Eckdrehmeißel - das Präzisionswerkzeug unter den Drehmeißeln
Eckdrehmeißel gehören zu den
Drehmeißeln und dienen unter anderem für die Außenbearbeitung oder die Innenbearbeitung eines Werkstücks. Die Meißel werden meist von Schlossern oder Schreinern genutzt.
Der Aufbau eines Eckdrehmeißels
Der Eckdrehmeißel verfügt wie jeder Meißel über einen Schaft und einen Schneidkörper. Der Schaft mit rechteckigem oder kreisförmigem Querschnitt sollte bruchsicher sein und daher aus hochlegiertem Werkzeugstahl bestehen. Der Schneidkörper wird überwiegend aus Hartmetall oder auch Keramikplättchen hergestellt.
Die Vorschubrichtung
Eckdrehmeißel besitzen bei Ausrichtung des Schneidkörpers mit der Schneide nach links einen entsprechenden Vorschub und werden linker
abgesetzter Eckdrehmeißel genannt. Der Gegenpart heißt - um Verwechslungen zu vermeiden - abgesetzter Eckdrehmeißel rechts. Damit bestimmt die Schneidseite die Vorschubrichtung: bei Rechtsausführungen arbeitet man also von rechts nach links.
Der Inneneckdrehmeißel
Der
Inneneckdrehmeißel wird eingesetzt, um an einem zylindrischen Werkstück eine zylindrische Höhlung zu schaffen. Es gibt allerdings auch andere, leicht abgesetzte Eckdrehmeißel, die für die Außenbearbeitung gedacht sind.
Die Unterschiede zwischen den Eckdrehmeißeln
Der Schneidstoff hat direkten Einfluss auf die maximale Schneidetemperatur und damit der Schnittgeschwindigkeit für Stahl:
- Schnellarbeitsstahl (billiger als Hartmetall) hat eine maximale Schneidetemperatur von ca. 600 Grad Celsius und schafft eine Schnittgeschwindigkeit von 30 bis 60 m/min;
- Hartmetalle verkraften 900 Grad Celsius und bieten 40 bis 200 m/min bzw.
- keramische Schneidstoffe für Temperaturen bis 1.200 Grad und Geschwindigkeiten bis zu 600 m/min.
Keramische Schneidplatten haben meist nur den Nachteil, dass sie Stößen nicht widerstehen, sondern dabei direkt brechen.
Bezeichnungen auf den Meißeln
Eckdrehmeißel tragen eine Beschriftung aus Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen, weil jeder Werkzeughersteller seine Produkte nach Schneidstoffgruppen klassifizieren muss. Beispiele sind „HM“ für Hartmetall, „C“ für Schneidkeramik und „D“ für Diamant.