Die Brustwand-Saugelektrode für die Brustwandableitung
Ein wichtiges diagnostisches Verfahren ist die Ableitung elektrischer Potentiale am Patienten. Die häufigste Anwendung ist dabei die Kontrolle der Herztätigkeit in Form des Elektrokardiogramms (
EKG), was in
Krankenhäusern und in einigen Arztpraxen durchgeführt werden kann. Dabei werden Elektroden am Körper befestigt, die die Potentialdifferenzen im Körper aufnehmen und an das EKG-Gerät übermitteln.
Grundsätzlich kommen zwei verschiedene Ableitungsformen zum Einsatz: die Extremitätenableitung und die Brustwandableitung. Bei letzterer werden die Elektroden am Oberkörper des Patienten in Herznähe angebracht.
Einsatzgebiet der Brustwand-Saugelektrode
Bei der Brustwandableitung ist es besonders wichtig, dass die Elektrode exakt positioniert und gegen Verrutschen gesichert wird. Außerdem muss sie eine leitende Verbindung mit der Haut haben, um ein stabiles und störungsfreies Signal zu erhalten.
Bei der Brustwandableitung des Ruhe-EKG, welches im Liegen durchgeführt wird, haben sich die Saugelektroden bewährt. Sie saugen sich mittels Unterdruck fest an die Haut, wodurch sie einen guten Kontakt ermöglichen und gleichzeitig an ihrer Position fixiert werden. Ein weiterer Vorteil ist das schmerzfreie Ablösen der Saugelektrode im Gegensatz zur
Klebe-Elektrode, welche wegen ihrer stärkeren Haftung vor allem bei Belastungs- und Langzeit-EKGs eingesetzt wird.
Aufbau und Anwendung einer Brustwand-Saugelektrode
Eine Saugelektrode besteht aus der von einer Gummimanschette umschlossen Metallelektrode und einem mit Luft gefüllten Gummiball auf der Rückseite. Seitlich befindet sich ein Anschluss für die Elektrodenkabel. Als Elektrodenmaterial dient üblicherweise Silber.
Um die Elektrode anzubringen wird zuerst die Elektrodenfläche mit
Elektrodengel oder Elektrodenspray angefeuchtet. Dann drückt man den Gummiball mit den Fingern zusammen, presst die Elektrode an der richtigen Position fest auf die Haut und lässt los. Durch den entstehenden Unterdruck hält die Elektrode nun von selbst am Patienten.
Zum Entfernen drückt man den Gummiball wieder zusammen, wodurch sich die Elektrode löst. Im Anschluss desinfiziert man die Elektroden, da sie Mehrwegprodukte sind und wiederverwendet werden.
Bei der Anwendung können durch den Unterdruck leichte Hämatome entstehen, die jedoch ungefährlich sind und nach wenigen Tagen wieder verschwinden.
Anschlüsse
Der Anschluss an das
EKG-Gerät geschieht entweder über Bananenstecker oder einen Druckknopfanschluss. Dabei ist auf die gleiche Anschlussart am Elektrodenkabel zu achten. Bei unpassenden Anschlüssen kann ein Druckknopf-Adapter helfen.