Verbindung geschweißt oder durch Anschrauben der Verbindung an dem Blatt erfolgen. Der Griff wird oftmals als Heft bezeichnet.